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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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A THUNDER OF DRUMS (Joseph M. Newman/USA 1961)



"Bachelors make the best soldiers. All they have to lose is their loneliness."

A Thunder Of Drums (Massaker im Morgengrauen) ~ USA 1961
Directed By: Joseph M. Newman

Eine Gruppe Indianer, vermeintlich Komantschen, überfällt die Farm der Familie Detweiler und lässt nur die kleine, zutiefst verstörte Laurie (Tammy Marihugh) am Leben. Soldaten des Forts Canby finden das Mädchen und nehmen es in ihre Obhut. Zeitgleich erreicht der ortskundige Nachwuchsoffizier McQuade (George Hamilton), ein selbstsicherer, etwas arroganter, junger Mustersoldat das Fort. Der kommandierende Captain Maddocks (Richard Boone) nimmt ihm jedoch sogleich den Wind aus den Segeln, worauf eine weitere Schlappe für McQuade folgt: Seine frühere Geliebte Tracey Hamilton (Luana Patten) hat sich in seiner Abwesenheit mit Lieutenant Gresham (James Douglas) verlobt. Als dieser von McQuades und Traceys Liaison erfährt, führt er blindlings eine Strafexpedition gegen die Indianer an, die für die gesamte Abordnung tödlich endet. Maddocks und McQuade rücken mit einer Gruppe Soldaten hinterher und können die marodierenden Indianer, die sich als Apachen auf dem Kriegspfad zu erkennen geben, besiegen. McQuade gewinnt endlich Maddocks' Anerkennung, muss Tracey, die Fort Canby zusammen mit der kleinen Laurie verlässt, jedoch zunächst aufgeben.

Die sich bereits nach wenigen Minuten aufdrängende Ähnlichkeit mit Fords großer Kavallerie-Trilogie und auch mit "The Searchers" kommt nicht von ungefähr: Nicht nur dem großen Regiemeister selbst eifert Newman unverkennbar nach; das Script stammt zudem von James Warner Bellah, der die zugrunde liegenden Storys für "Fort Apache", "She Wore A Yellow Ribbon" und "Rio Grande" verfasste. Hier wie dort observiert man das Alltagsleben in einem militärischen Außenposten inmitten des außerweltlich anmutenden Indianergebiets: Verbrechen an unschuldigen Zivilisten sind ebenso an der Tagesordnung wie unermüdliche Belagerungszustände, permanente Scharmützel mit dem Feind oder, im Gegenzuge, Feste, Familiengründungen und Freund- sowie Feindschaften innerhalb der Fortmauern. Am Zahltag lassen die Rekruten sich gehörig volllaufen und machen den Eindruck verlotterter Suffköpfe, doch im Feld sind sie einer wie der andere zuverlässige, abgeklärte Profis.
Erwartungsemäß fehlen "A Thunder Of Drums" die Anmut und Eleganz, kurzum: das Genie, welches die bevorbildeten Musterarbeiten Fords auszeichnet. Böse Zungen könnten gar behaupten, Newmans vorletzte Kino-Inszenierung stelle eine Vulgärversion der ford'schen USC-Porträts dar, zumal die Blauröcke (allen voran Charles Bronson, Slim Pickens und Frank Gerstle) hierin weniger wirken wie die Protagonisten klassischer Tragödienstoffe, sondern tatsächlich wie instinktgesteuerte Haudegen; Typen, die nichts anderes gelernt haben und für eine Flasche Bourbon und eine aparte Squaw alles andere stehen und liegen lassen. Ich mag die ehrliche Handwerkskoloratur von "A Thunder Of Drums" sehr gern und finde, dass Boone, Hamilton und Bronson einen durchaus passablen Ersatz bieten für Duke Wayne, John Agar und Victor McLaglen.

8/10

Joseph M. Newman Kavallerie Freundschaft Arizona Indianer



Filmtagebuch von...

Funxton

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