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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





Foto

JOSHUA TREE (Vic Armstrong/USA 1993)



"He's just a driver, not a killer."

Joshua Tree (Barett - Das Gesetz der Rache) ~ USA 1993
Directed By: Vic Armstrong

Der Auto- und Rennfahr-Spezialist Santee (Dolph Lundgren) wird während eines illegalen Jobs gelinkt und sein bester Freund Eddie (Ken Foree) erschossen. Santee selbst wird angeklagt, einen Polizisten getötet zu haben und landet unschuldig im Gefängnis. Im Zuge einer Verlegungsaktion nutzt er die Gunst der Stunde und flieht, die Polizistin Rita (Kristian Alfonso) als Geisel. Santees damaliger Auftraggeber Severence (George Segal), selbst Police Officer, nimmt die Verfolgung von Santee auf, der sich quer durch den Joshua-Tree-Nationalpark ballert.

Einer der großen Actionfilme der neunziger Jahre, der es dank seiner miesen Vermarktung hierzulande, die rund um cropping, Zensur und missglückte Synchronisation so ziemlich alles beinhaltet, was bei einer hiesigen Videoveröffentlichung unrund laufen konnte (und wohl immer noch kann), bei uns nie den ihm zustehenden Leumund zu erwerben vermochte. Beeinflusst von den extrem stilisierten Shoot-Outs des Hong-Kong-Genrekinos und mit jenem gewissen, naiv-prolligen Naturell versehen, das dem einen oder anderen Film solchen Zuschnitts seinerzeit noch ganz unschuldig zu eigen war (so mochte man weder auf eine spektakuläre Verfolgungsjagd mit Ferraris noch auf eine Liebesszene mit Agaven-Öl verzichten), bekommt man mit "Joshua Tree" ein windschnittiges, kompetent gefertigtes Feuerwerk aufs Tablett gezaubert, das Dolph Lundgren in einem seiner karrieristischen Höhepunkte zeigt und seine Outlaw-Vorbilder (Raoul Walshs "High Sierra" findet sich in gleich mehrfacher Hinsicht intertextualisiert) gallionsfigurengleich vor sich her trägt. Der selbstgezogene Vergleich könnte dabei entlarvender kaum sein - dass Lundgren nicht Bogey ist, Wellman(!) Santee nicht Roy Earle und Vic Armstrong nicht Raoul Walsh, mag eine obsolet anmutende Erkenntnis sein; zur Veranschaulichung jedoch, wie sich das Antlitz des (US-)Kinos mit all seinen gestalterischen Behelfsmäßigkeiten binnen 52 Jahren bewegter Geschichte verändert hat, dafür taugt ein Direktvergleich zwischen diesen beiden Schätzen wie Arsch auf Eimer.

8/10

Vic Armstrong Wüste Kalifornien Flucht Rache



Filmtagebuch von...

Funxton

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