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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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AMORE E MORTE NEL GIARDINO DEGLI DEI (Sauro Scavolini/I 1972)



Zitat entfällt.

Amore E Morte Nel Giardino Degli Dei (Liebe und Tod im Garten der Götter) ~ I 1972
Directed By: Sauro Scavolini

Ein alternder, habilitierter Ornithologe (Franz von Treuberg) mietet sich zwecks Studien der Vogelart 'Indikator' in eine leer stehende, umbrische Villa ein. Bei einem Gang über das dazugehörige, große Naturgrundstück entdeckt der Professor ein abgespultes Tonband. Nachdem er dieses wieder hergerichtet und gesäubert hat, hört er es sich an: Es enthält die Aufnahmen der therapeutischen Sitzungen eines Psychiaters (Ezio Marano) mit seiner Patientin Azzura (Erika Blanc). Jene hatte scheinbar ihren Selbstmord zu inszenieren versucht, jedoch erfolglos. Daher nahm sich der geschulte Freund ihres Mannes, des Tenors Timothy (Rosario Borelli) ihrer an. Der Professor lauscht einer Vielzahl intimer Geständnisse und erfährt unter anderem, dass Azurra ein langes, inzestuöses Verhältnis mit ihrem Bruder, dem Künstler Manfredi (Peter Lee Lawrence) pflegte. Dieser hat mittlerweile den Verstand verloren und lauert nach mehrfachen Morden nun auf den Professor, den letzten, unfreiwilligen Mitwisser seiner Verbrechen...

Ein sehr gemächlich erzählter Giallo, den der in der Hauptsache als Autor für Sergio Martino beschäftigte Sauro Scavolini mithilfe seines etwas bekannteren Bruders Romano herstellte. "Amore E Morte Nel Giardino Degli Dei" enthält sich weitgehend jeglicher Schlüpfrigkeiten und lautstarke Brutalitäten, verzichtet somit auf übermäßig Exploitatives und lässt sich eher zu den gemächlich erzählten, ruhigen Gattungsexemplaren rechnen. Mit dem ornithologisch tätigen Professor erhält der Zuschauer einen besonders entspannten, ruhigen Klienten, der seiner detektivischen Arbeit aus Neugier betont langsam, Kaffee trinkend und permanent rauchend nachgeht. Die entsprechenden Rückblenden, die sich aus den Tonband-Studien des Professors ergeben, spielen sich zumindest anfänglich kaum minder unaufgeregt ab. Zum richtigen Genrefilm - und damit wohl auch zu dem, was ungeduldigere Zeitgenossen sich von dem Film womöglich früher erhofft hätten - avanciert Scavolinis Werk erst in der zweiten Hälfte, in der, nach einigem Beziehungs-Hin-und-Her endlich auch das kriminalistische Element zu Tage befördert wird: Manfredi dreht nach einer höhnisch dargebotenen Wahrheits-Offerte endgültig durch und fährt wie ein Racheengel mit Schwert und Pistole auf all jene nieder, die er mit seiner Enttäuschung unmittelbar in Verbindung sieht. Dennoch erweist sich die narrative Komposition von "Amore E Morte Nel Giardino Degli Dei" letzten Endes als sehr ausgewogen, da sie eine saubere Einteilung in vier Akte ermöglicht und dem Film eine verschachtelte und dennoch wohldurchdacht anmutende Struktur verleiht. Hat mir sehr gefallen.

8/10

Sauro Scavolini Romano Scavolini Rom Villa Garten Psychiatrie Giallo



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Funxton

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