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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE THAW (Mark A. Lewis/CAN, USA 2009)



"I just had the most painful piss of my life."

The Thaw (Frozen - Etwas hat überlebt) ~ CAN/USA 2009
Directed By: Mark A. Lewis

Der renommierte Klimaforscher Dr. Kruipen (Val Kilmer) entdeckt in der rasant abtauenden Arktis ein gut erhaltenes Wollhaar-Mammut. Dieses wimmelt von wurmartigen Parasiten, die sofort alles und jeden anfallen, das oder der in ihre Nähe gerät und ihre Eier im jeweiligen Wirt subkutan ablegen. Die ausschlüpfende Brut ernährt sich dann vom Fleisch des infizierten, rasch an Fieber sterbenden Opfers. Kruipens alsbald infizierte Lebensgefährtin und Kollegin Jane (Anne Marie DeLuise) ahnt, dass der fantaische Wissenschaftler mehr mit den Parasiten vorhat als deren bloße Erforschung. Derweil reisen Kruipens Tochter (Evelyn (Martha MacIsaac) und drei Studenten (Aaron Ashmore, Kyle Schmid, Steph Song) Richtung Nordpol, um an Kruipens Forschungen zu partizipieren. Sie ahnen nicht, welches Grauen sie erwartet.

Spätestens seit Cronenbergs "Shivers" gehören parasitäre Schleimwürmer, die die von ihnen befallenen Leiber okkupieren und physisch und/oder psychisch verrotten, zum festen Inventar des Genrefilms. Die letzten erwähnenswerten Ausläufer um die kleinen Ekelpakete vor "The Thaw" waren Lawrence Kasdans "Dreamcatcher" und James Gunns "Slither", in denen die Kreaturen jeweils als Vorhut einer extraterrestrischen Invasion tätig waren. Welcher Herkunft sie bei Lewis sind, erfährt man nicht recht, grundsätzlich geht er jedoch den umgekehrten Weg. Hier sind die - übrigens als Wirbeltiere klassifizierten - Parasiten Relikte archaischer Zeiten, die die letzte Eiszeit wohlig schlummernd in ihrem Opfer überdauerten, um jetzt, im Zeitalter der Polkappenschmelze, wieder in Aktion zu treten. Ihre blitzartige Vermehrung und Infizierung jeglicher organischer Wirte könnte in der Zivilisation gigantische Schäden und Dezimierungen anrichten. Der wahnsinnig gewordene Kruipen plant, mithilfe der Parasiten und um sich selbst als Märtyrer, ein warnendes Signal gegen die Klimakatastrophe zu setzen und seine kleinen Freunde auf die Menschheit loszulassen. Ausgerechnet seine ihm seit jeher ohnehin ambivalent gegenüberstehende Tochter bildet schließlich die letzte Bastion der Gegenwehr.
Ein paar ansprechende Splatter- und Ekeleffekte, darunter eine pittoresk abgefressene Leiche, wiegen die ansonsten recht konventionelle Inszenierung des Films, dessen größten Minuspunkt die zumeist drittrangigen Darsteller bilden, zumindest zu Teilen auf. Hier und da wirkt Lewis' Regie unbeholfen und ratlos, dann gewinnt sie wieder ordentlich an Fahrt, um nach kurzem Aufatmen im erwartungsgemäßen Cliffhanger zu kulminieren.

6/10

Mark A. Lewis Alaska Virus Parasiten Arktis mad scientist Madness



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Funxton

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