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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE FOUR FEATHERS (Zoltan Korda/UK 1939)



"Why worry? Be a coward and be happy."

The Four Feathers (Vier Federn) ~ UK 1939
Directed By: Zoltan Korda

Unmittelbar vor seiner Abordnung in das unter dem aufständischen Mahdi brodelnde Nordostafrika quittiert der junge Offizier Harry Faversham (John Clements) seinen Dienst, teils aufgrund seiner pazifistischen Überzeugung, teils aus Unsicherheit betreffs seines regelkorrekten Verhaltens im Einsatz. Seine drei besten Soldatenfreunde und auch seine Braut Ethne (June Duprez) quittieren Harrys Entscheidung mit ernüchterter Enttäuschung und lassen ihm als Zeichen ihrer Verhöhnung vier Federn zukommen. Harry, der diese Schmach nicht erträgt, schifft sich insgeheim doch noch Richtung Nil ein und gibt sich vor Ort als geächteter Eingeborener aus. In dieser Rolle erhält Harry die Möglichkeit, seinem im Einsatz erblindeten Freund Durrance (John Richardson) zunächst unerkannt das Leben zu retten und dem später in Khartoum einrückenden Sirdar Kitchener entscheidende Rückendeckung bescheren. Harry kehrt als Held nach England zurück.

Zoltan Kordas prachtvollster Film bereicherte das internationale Kino-Superjahr 1939 um eine weitere Attraktion: Gewaltige Statistenaufmärsche in schönstem Drei-Streifen-Technicolor, aufwändige On-Location-Drehs und eine von wildem Herzschmerz geprägte Geschichte um eine buchstäblich heldenhafte Rehabilation präsentierte eindrucksvoll, das mit großem Abenteuer- und Monumentalkino nicht nur aus Hollywood zu rechnen war. A.E.W. Masons Vorlage trieb Regisseure diverser Kinoepochen um und wurde insgesamt nicht weniger als sechsmal adaptiert. Kordas Fassung gilt als die schönste und sehenswerteste darunter und wenngleich ich sonst nur die beiden jüngsten Verfilmungen kenne, bin ich geneigt, dem zuzustimmen. Um diese mittlerweile ja doch recht anachronistische Fabel um einen schlafenden Krieger im Pazifistenpelz glaubhaft darbieten zu können, bedarf es einem hohen Maß an Flamboyanz und emotionaler Auslieferung durch den Regisseur, wie sie heute, das zeigt etwa Shekhar Kapurs Version von 2002, kaum mehr zu aktivieren ist. Korda indes vermochte Harry Favershams widerwillige "Mannwerdung" noch mit adäquatem Herzblut und voller ehrlicher Inbrunst anzupreisen.

9/10

Zoltan Korda Kolonialismus Ägypten Sudan Khartoum Mahdi-Aufstand Militär Freundschaft A.E.W. Mason



Wenn das nun auf eine indisch / fernöstliche Abenteuer-Filmreihe hinausläuft, möchte ich noch ganz besonders "Der Mann, der König sein wollte" ans Herz legen. Da packt selbst mich heimatverbundenem Sofalieger regelmäßig das Fernweh.
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Funxton

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