"There's only one option: to reach the exit, we must go deeper underground."
As Above, So Below (Katakomben) ~ USA 2014
Directed By: John Erick Dowdle
Die Jungforscherin Scarlett (Perdita Weeks) wandelt auf den wissenschaftlichen Spuren ihres Vaters: Dieser hat sich mit den frühen Alchimisten befasst und dem legendären "Stein der Weisen" nachgespürt. Ein signifikanter Hinweis im Iran führt Scarlett zu den Katakomben von Paris, in denen bekanntlich die Gebeine von 6 Millionen Toten lagern. Scarlett schart ein kleines Team um sich, darunter den Dokumentarfilmer Benji (Edwin Hodge), ihren Ex-Kompagnon George (Ben Feldman) und den ortskundigen, geldgierigen Papillon (François Civil) und dringt durch einen wenig bekannten Eingang in das Tunnellabyrinth vor. Seltsame Erlebnisse wie die Zeremonie eines bizarren Totenkults oder das urplötzliche Erscheinen des seit langem hier vermissten La Taupe (Cosme Castro) schrecken Scarlett nicht und schließlich gelangt sie an ihr lang ersehntes Ziel. Doch mit dem Fund des Steins der weisen bricht in den Katakomben die buchstäbliche Hölle los.
Höhle oder Hölle, das ist hier die Frage! In diesem nicht vollends versagenden, jedoch in zahlreichen Belangen enttäuschenden Beitrag zum Subgenre des 'embedded filming': Es beginnt bereits damit, dass ebenjene Stilkonzeption im Rahmen der Geschichte von "As Above, So Below" recht selbstzweckhaft daherkommt. Um mich nicht missverstanden zu wissen: Dies tut sie natürlich häufig, doch speziell in diesem Falle fragt man sich in frequentiertem Maße allenthalben, ob nicht die gute alte Objektive dem Film deutlich besser zu Gesicht gestanden hätte. Um möglichst rasche Perspektivwechsel zu ermöglichen hat - selbstredend - jeder der unterirdischen Mitläufer seine eigene Kamera auf dem Schutzhelm, was die wie von Geisterhand gelenkte Schnittmontage höchst fragwürdig gestaltet. Damit muss man ergo via großzügigen good wills zurechtkommen.
Seine Story indes legt Dowdle irgendwo zwischen den archäologischen Fantasy-Eskapaden eines "Indiana Jones" und "Flatliners" an: ein sagenumwobenes Artefakt wird gesucht und manch unzweideutiger Warnung zum Trotze auch gefunden. Doch tritt die naive, wissenschaftliche Neugier der Forscher wiederum großes Unheil los, denn unter Paris liegt nichts Geringeres als ein (weiteres) Portal zum Inferno. Jenes manifestiert sich in Form einer Art "Spiegelwelt" zur Oberflächenrealität und führt den jenem Grauen Ausgelieferten neben allerlei dämonischem Umtrieb auch ihre jeweils schlimmste Lebenssünde vor Augen. Damit kommt nicht jeder der Eingschlossenen zurecht und so erhöht sich bald die Zahl der hier eingelagerten Leichen. Dass Dowdle durchaus etwas davon versteht, unheimliche Augenblicke und Stimmungen zu kreieren, beweist er hinreichend, doch nahezu jeder in dieser Hinsicht positive Ansatz versandet ebenso schnell wieder, wie er sich zuvor eingeschlichen hat. Die oberkluge Protagonistin und ihr unermesslicher Reichtum an Durchblick (warum braucht die Dame den Stein der Weisen überhaupt? weiß doch eh schon alles) nerven irgendwann beträchtlich und das Ende hinterlässt einen kaum befriedigter. Hier hätte sich ein hübsch apokalyptisches Statement geradezu aufgedrängt, doch auf einmal ist alles wieder beim Alten. So ähnlich wie im gesamten Film.
