"World champion? There are many of them."
Downhill Racer (Schussfahrt) ~ USA 1969
Directed By: Michael Ritchie
Der aus Colorado stammende Abfahrtsläufer David Chappellet (Robert Redford) kommt als Ersatzmann während der Weltmeisterschaft nach Europa und macht sich durch hervorragende Zeiten einen Namen im US-Team. Sein Trainer Eugene Claire (Gene Hackman) hat dabei alle Hände voll zu tun, Chappellets naive Arroganz im Zaum zu halten. Zwei Jahre und diverse harte Lebens- und Sporttrainingssequenzen später läuft Chappellet nach dem Ausfall seines Mannschaftskollegen Johnny Creech (Jim McMullan) als Favorit bei der Winter-Olympiade.
Weder reizt mich Wintersport in aktiver noch in passiver Hinsicht sonderlich, aber Michael Ritchies etwas vergessenen Beitrag zu New Hollywood habe ich dennoch als meisterhaft empfunden. Nicht nur die von Anfang an fesselnde, collagehafte Montage, die eine dokumentarische Konnotation der ansonsten konventionellen Story ermöglicht, begeistert; auch die existenzialistische, mutige Einbettung jener drei Winter in eine ansonsten wenig bemerkenswerte Biographie kommt ungewöhnlich daher für den Sportfilm. So ist David Chappellet eigentlich kein besonders sympathischer Typ, sondern ein recht selbstgefälliger, wenig gescheiter Schnösel, dessen mangelnde Mondänität und Unerfahrenheit mit dem europäischen Wintersport-Jet-Set seine Herkunft als amerikanischer Kleinstadt-Bauernjunge belegt. Er verliebt sich unsterblich in die leicht versnobte Sportartikel-Managerin Carole (Camilla Sparv), muss jedoch bald frustriert erkennen, dass er in ihrer Welt von Glanz und Glitter nur einer von vielen ist. Ganz ähnlich sein finaler Sieg und die damit erworbene Goldmedaille - ein Konglomerat diverser, Chappellet zupass kommender Zufälle, die kaum werden verhindern können, dass auch sein Name irgendwann vergessen werden wird.
Ein kunstvoll inszeniertes Sportdrama, fernab aller Klischeefallen und absolut mustergültig für sein Genre.
9/10
Michael Ritchie Wintersport Schnee amour fou Freundschaft New Hollywood
Downhill Racer (Schussfahrt) ~ USA 1969
Directed By: Michael Ritchie
Der aus Colorado stammende Abfahrtsläufer David Chappellet (Robert Redford) kommt als Ersatzmann während der Weltmeisterschaft nach Europa und macht sich durch hervorragende Zeiten einen Namen im US-Team. Sein Trainer Eugene Claire (Gene Hackman) hat dabei alle Hände voll zu tun, Chappellets naive Arroganz im Zaum zu halten. Zwei Jahre und diverse harte Lebens- und Sporttrainingssequenzen später läuft Chappellet nach dem Ausfall seines Mannschaftskollegen Johnny Creech (Jim McMullan) als Favorit bei der Winter-Olympiade.
Weder reizt mich Wintersport in aktiver noch in passiver Hinsicht sonderlich, aber Michael Ritchies etwas vergessenen Beitrag zu New Hollywood habe ich dennoch als meisterhaft empfunden. Nicht nur die von Anfang an fesselnde, collagehafte Montage, die eine dokumentarische Konnotation der ansonsten konventionellen Story ermöglicht, begeistert; auch die existenzialistische, mutige Einbettung jener drei Winter in eine ansonsten wenig bemerkenswerte Biographie kommt ungewöhnlich daher für den Sportfilm. So ist David Chappellet eigentlich kein besonders sympathischer Typ, sondern ein recht selbstgefälliger, wenig gescheiter Schnösel, dessen mangelnde Mondänität und Unerfahrenheit mit dem europäischen Wintersport-Jet-Set seine Herkunft als amerikanischer Kleinstadt-Bauernjunge belegt. Er verliebt sich unsterblich in die leicht versnobte Sportartikel-Managerin Carole (Camilla Sparv), muss jedoch bald frustriert erkennen, dass er in ihrer Welt von Glanz und Glitter nur einer von vielen ist. Ganz ähnlich sein finaler Sieg und die damit erworbene Goldmedaille - ein Konglomerat diverser, Chappellet zupass kommender Zufälle, die kaum werden verhindern können, dass auch sein Name irgendwann vergessen werden wird.
Ein kunstvoll inszeniertes Sportdrama, fernab aller Klischeefallen und absolut mustergültig für sein Genre.
9/10
Michael Ritchie Wintersport Schnee amour fou Freundschaft New Hollywood