"No more outer missions, please."
Once Upon A Spy (Agent wider Willen) ~ USA 1980
Directed By: Ivan Nagy
Der eher biedere IT-Spezialist Jack Chenault (Ted Danson) wird vom Geheimdienst für eine Außenmission rekrutiert, weil ein Supercomputer auf unerklärliche Weise verschwunden ist. Zusammen mit seiner Kollegin Paige Tannehill (Mary Louise Weller) stößt Chenault bald auf die Ursache: Der Multimillonär Jack Valorium (Christopher Lee) hat eine Methode gefunden, jedwedes beliebige Objekt zu miniaturisieren. Um seine größenwahnsinnigen Pläne, die die gesamte Welt in vorübergehendes Chaos stürzen sollen, in die Tat umzusetzen, benötigt Valorium den entwendeten Computer, denn nur mit dessen Hilfe kann er von seinem geheimen Stützpunkt aus agieren. Chenault und Tannehill jedoch setzen Valoriums sinistrem Tun ein Ende.
Fraglos als Pilot für eine nie realisierte TV-Serie kreiert, ist "Once Upon A Spy" der ebenso niedliche wie nachgerade völlig zum Scheitern verurteilte Versuch, eine verspätete amerikanische Bond-Version zu kreieren. Nagys Film veranschaulicht geradezu überdeutlich, was das ursprüngliche Bond-Universum so unikal und begehrenswert gestaltet, indem er ebenjene Werte wahlweise ins Gegenteil verkehrt oder sie zu einer billigen Kirmesshow degradiert: Der Held wird als nerdiger Sonderling und Angsthase eingeführt, zeigt sich aber bald jeder noch so riskanten Situation als todesmutig gewachsen - warum, wieso und woher diese urplötzliche Wendung seines Charakters rührt, das erfährt man nicht. Exotische Schauplätze gibt es nicht, da man sich - vermutlich budgetbedingt - mit US-Drehorten begnügen musste und die exaltierten, teuren set designs eines Ken Adam weichen hier mäßig einfallsreichen Pappkonstruktionen. Die Story schließlich entpuppt sich als mehr oder minder lupenreines Plagiat von der aus "The Pink Panther Strikes Again". Einzig Christopher Lee, der seine Rolle als Francisco Scaramanga aus "The Man With The Golden Gun" reanimiert, indem er wiederum einen steinreichen Superbösewicht gibt, der mit Laserstrahlen herumspielt, verleiht "Once Upon A Spy" ein wenig authentische Grandezza. Ich finde den Film trotz allem recht liebenswert, weil ich warme Kindheitserinnerungen an ihn hege. Das spendiert ihm wie so häufig einen ordentlichen Nostalgiebonus meinerseits, macht ihn aber deshalb freilich nicht besser als er ist.
6/10
Ivan Nagy Bond-Spoof Madness TV-Film Computer Miniaturisierung Mad Scientist Jimmy Sangster
Once Upon A Spy (Agent wider Willen) ~ USA 1980
Directed By: Ivan Nagy
Der eher biedere IT-Spezialist Jack Chenault (Ted Danson) wird vom Geheimdienst für eine Außenmission rekrutiert, weil ein Supercomputer auf unerklärliche Weise verschwunden ist. Zusammen mit seiner Kollegin Paige Tannehill (Mary Louise Weller) stößt Chenault bald auf die Ursache: Der Multimillonär Jack Valorium (Christopher Lee) hat eine Methode gefunden, jedwedes beliebige Objekt zu miniaturisieren. Um seine größenwahnsinnigen Pläne, die die gesamte Welt in vorübergehendes Chaos stürzen sollen, in die Tat umzusetzen, benötigt Valorium den entwendeten Computer, denn nur mit dessen Hilfe kann er von seinem geheimen Stützpunkt aus agieren. Chenault und Tannehill jedoch setzen Valoriums sinistrem Tun ein Ende.
Fraglos als Pilot für eine nie realisierte TV-Serie kreiert, ist "Once Upon A Spy" der ebenso niedliche wie nachgerade völlig zum Scheitern verurteilte Versuch, eine verspätete amerikanische Bond-Version zu kreieren. Nagys Film veranschaulicht geradezu überdeutlich, was das ursprüngliche Bond-Universum so unikal und begehrenswert gestaltet, indem er ebenjene Werte wahlweise ins Gegenteil verkehrt oder sie zu einer billigen Kirmesshow degradiert: Der Held wird als nerdiger Sonderling und Angsthase eingeführt, zeigt sich aber bald jeder noch so riskanten Situation als todesmutig gewachsen - warum, wieso und woher diese urplötzliche Wendung seines Charakters rührt, das erfährt man nicht. Exotische Schauplätze gibt es nicht, da man sich - vermutlich budgetbedingt - mit US-Drehorten begnügen musste und die exaltierten, teuren set designs eines Ken Adam weichen hier mäßig einfallsreichen Pappkonstruktionen. Die Story schließlich entpuppt sich als mehr oder minder lupenreines Plagiat von der aus "The Pink Panther Strikes Again". Einzig Christopher Lee, der seine Rolle als Francisco Scaramanga aus "The Man With The Golden Gun" reanimiert, indem er wiederum einen steinreichen Superbösewicht gibt, der mit Laserstrahlen herumspielt, verleiht "Once Upon A Spy" ein wenig authentische Grandezza. Ich finde den Film trotz allem recht liebenswert, weil ich warme Kindheitserinnerungen an ihn hege. Das spendiert ihm wie so häufig einen ordentlichen Nostalgiebonus meinerseits, macht ihn aber deshalb freilich nicht besser als er ist.
6/10
Ivan Nagy Bond-Spoof Madness TV-Film Computer Miniaturisierung Mad Scientist Jimmy Sangster