"Where are His blessings?" - "You are one of them."
The Story Of Ruth (Das Buch Ruth) ~ USA 1960
Directed By: Henry Koster
Um 1000 v. Chr.: Die moabitische Priesterin Ruth (Elana Eden) ist im strengen Glauben an den Gott Kemosch erzogen worden, dem regelmäßig kleine Mädchen geopfert werden und der den reichen Führungsriege im Lande als Götzenbild dient. Als Ruth den Judäer Mahlon (Tom Tryon) kennenlernt, der ihr von seinem christlichen Gott berichtet, beginnt sie an Kemosch zu zweifeln und stört schließlich die Opferung der von ihr schwesterlich geliebten Tebah (Daphne Einhorn). Daraufhin wird Mahlon zur Arbeit im Steinbruch verdonnert und Ruth zur Besinnung ihrer selbst ins Gefängnis gesteckt. Nach ihrer Entlassung sorgt sie für Mahlons Flucht, doch der Unglückliche wird tödlich verwundet. Zusammen mit Mahlons Mutter Naomi (Peggy Wood) erreicht Ruth schließlich Judäa, wo sie den Grundbesitzer Boaz (Stuart Whitman) kennenlernt, der die Moabiter hasst. Nun ist es an Ruth, einen anderen Menschen zur Besinnung zu bringen und zur Toleranz zu erziehen, über viele Hindernisse hinweg.
Sieben Jahre nach "The Robe" noch ein koster'scher Bibelschinken für die diesbezüglich spezialisierte Fox, diesmal alttestamentarisch gewichtet, jedoch nicht weniger bunt, breit und pathetisch als das Vorbild. Populärere Stars bleiben in "The Story Of Ruth" Mangelware; den bekanntesten Namen stellt bezeichnenderweise Stuart Whitman und die Titelrolle spielt die zuvor gänzlich uneschriebene, israelische Bühnenaktrice Elana Eden, die dem Filmgeschäft danach ganz schnell wieder den Rücken kehrte.
Wie die meisten hollywood'schen Bibel-Adaptionen ist auch "The Story Of Ruth" unglaublich campy und geradezu perfid in seiner vordergründigen Anpreisung des Christentums: Die wesentlich buntere, interessantere weil verruchtere Gottheit wohnt nämlich jenseits des Jordan, in Moab, wo das Gold glänzt, der Prunk prunkt und alte, glatzköpfige Männer junge Mädchen für ihr Vergnügen züchten. Wie langweilig und spießig muten dagegen die Judäaer an, die sich mit kargen, staubigen Ähren begnügen müssen, ihre Nachbarn in Verruf bringen und im Grunde doch kaum minder abergläubisch und blutrünstig sind als ihr Nachbarvolk, nur, dass hier alles unter dem Deckmäntelchen bescheidener Sittsamkeit gärt.
Dabei sind auch die Judäer am Glücklichsten, wenn sie einen Sündenbock steinigen können oder Feste mit Wein, folkloristischem Tanz und willigen Mädchen feiern können. Ob Koster sich jener ambivalenten Dimension seines Films bewusst war, weiß ich nicht. Falls ja, gebührt ihm allerhöchstes Lob. falls nicht, bewies er zumindest unterschwellig ein bravouröses Gespür für die Ausstellung krankhafter Bigotterie.
7/10
Henry Koster Bibel Israel Camp period piece
The Story Of Ruth (Das Buch Ruth) ~ USA 1960
Directed By: Henry Koster
Um 1000 v. Chr.: Die moabitische Priesterin Ruth (Elana Eden) ist im strengen Glauben an den Gott Kemosch erzogen worden, dem regelmäßig kleine Mädchen geopfert werden und der den reichen Führungsriege im Lande als Götzenbild dient. Als Ruth den Judäer Mahlon (Tom Tryon) kennenlernt, der ihr von seinem christlichen Gott berichtet, beginnt sie an Kemosch zu zweifeln und stört schließlich die Opferung der von ihr schwesterlich geliebten Tebah (Daphne Einhorn). Daraufhin wird Mahlon zur Arbeit im Steinbruch verdonnert und Ruth zur Besinnung ihrer selbst ins Gefängnis gesteckt. Nach ihrer Entlassung sorgt sie für Mahlons Flucht, doch der Unglückliche wird tödlich verwundet. Zusammen mit Mahlons Mutter Naomi (Peggy Wood) erreicht Ruth schließlich Judäa, wo sie den Grundbesitzer Boaz (Stuart Whitman) kennenlernt, der die Moabiter hasst. Nun ist es an Ruth, einen anderen Menschen zur Besinnung zu bringen und zur Toleranz zu erziehen, über viele Hindernisse hinweg.
Sieben Jahre nach "The Robe" noch ein koster'scher Bibelschinken für die diesbezüglich spezialisierte Fox, diesmal alttestamentarisch gewichtet, jedoch nicht weniger bunt, breit und pathetisch als das Vorbild. Populärere Stars bleiben in "The Story Of Ruth" Mangelware; den bekanntesten Namen stellt bezeichnenderweise Stuart Whitman und die Titelrolle spielt die zuvor gänzlich uneschriebene, israelische Bühnenaktrice Elana Eden, die dem Filmgeschäft danach ganz schnell wieder den Rücken kehrte.
Wie die meisten hollywood'schen Bibel-Adaptionen ist auch "The Story Of Ruth" unglaublich campy und geradezu perfid in seiner vordergründigen Anpreisung des Christentums: Die wesentlich buntere, interessantere weil verruchtere Gottheit wohnt nämlich jenseits des Jordan, in Moab, wo das Gold glänzt, der Prunk prunkt und alte, glatzköpfige Männer junge Mädchen für ihr Vergnügen züchten. Wie langweilig und spießig muten dagegen die Judäaer an, die sich mit kargen, staubigen Ähren begnügen müssen, ihre Nachbarn in Verruf bringen und im Grunde doch kaum minder abergläubisch und blutrünstig sind als ihr Nachbarvolk, nur, dass hier alles unter dem Deckmäntelchen bescheidener Sittsamkeit gärt.
Dabei sind auch die Judäer am Glücklichsten, wenn sie einen Sündenbock steinigen können oder Feste mit Wein, folkloristischem Tanz und willigen Mädchen feiern können. Ob Koster sich jener ambivalenten Dimension seines Films bewusst war, weiß ich nicht. Falls ja, gebührt ihm allerhöchstes Lob. falls nicht, bewies er zumindest unterschwellig ein bravouröses Gespür für die Ausstellung krankhafter Bigotterie.
7/10
Henry Koster Bibel Israel Camp period piece