5/10
John Erick Dowdle embedded filming Paris Hölle Archäologie Höhle
As Above, So Below (Katakomben) ~ USA 2014
Directed By: John Erick Dowdle
Die Jungforscherin Scarlett (Perdita Weeks) wandelt auf den wissenschaftlichen Spuren ihres Vaters: Dieser hat sich mit den frühen Alchimisten befasst und dem legendären "Stein der Weisen" nachgespürt. Ein signifikanter Hinweis im Iran führt Scarlett zu den Katakomben von Paris, in denen bekanntlich die Gebeine von 6 Millionen Toten lagern. Scarlett schart ein kleines Team um sich, darunter den Dokumentarfilmer Benji (Edwin Hodge), ihren Ex-Kompagnon George (Ben Feldman) und den ortskundigen, geldgierigen Papillon (François Civil) und dringt durch einen wenig bekannten Eingang in das Tunnellabyrinth vor. Seltsame Erlebnisse wie die Zeremonie eines bizarren Totenkults oder das urplötzliche Erscheinen des seit langem hier vermissten La Taupe (Cosme Castro) schrecken Scarlett nicht und schließlich gelangt sie an ihr lang ersehntes Ziel. Doch mit dem Fund des Steins der weisen bricht in den Katakomben die buchstäbliche Hölle los.
Höhle oder Hölle, das ist hier die Frage! In diesem nicht vollends versagenden, jedoch in zahlreichen Belangen enttäuschenden Beitrag zum Subgenre des 'embedded filming': Es beginnt bereits damit, dass ebenjene Stilkonzeption im Rahmen der Geschichte von "As Above, So Below" recht selbstzweckhaft daherkommt. Um mich nicht missverstanden zu wissen: Dies tut sie natürlich häufig, doch speziell in diesem Falle fragt man sich in frequentiertem Maße allenthalben, ob nicht die gute alte Objektive dem Film deutlich besser zu Gesicht gestanden hätte. Um möglichst rasche Perspektivwechsel zu ermöglichen hat - selbstredend - jeder der unterirdischen Mitläufer seine eigene Kamera auf dem Schutzhelm, was die wie von Geisterhand gelenkte Schnittmontage höchst fragwürdig gestaltet. Damit muss man ergo via großzügigen good wills zurechtkommen.
Seine Story indes legt Dowdle irgendwo zwischen den archäologischen Fantasy-Eskapaden eines "Indiana Jones" und "Flatliners" an: ein sagenumwobenes Artefakt wird gesucht und manch unzweideutiger Warnung zum Trotze auch gefunden. Doch tritt die naive, wissenschaftliche Neugier der Forscher wiederum großes Unheil los, denn unter Paris liegt nichts Geringeres als ein (weiteres) Portal zum Inferno. Jenes manifestiert sich in Form einer Art "Spiegelwelt" zur Oberflächenrealität und führt den jenem Grauen Ausgelieferten neben allerlei dämonischem Umtrieb auch ihre jeweils schlimmste Lebenssünde vor Augen. Damit kommt nicht jeder der Eingschlossenen zurecht und so erhöht sich bald die Zahl der hier eingelagerten Leichen. Dass Dowdle durchaus etwas davon versteht, unheimliche Augenblicke und Stimmungen zu kreieren, beweist er hinreichend, doch nahezu jeder in dieser Hinsicht positive Ansatz versandet ebenso schnell wieder, wie er sich zuvor eingeschlichen hat. Die oberkluge Protagonistin und ihr unermesslicher Reichtum an Durchblick (warum braucht die Dame den Stein der Weisen überhaupt? weiß doch eh schon alles) nerven irgendwann beträchtlich und das Ende hinterlässt einen kaum befriedigter. Hier hätte sich ein hübsch apokalyptisches Statement geradezu aufgedrängt, doch auf einmal ist alles wieder beim Alten. So ähnlich wie im gesamten Film.
5/10
John Erick Dowdle embedded filming Paris Hölle Archäologie Höhle
edit: wütender ubaldo gibt mal 3/10