

L'UMANOIDE (Aldo Lado/I 1979)
von Funxton ·
02 April 2015
Kategorie:
Science Fiction
Aufrufe: 1.535
"Golob go. Bar-bra... my friend." - "Now I know there's hope."
L'Umanoide (Kampf um die 5. Galaxis) ~ I 1979
Directed By: Aldo Lado
In ferner Zukunft: Der böse Lord Graal (Ivan Rassimov) befreit sich aus seinem Weltraum-Gefängnis und nimmt Kurs zur Erde, die in Äonen den Namen 'Metropolis' trägt. Dort regiert Graals Bruder (Massimo Serato) mit gütiger und gerechter Hand; etwas, was der Lord auf den Tod nicht erträgt. Darum will er Metropolis erobern. Ihm zur Seite stehen die laszive Lady Agatha (Barbara Bach) und der diabolische Dr. Kraspin (Arthur Kennedy). Letzterer hat eine Maschine erfunden, mit der man Menschen zu willenlosen, dafür jedoch superstarken und unbesiegbaren Zombies - Humanoiden - umformen kann. Erstes Opfer jener Maschine wird der freundliche, aber riesige Raumfahrer Golob (Richard Kiel). Die hübsche Barbara Gibson (Corinne Clery), ihr kleiner, geheimnisvoller Schüler Tom Tom (Marco Yeh) und der tapfere Nick (Leonard Mann) erreichen es jedoch, Golob zu überreden, ein nettes Monster zu werden und ihnen beim Kampf gegen Graal zu helfen.
Yikes! Hier haben die Italos sich in ihrem liebenswerten Plagiierungswahn, der zur Zeit der Spätsiebziger bekanntlich in schönster Blüte stand, nach Luigi Cozzis "Starcrash" gleich nochmal vorgeknommen, den Lucas zu hauen und entsprechend halluzinogenes Wurstbrät aus dem Wolf gezogen. Man muss sich das einmal vergegenwärtigen: Eine mit heißester Nadel gestrickte, gnadenlos zusammengeklaute SciFi-Geschichte, teils peinlichst geklöppelte Plastikminiatureffekte, gleich drei Stars aus den letzten beiden (nebenbei supererfolgreichen) Bond-Filmen, ein abgeschobener, tattriger Hollywood-Suff-Senior, dazu die Italo-Grandseigneurs Rassimov und Serato; ein obskurer, chinesischstämmiger Kinderdarsteller im Judodress als heimlicher Superheld (der bei Bedarf zwei Lichtpfeile abschießende Mumienengel aus dem Orkus herbeirufen kann) und Kip, der Robohund. Richard Kiel als Titelheld, die Wüste Negev als Außendrehort. Hinter der Kamera unter anderem Lado, Castellari, Margheriti, De Rossi und Morricone mit seinem mutmaßlich miesesten Film-Score. Dass all das in Kombination nichts anderes als hinhauen muss, steht außer Frage. "L'Umanoide" ist ein buchstäblich unglaublicher Streifen, der in seinem kompromisslosen Selbstverständnis vortrefflich dazu taugt, Zeitgenossen, die glauben, sie könnte nichts mehr erschüttern, mit offenem Mund zurückzulassen. Als Kind habe ich Lados Film geliebt und jetzt weiß ich auch wieder, warum: Es bedarf eines allem aufgeschlossenen, kindlichen Weltverständnisses ohne die ewigen, misstrauischen Hinterfragungszwänge des Wachstums und vor allem gesegnet mit der unwiederbringlichen Fähigkeit, alles widerspruchslos hinzunehmen. In dessen güldenem Besitz kann man sich in "L'Umanoide" noch bedingungslos hineinfallen lassen oder es als Erwachsener zumindest gerinfgfügig reaktivieren. Gestern habe ich mich manchmal wieder gefühlt wie ein Sechsjähriger. Dass da ein paar italienische Schlitzohren versuchten, mit lauwarmer Käsepizza 'ne schnelle Lira zu machen, war mir indes egal.
Ein dreifach' Hoch auf Golob, Kip und Tom Tom!
