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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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X-MEN: DAYS OF FUTURE PAST (Bryan Singer/USA, UK 2014)



"Erik was right. Humanity does this to us."

X-Men: Days Of The Future Past (X-Men - Zukunft ist Vergangenheit) ~ USA/UK 2014
Directed By: Bryan Singer

Die Zukunft, 2023: Menschen und Mutanten stehen endgültig im Krieg gegeneinander. Die Sentinels, Kampfdroiden, die die Fähigkeit besitzen, sich auf die Kräfte eines jeden Mutanten einzustellen und diesen dadurch zu besiegen, finden und töten alle der mittlerweile im Untergrund lebenden Mutanten, derer sie habhaft werden können. Charles Xavier (Patrick Stewart) und Erik Lehnsherr (Ian McKellen) kommen auf die Idee, die Fähigkeiten von Kitty Pryde (Ellen Page) zu nutzen, um Logans (Hugh Jackman) Geist fünf Jahrzehnte in die Vergangenheit in seinen damaligen Körper zurückzuschicken, um jenen schicksalhaften Moment zu verhindern, der zu dieser furchtbaren Gegenwart führte: Die Ermordung des Wissenschaftlers und Sentinel-Konstrukteurs Bolivar Trask (Peter Dinklage) durch die rachsüchtige Mystique (Jennifer Lawrence). Dazu jedoch bedarf Logan einer Re-Allianz der jüngeren Ichs von Professor X (James McAvoy) und Magneto (Michael Fassbender)...

Auch diese X-Story basiert auf einer eigentlich recht betagten Comic-Strecke, die Chris Claremont und John Byrne bereits 1981 kreiert haben. Der Film hält dieser gegenüber einige Änderungen betreffs inhaltlicher Details bereit, die nicht zuletzt daher rühren, dass durch einzelne Facetten innerhalb der früheren Adaptionen - wie etwa die des Todes von Senator Kelly im ersten Film - bereits der eine oder andere Weg verbaut wurde. Man müht sich hier und da um Kontinuitätsanbindung, dennoch sind diverse Schlampereien, die in ihrer beinahe schon arroganten Redundanz vermeidbar gewesen wären, zu beklagen, angefangen bei der Figur des Bolivar Trask, die eigentlich bereits in "X-Men - The Last Stand" eingeführt und darin noch von Bill Duke gespielt wurde - nicht allein in rein physischer Hinsicht so ziemlich das diametrale Gegenteil von Peter Dinklage. Zudem fehlt eine ordentliche Anbindung an den Abspann-Appetizer aus "The Wolverine": Hier fallen mal kurzerhand zehn Jahre Historie unter den Tisch. Solch störender "Kleinigkeiten" finden sich schlicht zu viele, um in ihrer Ballung als unbedeutende Faux-pas durchgewunken werden zu können. Dass durch die "Erfüllung" von Logans Mission zudem die gesamte filmische X-Historie wandelt und diverse Ereignisse ungeschehen gemacht werden, dürfte künftig für noch mehr Konfusion und Ungenauigkeit sorgen.
Auf rein solipsistischer Ebene betrachtet ist vor allem die Rückkehr von Bryan Singer auf den Regiestuhl sicherlich als Gewinn zu werten. Das Franchise erhält durch ihn eine gewisse frühere Note zurück, die durch die jüngeren Abenteuer "("First Class" ausgenommen) etwas aufgegeben schien. Ein gehöriges Ambitionsplus macht sich bemerkbar, wenngleich besagte Ignoranzen nicht wegzuleugnen sind. Ansonsten geschieht in "Days Of Future Past" so viel und ist ein solcher Affekt-Reichtum vorhanden, dass eine größere Enttäuschung glücklicherweise ausbleibt und der Film sich als gelungenerer Eintrag in die Reihe verbuchen lässt. Man muss sich wohl damit abfinden, dass die Fox im Gegensatz zur Marvel-Redaktion wenig Wert auf kreative briefings und die entsprechende Sorgfalt legt.

8/10

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Filmtagebuch von...

Funxton

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