"My bad!"
Blended (Urlaubsreif) ~ USA 2014
Directed By: Frank Coraci
Sie sind füreinander geschaffen und merken es nichtmal: Jim (Adam Sandler) ist Frühwitwer mit drei Töchtern (Alyvia Alyn Lind, Emma Fuhrmann, Bella Thorne), denen es ganz eindeutig an mütterlicher Fürsorge mangelt; Lauren (Drew Barrymore) ist halbwegs frisch getrennte Mutter zwei Söhne (Kyle Red Silverstein, Braxton Beckham), die sich in Ermangelung eines ordentlichen Vaters in etwas seltsame Richtungen zu entwickeln drohen. Ein erstes Blind Date zwischen den beiden geht hoffnungslos in die Hose, doch es kommt noch dicker: Ein dummer Zufall führt sie beide mitsamt ihren Kids in ein südafrikanisches Clubhotel für Frischverliebte, in dem neben einer durchgeknallten Belegschaft (u.a. Terry Crews, Abdoulaye Ngom) auch das amouröse Schicksal auf sie lauert...
Wenn der Sandman und Drew Barrymore zusammentreffen, dann kommt im Regelfalle Großartiges dabei heraus. "Blended" bildet diesbezüglich nach "The Wedding Singer" und "50 First Dates" keine Ausnahme, sondert bildet sogar das heimliche Meisterstück ihrer bisherigen, unoffiziellen "Traumpaar-Trilogie". Sandler, der sich in seinem Kernwerk ja stets neosoziokultureller Phänomene annimmt und diese auf seine so unnachahmlich authentische Weise observiert, widmet sich diesmal der Institution der Patchwork-Familie und singt zugleich ein Hohelied auf diese. Wobei, so neu ist dieser komödiatische Ansatz auch nicht, man denke an die alte Serie "The Brady Bunch". Heuer finden sich Sandler und Barrymore also als unfertige Familienoberhäupter wieder, die, wobei die alte Chemie sich wiederum wunderbar aufgefrischt findet, sogar ausnahmsweise über den kartographischen Rand der USA hinweg jetten müssen, um sich mittelfristig in die Arme schließen zu können. Die einzelnen Akte kommentiert allenthalben, wie im klassisch-aristotelischen Drama, ein ausgerechnet von einem herrlich ausgelassenen Terry Crews angeführter Chor.
Dem in diesem Zusammenhang naheliegenden Ruf praller Tourismus-Satire folgt "Blended" in diesem Zusammenhang auch gleich nach. Dabei ist Coracis Film gerade so bonbonfarben-überzeichnet, wie das Thema es eben so zulässt und damit auch von einer glänzenden Form. Ein wahrer Springbrunnen für Herz und Seele, ein zauberhafter Film, einer der schönsten des Jahres.
9/10
Frank Coraci Adam Sandler Südafrika Urlaub Hotel Patchwork-Familie
Blended (Urlaubsreif) ~ USA 2014
Directed By: Frank Coraci
Sie sind füreinander geschaffen und merken es nichtmal: Jim (Adam Sandler) ist Frühwitwer mit drei Töchtern (Alyvia Alyn Lind, Emma Fuhrmann, Bella Thorne), denen es ganz eindeutig an mütterlicher Fürsorge mangelt; Lauren (Drew Barrymore) ist halbwegs frisch getrennte Mutter zwei Söhne (Kyle Red Silverstein, Braxton Beckham), die sich in Ermangelung eines ordentlichen Vaters in etwas seltsame Richtungen zu entwickeln drohen. Ein erstes Blind Date zwischen den beiden geht hoffnungslos in die Hose, doch es kommt noch dicker: Ein dummer Zufall führt sie beide mitsamt ihren Kids in ein südafrikanisches Clubhotel für Frischverliebte, in dem neben einer durchgeknallten Belegschaft (u.a. Terry Crews, Abdoulaye Ngom) auch das amouröse Schicksal auf sie lauert...
Wenn der Sandman und Drew Barrymore zusammentreffen, dann kommt im Regelfalle Großartiges dabei heraus. "Blended" bildet diesbezüglich nach "The Wedding Singer" und "50 First Dates" keine Ausnahme, sondert bildet sogar das heimliche Meisterstück ihrer bisherigen, unoffiziellen "Traumpaar-Trilogie". Sandler, der sich in seinem Kernwerk ja stets neosoziokultureller Phänomene annimmt und diese auf seine so unnachahmlich authentische Weise observiert, widmet sich diesmal der Institution der Patchwork-Familie und singt zugleich ein Hohelied auf diese. Wobei, so neu ist dieser komödiatische Ansatz auch nicht, man denke an die alte Serie "The Brady Bunch". Heuer finden sich Sandler und Barrymore also als unfertige Familienoberhäupter wieder, die, wobei die alte Chemie sich wiederum wunderbar aufgefrischt findet, sogar ausnahmsweise über den kartographischen Rand der USA hinweg jetten müssen, um sich mittelfristig in die Arme schließen zu können. Die einzelnen Akte kommentiert allenthalben, wie im klassisch-aristotelischen Drama, ein ausgerechnet von einem herrlich ausgelassenen Terry Crews angeführter Chor.
Dem in diesem Zusammenhang naheliegenden Ruf praller Tourismus-Satire folgt "Blended" in diesem Zusammenhang auch gleich nach. Dabei ist Coracis Film gerade so bonbonfarben-überzeichnet, wie das Thema es eben so zulässt und damit auch von einer glänzenden Form. Ein wahrer Springbrunnen für Herz und Seele, ein zauberhafter Film, einer der schönsten des Jahres.
9/10
Frank Coraci Adam Sandler Südafrika Urlaub Hotel Patchwork-Familie