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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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FIGHTING MAD (Jonathan Demme/USA 1976)



"That Tom Hunter oughta act a bit more sensitive."

Fighting Mad (Mach' ein Kreuz und fahr' zur Hölle) ~ USA 1976
Directed By: Jonathan Demme

Nachdem er sich mit seiner Frau zerstritten hat, plant Tom Hunter (Peter Fonda), sich mit seinem kleinen Sohn Dylan (Gino Franco) vorerst in New Mexico niederzulassen, wo sein Vater (John Doucette) und sein jüngerer Bruder Charlie (Scott Glenn) Grund besitzen und eine Pferderanch bewirtschaften. Doch sowol die Hunters als auch die anderen Kleinfarmer und Landbewohner sind dem ortsansässigen Tagebau-Unternehmer Crabtree (Philip Carey) ein Dorn im Auge. Mittels diverser legaler und illegaler Mittel vertreibt er die Leute von ihrem Grund und Boden. Als Charlie und seine schwangere Frau (Kathleen Miller) einen Unfalltod sterben, wird Tom bereits stutzig, obschon er nichts beweisen kann. Doch Crabtree übt immer mehr Druck aus. Als das Maß endgültig voll ist, begibt sich Tom auf einen Rachefeldzug gegen Crabtree und seine Leibgarde.

Rough, tough, different: mit seinem dritten Spielfilm, zugleich dem letzten, den er unter Roger Cormans Produzentenägide anfertigte, gelang Jonathan Demme ein ebenso schnörkelloser wie knackiger Vigilantenthriller, der sich durch seinen einerseits beinharten Habitus und seine andererseits überdurchschnittlich ambitionierte Form einen Platz unter den besten Selbstjustizfilmen der Dekade erarbeitete. "Fighting Mad", dessen reißerischer deutscher Titel ihm auch recht gut steht, bedient sehr traditionelle Genre-Strukturen - man fühlt sich in einen der vielen Fünziger-Western versetzt, in dem mittellose Existenzgründer, sprich Farmer, gegen großkapitalistische Rancher und deren Stacheldraht-Manieren anzukämpfen haben. Auch hierin wird wahlweise ein Familienvater bis zum Äußersten gedrängt oder hilft ein kampferprobter Gunman seinen unfreiwilligen Schutzbefohlenen aus der Misere.
Dass Tom Hunter sich keinesfalls der Typ ist, der sich kommentarlos und allzu weit in die Defensive drängen lässt, davon zeugt bereits der Prolog des Films: kaum in seiner alten Heimstatt angelangt, gibt es sogleich Ärger mit den Gesetzeshütern, die natürlich - wenngleich eher unbewusst und aus Angst - auf der Seite der Hochwirtschaft stehen. Seine Wehrhaftigkeit stellt er später noch mehrfach unter Beweis; mit Fäusten, Dynamit sowie Pfeil und Bogen. Immerhin gewährt Demme ihm, wobei es zunächst nicht danach aussieht, ein durchaus reaktionär konnotiertes Happy End. Hunter hat seine Selbstjustiz unter Einsatz seines Lebens zu einem konsequenten Ende geführt und geht möglicherweise sogar straffrei aus. Im Extremfall, so das unschwer vernehmbare post scriptum, lohnt die Remobilisierung des altehrwürdigen Pioniergeists - und der Griff zur Waffe.

8/10

Jonathan Demme New Mexico Rache Selbstjustiz Duell Roger Corman Vater & Sohn



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Funxton

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