

PLANES, TRAINS & AUTOMOBILES (John Hughes/USA 1987)
von Funxton ·
29 November 2014
Kategorie:
Komödie
Aufrufe: 871
"You're fucked!"
Planes, Trains & Automobiles (Ein Ticket für Zwei) ~ USA 1987
Directed By: John Hughes
Der in Manhattan tätige Werbekreative Neal Page (Steve Martin) möchte gern rechtzeitig zum Thanksgiving-Truthahn bei seiner Familie in Chicago sein und müht sich daher mit allen Mitteln, pünktlich zum Flughafen zu kommen. Doch bereits auf der 5th Avenue gerät er im Zuge der Jagd nach einem Taxi mit dem übergewichtigen Duschvorhangringverkäufer Del Griffith (John Candy) aneinander - der Beginn einer überaus fruchtbaren Hassliebe, die sich in den nächsten 48 Stunden stärkstens intensivieren wird. Denn die beiden ungleichen Männer werden immer wieder durch sich selbst oder das Schicksal zusammengeführt auf ihrer höchst stressintensiven Heimreise, die sich in immer abstrusere, halsbrecherischere Aktionen verläuft.
Ein Evergreen, passend zum Pilgerväter-Feiertag geschaut. Wie alle Filme John Hughes, wobei dieser der erste ist, der sich nicht mit der Bestandsaufnahme von Achtiger-Jahre-Mittelklasse-Teenagern befasst, ist auch "Plains, Trains & Automobiles" eine herrlich spitzfindige Satire mit einem brillanten Blick für komödiantisches Timing und exzellenter Darstellerführung. Dazu gibt es immer wieder pointierteste Musikeinsätze und, neben all den wunderbar skurrilen Nebenfiguren von Kevin Bacon als arrogantem Yuppie bis Dylan Baker als ekligem Kansas-Hillbilly, schließlich zwei große Humoristen in jeweiliger Höchstform; ferner nicht zu vergessen wunderhübsche Regieeinfälle wie der immer wieder großartige Moment, in dem Steve Martin während eines Unfalls John Candy als Teufel herbeiphantasiert. Soweit ein starker Film, wahrscheinlich eine der besten und klügsten Komödien ihres Jahrzehnts gar.
Allein die fürchterlich melancholische Conclusio als Siedepunkt diverser jeweils im Vorhinein gelegter Bindfäden, die den in dieser Form doch liebgewonnen, seinem Mitreisenden in vielerlei Hinsicht doch so sehr überlegenen Charakter des Del Griffith gewissermaßen über den Haufen werfen und zu einer im Grunde rein tragischen Figur machen, die von der nunmehr erstarkten Figur des Superspießers Neal Page "gerettet" werden muss, nimmt dem Film wieder eine Menge weg, beschädigt ihn sogar ein Stück weit. Es hat mich immer schon gestört, dieses süßliche Feiertagsschmelz-Ende auf den Spuren von "It's A Wonderful Life", wobei ich ehrlich gesagt auch keine rechte Alternative wüsste. Vielleicht hätte man Griffith einfach nicht zum Witwer machen und stattdessen am Ende eine Art Familienzusammenführung herbeidichten können oder Ähnliches. Dieser märchenhafte Schluss, der letztlich auch keine dauerhafte Lösung für Griffiths Probleme beinhaltet (soll er jetzt bei den Pages einziehen? wird dann später eine Sitcom draus??), zu dem fürderhin ein ziemlich ätzendes Paul-Young-Cover intoniert wird, markiert allerdings die einzige echte Kerbe in einem ansonsten über weite Strecken makellosen Film.
9/10
John Hughes Road Movie Freundschaft New York St. Louis Kansas Chicago Reise Satire Thanksgiving
Planes, Trains & Automobiles (Ein Ticket für Zwei) ~ USA 1987
Directed By: John Hughes
Der in Manhattan tätige Werbekreative Neal Page (Steve Martin) möchte gern rechtzeitig zum Thanksgiving-Truthahn bei seiner Familie in Chicago sein und müht sich daher mit allen Mitteln, pünktlich zum Flughafen zu kommen. Doch bereits auf der 5th Avenue gerät er im Zuge der Jagd nach einem Taxi mit dem übergewichtigen Duschvorhangringverkäufer Del Griffith (John Candy) aneinander - der Beginn einer überaus fruchtbaren Hassliebe, die sich in den nächsten 48 Stunden stärkstens intensivieren wird. Denn die beiden ungleichen Männer werden immer wieder durch sich selbst oder das Schicksal zusammengeführt auf ihrer höchst stressintensiven Heimreise, die sich in immer abstrusere, halsbrecherischere Aktionen verläuft.
Ein Evergreen, passend zum Pilgerväter-Feiertag geschaut. Wie alle Filme John Hughes, wobei dieser der erste ist, der sich nicht mit der Bestandsaufnahme von Achtiger-Jahre-Mittelklasse-Teenagern befasst, ist auch "Plains, Trains & Automobiles" eine herrlich spitzfindige Satire mit einem brillanten Blick für komödiantisches Timing und exzellenter Darstellerführung. Dazu gibt es immer wieder pointierteste Musikeinsätze und, neben all den wunderbar skurrilen Nebenfiguren von Kevin Bacon als arrogantem Yuppie bis Dylan Baker als ekligem Kansas-Hillbilly, schließlich zwei große Humoristen in jeweiliger Höchstform; ferner nicht zu vergessen wunderhübsche Regieeinfälle wie der immer wieder großartige Moment, in dem Steve Martin während eines Unfalls John Candy als Teufel herbeiphantasiert. Soweit ein starker Film, wahrscheinlich eine der besten und klügsten Komödien ihres Jahrzehnts gar.
Allein die fürchterlich melancholische Conclusio als Siedepunkt diverser jeweils im Vorhinein gelegter Bindfäden, die den in dieser Form doch liebgewonnen, seinem Mitreisenden in vielerlei Hinsicht doch so sehr überlegenen Charakter des Del Griffith gewissermaßen über den Haufen werfen und zu einer im Grunde rein tragischen Figur machen, die von der nunmehr erstarkten Figur des Superspießers Neal Page "gerettet" werden muss, nimmt dem Film wieder eine Menge weg, beschädigt ihn sogar ein Stück weit. Es hat mich immer schon gestört, dieses süßliche Feiertagsschmelz-Ende auf den Spuren von "It's A Wonderful Life", wobei ich ehrlich gesagt auch keine rechte Alternative wüsste. Vielleicht hätte man Griffith einfach nicht zum Witwer machen und stattdessen am Ende eine Art Familienzusammenführung herbeidichten können oder Ähnliches. Dieser märchenhafte Schluss, der letztlich auch keine dauerhafte Lösung für Griffiths Probleme beinhaltet (soll er jetzt bei den Pages einziehen? wird dann später eine Sitcom draus??), zu dem fürderhin ein ziemlich ätzendes Paul-Young-Cover intoniert wird, markiert allerdings die einzige echte Kerbe in einem ansonsten über weite Strecken makellosen Film.
9/10
John Hughes Road Movie Freundschaft New York St. Louis Kansas Chicago Reise Satire Thanksgiving