6/10
Aldo Lado Enzo G. Castellari Antonio Margheriti Zukunft Trash Europloitation mad scientist
L'Umanoide (Kampf um die 5. Galaxis) ~ I 1979
Directed By: Aldo Lado
In ferner Zukunft: Der böse Lord Graal (Ivan Rassimov) befreit sich aus seinem Weltraum-Gefängnis und nimmt Kurs zur Erde, die in Äonen den Namen 'Metropolis' trägt. Dort regiert Graals Bruder (Massimo Serato) mit gütiger und gerechter Hand; etwas, was der Lord auf den Tod nicht erträgt. Darum will er Metropolis erobern. Ihm zur Seite stehen die laszive Lady Agatha (Barbara Bach) und der diabolische Dr. Kraspin (Arthur Kennedy). Letzterer hat eine Maschine erfunden, mit der man Menschen zu willenlosen, dafür jedoch superstarken und unbesiegbaren Zombies - Humanoiden - umformen kann. Erstes Opfer jener Maschine wird der freundliche, aber riesige Raumfahrer Golob (Richard Kiel). Die hübsche Barbara Gibson (Corinne Clery), ihr kleiner, geheimnisvoller Schüler Tom Tom (Marco Yeh) und der tapfere Nick (Leonard Mann) erreichen es jedoch, Golob zu überreden, ein nettes Monster zu werden und ihnen beim Kampf gegen Graal zu helfen.
Yikes! Hier haben die Italos sich in ihrem liebenswerten Plagiierungswahn, der zur Zeit der Spätsiebziger bekanntlich in schönster Blüte stand, nach Luigi Cozzis "Starcrash" gleich nochmal vorgeknommen, den Lucas zu hauen und entsprechend halluzinogenes Wurstbrät aus dem Wolf gezogen. Man muss sich das einmal vergegenwärtigen: Eine mit heißester Nadel gestrickte, gnadenlos zusammengeklaute SciFi-Geschichte, teils peinlichst geklöppelte Plastikminiatureffekte, gleich drei Stars aus den letzten beiden (nebenbei supererfolgreichen) Bond-Filmen, ein abgeschobener, tattriger Hollywood-Suff-Senior, dazu die Italo-Grandseigneurs Rassimov und Serato; ein obskurer, chinesischstämmiger Kinderdarsteller im Judodress als heimlicher Superheld (der bei Bedarf zwei Lichtpfeile abschießende Mumienengel aus dem Orkus herbeirufen kann) und Kip, der Robohund. Richard Kiel als Titelheld, die Wüste Negev als Außendrehort. Hinter der Kamera unter anderem Lado, Castellari, Margheriti, De Rossi und Morricone mit seinem mutmaßlich miesesten Film-Score. Dass all das in Kombination nichts anderes als hinhauen muss, steht außer Frage. "L'Umanoide" ist ein buchstäblich unglaublicher Streifen, der in seinem kompromisslosen Selbstverständnis vortrefflich dazu taugt, Zeitgenossen, die glauben, sie könnte nichts mehr erschüttern, mit offenem Mund zurückzulassen. Als Kind habe ich Lados Film geliebt und jetzt weiß ich auch wieder, warum: Es bedarf eines allem aufgeschlossenen, kindlichen Weltverständnisses ohne die ewigen, misstrauischen Hinterfragungszwänge des Wachstums und vor allem gesegnet mit der unwiederbringlichen Fähigkeit, alles widerspruchslos hinzunehmen. In dessen güldenem Besitz kann man sich in "L'Umanoide" noch bedingungslos hineinfallen lassen oder es als Erwachsener zumindest gerinfgfügig reaktivieren. Gestern habe ich mich manchmal wieder gefühlt wie ein Sechsjähriger. Dass da ein paar italienische Schlitzohren versuchten, mit lauwarmer Käsepizza 'ne schnelle Lira zu machen, war mir indes egal.
Ein dreifach' Hoch auf Golob, Kip und Tom Tom!
6/10
Aldo Lado Enzo G. Castellari Antonio Margheriti Zukunft Trash Europloitation mad scientist