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FORT MASSACRE (Joseph M. Newman/USA 1958)
von Funxton ·
23 November 2014
Kategorie:
Western
Aufrufe: 850
"I need a six-foot hole dug. Any volunteers?"
Fort Massacre (Die Letzten der 2. Schwadron) ~ USA 1958
Directed By: Joseph M. Newman
Nach einem Scharmützel mit feindlichen Apachen bleibt von einem Kavallerie-Regiment, das ursprünglich zur Eskortierung eines Siedlertrecks unterwegs ist, nurmehr ein versprengter Haufen. Als ranghöchster Offizier übernimmt Sergeant Vinson (Joel McCrea) das Kommando über die Männer, ein von tiefem Hass zerfressener Fanatiker, der einst seine Frau und seine beiden Kinder infolge eines Indianerüberfalls verlor. Die Apachen ständig im Nacken, missbraucht Vinson die verbleibenden Soldaten für seinen persönlichen Rachefeldzug und trifft einige strategisch höchst fragwürdige Entscheidungen, die wiederum mehrere Männer das Leben kostet. In einem verlassen Begräbnis-Pueblo kommt es zur letzten Schlacht, an deren Ende der zuvor stets neutral verbliebene Rekrut Travis (John Russell) endlich Partei ergreift...
In seiner späten Karrierephase fertigte der eher als Routinier bekannte Regisseur Joseph M. Newman noch zwei sehenswerte Kavallerie-Western, wovon "Fort Massacre" der erste ist. Darin ist der sonst beinahe stets in untadeligen Heldenrollen besetzte Veteran Joel McCrea in der Rolle eines psychisch schwer angeschlagenen Indianerhassers zu sehen, der die sich ihm zufällig bietende Chance einer notwendigen Kommando-Führung zu egoistischen Zwecken missbraucht. Die ihm unterstehenden Männer gehorchen zwar seinen Anordnungen, stehen diesen aber zurecht zunehmend kritisch gegenüber und halten, nachdem Vinsons Aktionen immer mehr unnötige Todesopfer fordern, selbst mit offensiven Verbalangriffen nicht länger hinterm Berg. Einzig in dem gebildeten, wenngleich zur Meinungspassivität neigenden Private Travis findet Vinson einen weithin verständigen Gesprächspartner, der allerdings schließlich auch nicht anders kann, als Vinson eine unkontrollierbare Gefährlichkeit zu attestieren und sich gezwungen sieht, dessen Despotismus gewaltsam zu beenden. McCrea gibt eine eindrucksvolle Vorstellung ab, die eine Art Diametralentwurf zu seiner großen Rolle in Wellmans "Buffalo Bill" darstellt, als der er ehern für die Indianerrechte einzutreten pflegte.
Ein psychologisch ausgereifter, ebenso spannender wie kammerspielartiger Western, der die Wiederentdeckung lohnt.
8/10
Joseph M. Newman Kavallerie Indianer New Mexico Madness
Fort Massacre (Die Letzten der 2. Schwadron) ~ USA 1958
Directed By: Joseph M. Newman
Nach einem Scharmützel mit feindlichen Apachen bleibt von einem Kavallerie-Regiment, das ursprünglich zur Eskortierung eines Siedlertrecks unterwegs ist, nurmehr ein versprengter Haufen. Als ranghöchster Offizier übernimmt Sergeant Vinson (Joel McCrea) das Kommando über die Männer, ein von tiefem Hass zerfressener Fanatiker, der einst seine Frau und seine beiden Kinder infolge eines Indianerüberfalls verlor. Die Apachen ständig im Nacken, missbraucht Vinson die verbleibenden Soldaten für seinen persönlichen Rachefeldzug und trifft einige strategisch höchst fragwürdige Entscheidungen, die wiederum mehrere Männer das Leben kostet. In einem verlassen Begräbnis-Pueblo kommt es zur letzten Schlacht, an deren Ende der zuvor stets neutral verbliebene Rekrut Travis (John Russell) endlich Partei ergreift...
In seiner späten Karrierephase fertigte der eher als Routinier bekannte Regisseur Joseph M. Newman noch zwei sehenswerte Kavallerie-Western, wovon "Fort Massacre" der erste ist. Darin ist der sonst beinahe stets in untadeligen Heldenrollen besetzte Veteran Joel McCrea in der Rolle eines psychisch schwer angeschlagenen Indianerhassers zu sehen, der die sich ihm zufällig bietende Chance einer notwendigen Kommando-Führung zu egoistischen Zwecken missbraucht. Die ihm unterstehenden Männer gehorchen zwar seinen Anordnungen, stehen diesen aber zurecht zunehmend kritisch gegenüber und halten, nachdem Vinsons Aktionen immer mehr unnötige Todesopfer fordern, selbst mit offensiven Verbalangriffen nicht länger hinterm Berg. Einzig in dem gebildeten, wenngleich zur Meinungspassivität neigenden Private Travis findet Vinson einen weithin verständigen Gesprächspartner, der allerdings schließlich auch nicht anders kann, als Vinson eine unkontrollierbare Gefährlichkeit zu attestieren und sich gezwungen sieht, dessen Despotismus gewaltsam zu beenden. McCrea gibt eine eindrucksvolle Vorstellung ab, die eine Art Diametralentwurf zu seiner großen Rolle in Wellmans "Buffalo Bill" darstellt, als der er ehern für die Indianerrechte einzutreten pflegte.
Ein psychologisch ausgereifter, ebenso spannender wie kammerspielartiger Western, der die Wiederentdeckung lohnt.
8/10
Joseph M. Newman Kavallerie Indianer New Mexico Madness