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HEXEN GESCHÄNDET UND ZU TODE GEQUÄLT (Adrian Hoven/BRD, UK 1973)
von Funxton ·
17 Januar 2015
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"Die wahren Teufel sitzen in Kutschen und leben in schönen Palästen."
Hexen geschändet und zu Tode gequält ~ BRD/UK 1973
Directed By: Adrian Hoven
Im Jahre 1780 gerät die Gräfin Elisabeth Von Salmenau (Erika Blanc) an den sadistischen Hexenjäger Balthasar "Balzer" von Ross (Anton Diffring), nachdem ihr Ehemann (Adrian Hoven) versucht hat, eine von Ross' nicht minder abartig veranlagtem Schergen Natas (Reggie Nalder) durchgeführte "Wasserprobe" zu vereiteln und dabei getötet wurde. Anstatt die ihr zustehende, weltgerichtlichliche Sühne zu erhalten, stehen die Gräfin und ihr kleiner Sohn (Percy Hoven) nebst einigen ehrbaren Kirchendienern nach einer boshaft eingefädelten Intrige Ross' bald selbst vor Gericht und unter dem Verdacht, mit Satan zu paktieren.
Stets im Schatten des wesentlich populäreren Originals "Hexen bis aufs Blut gequält" stehend, fällt dieses sich wichtig auf authentische Geschehnisse berufende von Adrian Hoven inszenierte Quasi-Sequel tatsächlich nicht mehr ganz so wirkmächtig aus. Die Effektivität des Originals rührte ja gerade aus dessen ungeheuerlichem Ansatz, aus jenem finsteren Kapitel anglo-europäischer Kirchengeschichte ein bärbeißiges exploitation movie mit Anklängen an heimatfilmische Schemata herauszuhauen. Die von Folter und Qual berichtenden Bilder und vor allem deren Affizierung des Rezipienten, die ihre Ungeheuerlichkeit insbesondere durch die Darstellung der Gräuel als Ausuferungen feudalistischer Willkür erreichte, besaßen nurmehr wenig Exklusivität. Tatsächlich scheinen die in "Hexen geschändet und zu Tode gequält" geschilderten Folterungen tatsächlich eher im Sinne einer Art visuellen Sado-Tourismus' gemacht: sie sind zwar kaum minder grausam und ekelhaft als bei Armstrong (der hierfür wohl wiederum am Script mitarbeitete), wirken aber dennoch weit weniger empörend oder aufpeitschend, sondern eben wie lupenreine, zweckdienliche exploitation. So sind die beiden "Hexen"-Filme durchaus gut geeignet, um die manchmal doch sehr feine Differenz zwischen unterschiedlich motivierten von Gewaltdarstellungen zu veranschaulichen.
Immerhin ist Hovens dritte Regiearbeit, wenngleich als brauchbare Inquisitions-Kritik wenig seriös, so doch unterhaltsam und recht spaßig geraten und mit dem meisten notwendigen Ingrediezien versehen worden. Aus "Hexen bis aufs Blut gequält" begegnen uns neben diversen Dreispitzen und anderen Requisiten auch der unvergesslichen Reggie Nalder, der immer tolle Johannes Buzalski sowie freilich Hoven Senior und Junior wieder.
Ordentliches DVD-Release längst überfällig und dringend erwünscht!
6/10
Adrian Hoven period piece Historie Exploitation Sleaze torture porn Europloitation Inquisition Kirche Courtroom Michael Armstrong
Hexen geschändet und zu Tode gequält ~ BRD/UK 1973
Directed By: Adrian Hoven
Im Jahre 1780 gerät die Gräfin Elisabeth Von Salmenau (Erika Blanc) an den sadistischen Hexenjäger Balthasar "Balzer" von Ross (Anton Diffring), nachdem ihr Ehemann (Adrian Hoven) versucht hat, eine von Ross' nicht minder abartig veranlagtem Schergen Natas (Reggie Nalder) durchgeführte "Wasserprobe" zu vereiteln und dabei getötet wurde. Anstatt die ihr zustehende, weltgerichtlichliche Sühne zu erhalten, stehen die Gräfin und ihr kleiner Sohn (Percy Hoven) nebst einigen ehrbaren Kirchendienern nach einer boshaft eingefädelten Intrige Ross' bald selbst vor Gericht und unter dem Verdacht, mit Satan zu paktieren.
Stets im Schatten des wesentlich populäreren Originals "Hexen bis aufs Blut gequält" stehend, fällt dieses sich wichtig auf authentische Geschehnisse berufende von Adrian Hoven inszenierte Quasi-Sequel tatsächlich nicht mehr ganz so wirkmächtig aus. Die Effektivität des Originals rührte ja gerade aus dessen ungeheuerlichem Ansatz, aus jenem finsteren Kapitel anglo-europäischer Kirchengeschichte ein bärbeißiges exploitation movie mit Anklängen an heimatfilmische Schemata herauszuhauen. Die von Folter und Qual berichtenden Bilder und vor allem deren Affizierung des Rezipienten, die ihre Ungeheuerlichkeit insbesondere durch die Darstellung der Gräuel als Ausuferungen feudalistischer Willkür erreichte, besaßen nurmehr wenig Exklusivität. Tatsächlich scheinen die in "Hexen geschändet und zu Tode gequält" geschilderten Folterungen tatsächlich eher im Sinne einer Art visuellen Sado-Tourismus' gemacht: sie sind zwar kaum minder grausam und ekelhaft als bei Armstrong (der hierfür wohl wiederum am Script mitarbeitete), wirken aber dennoch weit weniger empörend oder aufpeitschend, sondern eben wie lupenreine, zweckdienliche exploitation. So sind die beiden "Hexen"-Filme durchaus gut geeignet, um die manchmal doch sehr feine Differenz zwischen unterschiedlich motivierten von Gewaltdarstellungen zu veranschaulichen.
Immerhin ist Hovens dritte Regiearbeit, wenngleich als brauchbare Inquisitions-Kritik wenig seriös, so doch unterhaltsam und recht spaßig geraten und mit dem meisten notwendigen Ingrediezien versehen worden. Aus "Hexen bis aufs Blut gequält" begegnen uns neben diversen Dreispitzen und anderen Requisiten auch der unvergesslichen Reggie Nalder, der immer tolle Johannes Buzalski sowie freilich Hoven Senior und Junior wieder.
Ordentliches DVD-Release längst überfällig und dringend erwünscht!
6/10
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