Zum Inhalt wechseln


In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





Foto

THE GREAT OUTDOORS (Howard Deutch/USA 1988)



"You wouldn't know a good time if it fell out of the sky and landed on your face and started to wiggle."

The Great Outdoors (Ferien zu Dritt) ~ USA 1988
Directed By: Howard Deutch

Der Chicagoer Familienvater Chet Ripley (John Candy) will mit seiner Frau (Stephanie Faracy) und seinen zwei Jungs (Chris Young, Ian Giatti) einen geruhsamen Urlaub in einem Cottage-Park jenseits der kanadischen Grenze verleben. Das idyllische Glück wird je gestört, als Chets großkotziger Schwager Roman Craig (Dan Aykroyd) nebst Gattin (Anette Benning) und Zwillingstöchtern (Hilary Gordon, Rebecca Gordon) seine "Überraschungsaufwartung" macht. Roman macht nur allzu gern auf dicke Hose und reißt alsbald das Gros der Urlaubsplanung an sich. Dabei muss er in Wahrheit ganz kleine Brötchen backen und plant zwecks finanzieller Sanierung sogar, Chet übers Ohr zu hauen...

Im Herzen grundgute Komödie, die fast schon als Geschenk an zwei große SNL-Komiker verstanden werden darf: Aykroyd und Candy können hier ganz gepflegte Routinearbeit verrichten und lassen sich dabei jeweils nicht die Butter vom Brot nehmen. Die Gags sind bieder (Chets unfreiwillige Wasserskifahrt, die Fledermausjagd) bis gut [der 109-jährige tote Opa (Raleigh Bond), der vom Blitz getroffene Reg (Britt Leach)], verpassen jedoch nur allzu häufig die doch eigentlich so herrlich offen dargebotene Chance veritabler Satire. Mich persönlich freut natürlich jede Wiederbegegnung mit Bart, dem Bären (Senior), mein liebstes Darstellertier überhaupt. Der Kerl war einfach immer super, und wenn er am Ende seinen Großauftritt erhält, mitsamt Stirn- und Arschglatze, dann erreicht "The Great Outdoors" erst sein wahres komödiantisches Elysium. Insgesamt verbreitet er sauberes, braves, aber auch sehr entspanntes Familien-Film-Feeling.
Fürderhin darf man "Ferien zu Dritt" hierzulande eigentlich kein Augenmerk widmen, ohne auf die katastrophale tonale Behandlung einzugehen, die einen bleibenden Repräsentanten für Synchron-Unfälle in den Achtzigern markiert. Sicherlich war diese zurückzuführen auf den hiesigen Zweite-Hand-Status des Films als Videopremiere. Es beginnt bereits mit der hilflosen Titel-"Übersetzung", die gemäß des Filmplakats wohl suggerieren soll, dass Bart mit zur Familie gehört. Völliger Quatsch selbstredend. Den Gipfel markiert jedoch die Synchroisation, die die CIC wie so häufig in den vergleichsweise kostengünstigen Hambuerger Alster-Studios statt in Berlin anfertigen ließ, was dazu führt, dass John Candy anstelle von Andreas Mannkopffs mit Holger Mahlichs Stimme spricht und Dan Aykroyd nicht von Thomas Danneberg, sondern von Henry König gesprochen wird. Ein völlige No-Go, für dass freilich Mahlich und König nichts können, die an sich gute Jobs machen, sondern der erklärte Verzicht der Auftraggeber, Wiedererkennungswerten die verdiente Bedeutung beizumessen, sowie das verbaselte Synchron-Script. Insofern darf man "The Great Outdoors" eigentlich zwangsweise nur im Original genießen.

7/10

Howard Deutch John Hughes Familie Ferien Kanada



Filmtagebuch von...

Funxton

    Avanti, Popolo

  • Supermoderator
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 8.268 Beiträge

Neuste Kommentare