"Don't go chasing shadows, Arthur."
The Woman In Black (Die Frau in Schwarz) ~ UK/CA/S 2012
Directed By: James Watkins
Für den Londoner Angestellten Arthur Kipps (Daniel Radcliffe), verwitweter und alleinerziehender Vater eines vierjährigen Jungen (Misha Handley), wird es brenzlig: Seine depressiven Episoden haben ihn schon beinahe seine Anstellung gekostet, als er den Auftrag erhält, den Nachlass einer verstorbenen Dame, Mrs. Drablow, zu sichten, die ihr abgelegenes Haus Eel Marsh mitten im nordenglischen Marschland, in der Nähe des Dörfchens Gifford bewohnte. Mit Ausnahme des offenherzigen Squire Sam Dailey (Ciarán Hinds) begegnen ihm die Einwohner Giffords durchweg mit hohem Misstrauen. Niemand will etwas mit Eel Marsh House zu tun haben oder darüber sprechen. Der Grund dafür wird Arthur bald nur zu einleuchtend: In dem Haus hat sich dereinst Mrs. Drablows Schwester Jennet Humfrye (Liz White) das Leben genommen, nachdem man ihr zunächst ihren Sohn Nathaniel weggenommen hat und dieser dann im Marschland ertrunken ist. Ihr hinterlassener Fluch besagt nun, dass jedesmal, wenn sie als geisterhafte "Frau in Schwarz" jemandem erscheint, eines oder mehrere Kinder sterben müssen. Arthur erfährt diese Weissagung bald am eigenen Leibe, und mehr, als ihm lieb sein kann...
Nach dem im heutigen New York angesiedelten, sehr konventionellen Thriller "The Resident" bildet "The Woman In Black" die nächste Produktion der revitalisierten Hammer; ein in jeder Beziehung hinreißender, vor allem jedoch erlesen fotografierter Gruselfilm im viktorianischen Gewand; sich auf "alte" Tugenden des Genres besinnend, indem er von langen Einstellungen und gemächlichen Kamerafahrten Gebrauch macht und überhaupt sehr geschmackvoll mit seinen vortrefflichen Ingredienzien verfährt. Der auf einem - angesichts seiner in punkto Zeitkolorit blendend getroffenen Atmosphäre - noch erstaunlich jungen Roman (1983) von Susan Hill basierende gothic horror verzichtet dabei bis auf wenige, dafür umso wirkungsvoller eingesetzte Ausnahmen auf modischen Digitalkintopp. Stattdessen gedenkt man der früheren Hammer-Qualitäten: set pieces, Interieurs, Kostüme sind von ausgesuchter Noblesse und Authentizität, die Landschaftsbilder gleichen oftmals den Gemälden zeitgenössischer Romantiker und sogar Daniel Radcliffe als trauriger junger Notarsadlatus in direkter Erbfolge eines Jonathan Harker überzeugt trotz seiner schweren Zauberer-Bürde. Für alle Liebhaber von haunted house movies, besonders von jenen, die in England (oder zumindest in Neu-England) angesiedelt sind, eine unbedingte Pflichtveranstaltung!
9/10
James Watkins Victorian Age Haus Spuk Fluch Geister England Dorf
The Woman In Black (Die Frau in Schwarz) ~ UK/CA/S 2012
Directed By: James Watkins
Für den Londoner Angestellten Arthur Kipps (Daniel Radcliffe), verwitweter und alleinerziehender Vater eines vierjährigen Jungen (Misha Handley), wird es brenzlig: Seine depressiven Episoden haben ihn schon beinahe seine Anstellung gekostet, als er den Auftrag erhält, den Nachlass einer verstorbenen Dame, Mrs. Drablow, zu sichten, die ihr abgelegenes Haus Eel Marsh mitten im nordenglischen Marschland, in der Nähe des Dörfchens Gifford bewohnte. Mit Ausnahme des offenherzigen Squire Sam Dailey (Ciarán Hinds) begegnen ihm die Einwohner Giffords durchweg mit hohem Misstrauen. Niemand will etwas mit Eel Marsh House zu tun haben oder darüber sprechen. Der Grund dafür wird Arthur bald nur zu einleuchtend: In dem Haus hat sich dereinst Mrs. Drablows Schwester Jennet Humfrye (Liz White) das Leben genommen, nachdem man ihr zunächst ihren Sohn Nathaniel weggenommen hat und dieser dann im Marschland ertrunken ist. Ihr hinterlassener Fluch besagt nun, dass jedesmal, wenn sie als geisterhafte "Frau in Schwarz" jemandem erscheint, eines oder mehrere Kinder sterben müssen. Arthur erfährt diese Weissagung bald am eigenen Leibe, und mehr, als ihm lieb sein kann...
Nach dem im heutigen New York angesiedelten, sehr konventionellen Thriller "The Resident" bildet "The Woman In Black" die nächste Produktion der revitalisierten Hammer; ein in jeder Beziehung hinreißender, vor allem jedoch erlesen fotografierter Gruselfilm im viktorianischen Gewand; sich auf "alte" Tugenden des Genres besinnend, indem er von langen Einstellungen und gemächlichen Kamerafahrten Gebrauch macht und überhaupt sehr geschmackvoll mit seinen vortrefflichen Ingredienzien verfährt. Der auf einem - angesichts seiner in punkto Zeitkolorit blendend getroffenen Atmosphäre - noch erstaunlich jungen Roman (1983) von Susan Hill basierende gothic horror verzichtet dabei bis auf wenige, dafür umso wirkungsvoller eingesetzte Ausnahmen auf modischen Digitalkintopp. Stattdessen gedenkt man der früheren Hammer-Qualitäten: set pieces, Interieurs, Kostüme sind von ausgesuchter Noblesse und Authentizität, die Landschaftsbilder gleichen oftmals den Gemälden zeitgenössischer Romantiker und sogar Daniel Radcliffe als trauriger junger Notarsadlatus in direkter Erbfolge eines Jonathan Harker überzeugt trotz seiner schweren Zauberer-Bürde. Für alle Liebhaber von haunted house movies, besonders von jenen, die in England (oder zumindest in Neu-England) angesiedelt sind, eine unbedingte Pflichtveranstaltung!
9/10
James Watkins Victorian Age Haus Spuk Fluch Geister England Dorf