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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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SATURDAY NIGHT AND SUNDAY MORNING (Karel Reisz/UK 1960)



"Don't let the bastards grind you down!"

Saturday Night And Sunday Morning (Samstagnacht bis Sonntagmorgen) ~ UK 1960
Directed By: Karel Reisz

Für den Jungarbeiter Arthur Seaton (Albert Finney) ist die Woche wohlstrukturiert: Von montags bis freitags geht's in die Fabrik, wo harte Maloche Ehrensache ist, am Samstag heißt es dann rein in den Zwirn und ab in den Pub, zehn bis zwölf Pints hinter die Binde und mit der eigentlich mit seinem Arbeitskollegen Jack (Brtyan Pringle) verheirateten Brenda (Rachel Roberts) in die Kiste. Der Sonntag ist dann zum gemächlichen Ausnüchtern bestimmt, bevor die Mühle am Montag wieder auf Null springt. Als Arthur die ihm deutlich zukommendere Doreen (Shirley Anne Field) kennenlernt, sieht er eine Möglichkeit, die sich ohnehin verkomplizierende Beziehung mit Brenda zu lösen - da eröffnet diese ihm, von ihm schwanger geworden zu sein. Für Arthur ein unhaltbarer Zustand, den er jedoch mittragen muss und der ihn einiges an Lehrgeld kostet.

Another angry young man, soon to be older: Diesmal sehen wir den noch taufrischen Albert Finney als einen Helden der Arbeiterklasse, der seine imposante Energie zum einen der Tatsache verdankt, dass er noch deutlich jünger ist als die meisten seiner Kollegen und zum anderen der unerschütterlichen Kraft der Träume. Für Arthur Seaton steht es außer Frage, dass er sich, wie bereits sein Vater (Frank Pettitt) vor ihm, zeitlebens den Buckel in der Fabrik krummschuften und früher oder später in die kleinbürgerliche Sackgasse des Alltags einfahren wird. Seine unerfreulich verlaufende Affäre mit der verheirateten Brenda grenzt ihn dabei zwar etwas von seinen geregelter dahinvegetierenden Zeitgenossen ab, bewahrt ihn letztlich jedoch auch nicht vor seinem vorgezeichneten Schicksal: Mit der reizenden Doreen naht zugleich das noch uneingelöste Versprechen des familiären Heimathafens. Mit ihr wird Arthur, so rotzig und kregel er sich jetzt auch geben mag, in Kürze eine eigene Familie gründen, in ein eigenes Häuschen ziehen und dereinst genauso enden wie sein Vater vor ihm. Was der Film von Arthur Seaton zeigt, ist vielleicht der letzte außergewöhnliche Ausschnitt seines Lebens, der letzte Rausch. Dann kommt nurmehr der Sonntagskater mit seinem langen, mühseligen Erwachen.

8/10

Karel Reisz Free Cinema Nottingham



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Funxton

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