"We're all gonna die."
The Bay ~ USA 2012
Directed By: Barry Levinson
Die in der Chesapeake Bay gelegene Kleinstadt Claridge lebt vornehmlich von zwei Hauptwirtschaftspfeilern: Dem Tourismus und der Hühnerzucht. Als die Nachwuchsreporterin Donna Thompson (Kether Donohue) zum 4. Juli ein kleines Feature zu den üblichen Nationaltagsfeierlichkeiten anfertigen will, ahnt sich nicht, welches Grauen Claridge an diesem Tag bevorsteht: Die mit den Tonnen von Hühnerkot ins Meer abgeleiteten Steroide haben nämlich eine winzige Seeassel-Art zu einem aggressiven Räuber mutieren lassen, der seine Opfer als Larve befällt und sie dann binnen Stunden innerlich aushölt. Nach Abertausenden von Fischen in der Bucht nehmen sich die kleinen Parasiten nun die Menschen von Claridge vor...
Und zum Abschluss nochmal Unerwartetes von Barry Levinson - leider jedoch unerwartet Submediokres, das nicht eben dazu angetan ist, seinen doch eher positiv konnotierten Ruf zu zementieren. "The Bay" macht sich das formale Mittel des 'embedded filming' zunutze, indem er eine sich aus unterschiedlichen Materialquellen speisende Mockumentary über die Ereignisse in Claridge am und nach dem 4. Juli vorstellt. Im Zentrum stehen dabei die Erlebnisse der Journalisten Donna Thompson, die gefühlt nahezu jedes ihrer fiktiven Interview-Schnipsel mit einem Satz Marke "If I just had known before what awaited me there..." einleitet. Leider vermag sich Levinson nicht recht zu entscheiden, ob er nun eher einen "ernstzunehmenden" Katastrophen- und Seuchenthriller in der Tradition von "The Crazies" oder "Outbreak" vorzulegen wünscht oder doch eher campig angehauchten creature horror (ein Ansatz, der den Film womöglich hätte retten können). Dann scheint es jedoch immer wieder, als besönne sich Levinson auf seine Wurzeln als "Qualitätskinomacher", dessen Renommee ein allzu ausgewalzter blutiger Wahnsinn dann vielleicht doch eher nicht gut bekäme. In diesen Momenten, die die wenigen wirklich mitreißenden quantitativ hoffnungslos überragen, merkt man Levinson einerseits an, dass er schlichtweg Schiss hatte, konsequenter zu werke zu gehen und dass er andererseits einfach nicht der richtige Mann ist für diese Art Film, s. auch "Sphere". Möge er sie künftig der Einfachheit halber doch bitte anderen überlassen.
4/10
Barry Levinson embedded filming Mockumentary Kleinstadt Maryland Monster Seuche Tierhorror Parasiten
The Bay ~ USA 2012
Directed By: Barry Levinson
Die in der Chesapeake Bay gelegene Kleinstadt Claridge lebt vornehmlich von zwei Hauptwirtschaftspfeilern: Dem Tourismus und der Hühnerzucht. Als die Nachwuchsreporterin Donna Thompson (Kether Donohue) zum 4. Juli ein kleines Feature zu den üblichen Nationaltagsfeierlichkeiten anfertigen will, ahnt sich nicht, welches Grauen Claridge an diesem Tag bevorsteht: Die mit den Tonnen von Hühnerkot ins Meer abgeleiteten Steroide haben nämlich eine winzige Seeassel-Art zu einem aggressiven Räuber mutieren lassen, der seine Opfer als Larve befällt und sie dann binnen Stunden innerlich aushölt. Nach Abertausenden von Fischen in der Bucht nehmen sich die kleinen Parasiten nun die Menschen von Claridge vor...
Und zum Abschluss nochmal Unerwartetes von Barry Levinson - leider jedoch unerwartet Submediokres, das nicht eben dazu angetan ist, seinen doch eher positiv konnotierten Ruf zu zementieren. "The Bay" macht sich das formale Mittel des 'embedded filming' zunutze, indem er eine sich aus unterschiedlichen Materialquellen speisende Mockumentary über die Ereignisse in Claridge am und nach dem 4. Juli vorstellt. Im Zentrum stehen dabei die Erlebnisse der Journalisten Donna Thompson, die gefühlt nahezu jedes ihrer fiktiven Interview-Schnipsel mit einem Satz Marke "If I just had known before what awaited me there..." einleitet. Leider vermag sich Levinson nicht recht zu entscheiden, ob er nun eher einen "ernstzunehmenden" Katastrophen- und Seuchenthriller in der Tradition von "The Crazies" oder "Outbreak" vorzulegen wünscht oder doch eher campig angehauchten creature horror (ein Ansatz, der den Film womöglich hätte retten können). Dann scheint es jedoch immer wieder, als besönne sich Levinson auf seine Wurzeln als "Qualitätskinomacher", dessen Renommee ein allzu ausgewalzter blutiger Wahnsinn dann vielleicht doch eher nicht gut bekäme. In diesen Momenten, die die wenigen wirklich mitreißenden quantitativ hoffnungslos überragen, merkt man Levinson einerseits an, dass er schlichtweg Schiss hatte, konsequenter zu werke zu gehen und dass er andererseits einfach nicht der richtige Mann ist für diese Art Film, s. auch "Sphere". Möge er sie künftig der Einfachheit halber doch bitte anderen überlassen.
4/10
Barry Levinson embedded filming Mockumentary Kleinstadt Maryland Monster Seuche Tierhorror Parasiten