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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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A TOWN CALLED HELL (Robert Parrish/UK, E 1971)



"Where is Aguila?"

A Town Called Hell (Kein Requiem für San Bastardo) ~ UK/E 1971
Directed By: Robert Parrish

Um 1894 kämpfen zwei Männer, ein irischer Aussteiger (Robert Shaw) und ein mexikanischer Rebell (Martin Landau), Seite an Seite gegen das feudalistische Regime unter Präsident Diáz. Besonders auf reiche Grundbesitzer und Kirchenvertreter haben sie es abgesehen unter wüten unter diesen wie Berserker. Zehn Jahre später ist der Ire selbst Priester in einer kleinen, verlotterten Stadt. Eine mysteriöse Frau namens Alvira (Stella Stevens) kommt mit einem Begleiter (Dudley Sutton) nebst Leichenwagen in die Stadt und bietet eine hohe Geldsumme für die Denunziation des geheimnisvollen Aguila, der ihren Mann auf dem Gewissen haben soll. Der vor Ort das Heft haltende Bandit Don Carlos (Telly Savalas) erpresst die Stadtbevölkerung, doch erfolglos. Nachdem sein Kompagnon Bomba (Al Lettieri) ihn erschossen hat, rückt der damalige Genosse des Iren, mittlerweile Offizier im Staatsdienst, mit seinen Männern ein. Auch er ist auf der Suche nach jenem geheimnisvollen Aguila.

"A Town Called Hell", einer der vielen um diese Zeit entstandenen, harten und pronociert humorlosen Western, die unter hauptsächlich britischer Produktionsbeteiligung in Almería gedreht wurden, hatte es nie leicht. Zu überfrachtet sei er, viel zu anspruchsvoll gegenüber sich selbst und dabei doch bedeutungslos, langweilig und kleingeistig. Selbst Joe Hembus, der in vielem sonst negativ Beleumundetem noch ein Fünkchen brauchbarer Füllnis aufzufinden pflegte, urteilte hart gegenüber Parrishs Film. Nun, vieles von dem Gesagten und Geschriebenen kann ich bestätigen. Zuallererst ist "A Town Called Hell" ein überaus hässlicher Film, und das weniger aufgrund seines bewusst kargen, schmutzigen Äußeren, sondern weil er ganz einfach dahingeschludert und herzlos wirkt. Die Hauptschuld dafür ist sicherlich Robert Parrish anzulasten, der es nicht versteht, seine wirklich vorteilhaften Ressourcen zu optimieren bzw. daran möglicherweise gar nicht interessiert war. Es gibt vor allem ein großartiges Hauptdarsteller-Quintett bei bester Spiellaune sowie eine betont metatextuelle, nicht unintelligente Analyse des mexikanischen Revolutionswesens. Dass der Film trotzdem über weite Strecken langweilig, zerfahren und insbesondere formal beinahe amateurhaft bleibt, ist in Anbetracht dieser Voraussetzungen nicht nur schade, sondern unentschuldbar.
Für vollständigkeitsbeflissene Chronisten von Revolutions- und Eurowestern bildet "A Town Called Hell" trotz alledem eine Pflichtveranstaltung, der man sich jedoch eher ungern wiederholt aussetzt. Nicht eben das vorteilhafteste Resümee.

5/10

Robert Parrish Mexikanische Revolution Mexiko period piece Rache Parabel Irving Lerner



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Funxton

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