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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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V/H/S: VIRAL (Justin Benson, Gregg Bishop, Todd Lincoln, Aaron Moorhead, Marcel Sarmiento, Nacho Vigalondo/USA 2014)



"Why didn't you tell me?"

V/H/S: Viral ~ USA 2014
Directed By: Justin Benson/Gregg Lincoln/Aaron Moorhead/Marcel Sarmiento/Nacho Vigalondo

Ein junger Mann (Garrett Bales), der beinahe zwanghaft alles auf Video aufnimmt, hetzt einer Verfolgungsjagd hinterher, um das gefilmte Material später online stellen zu können. Seine Hatz quer durch die Nachbarschaft führt ihn schließlich zu einem ausgetrockneten Abwasserkanal und einer schrecklichen Erkenntnis. / Der Zauberer Dante (Justin Welborn) hat durch den originalen Mantel des großen Entfesselungskünstlers Harry Houdini selbst magische Fähigkeiten errungen. Doch der Mantel fordert seinen blutigen Tribut. / Dem Wissenschaftler Alfonso (Gustavo Salmeron) ist es gelungen, mittels einer selbstkonstruierten Maschine ein Tor in eine Spiegelwelt zu schlagen. Durch dessen Pforte erscheint sein Gegenstück (Gustavo Salmeron). Die beiden Alfonsos tauschen für fünfzehn Minuten ihre Rollen und entdecken jeweils "Ungewohntes". / Eine Gruppe jugendlicher kalifornischer Skater (Nick Blanco, Chase Newton, Shane Bradey) macht sich am "Día de los Muertos" aus Langeweile kurzerhand auf nach Tijuana, um dort herauszufinden, was es mit einem berüchtigten Tunnel auf sich hat. Vor Ort angekommen stoßen sie auf eine Gruppe satanischer Kultisten, die offenbar die Ankunft eines Dämons vorbereiten und die Jungs attackieren. Diese jedoch zeigen sich - zunächst - wehrhaft. / Eine mysteriöse Schönheit (Jayden Robinson) heiratet ein Monster im Zuge einer bizarren Zeremonie.

Dieser jüngste Beitrag soll also die "V/H/S"-Reihe beenden. Der allgemeine Tenor, besonders das einhellige Echo der vernichtenden Fanstimmen auf der imdb, zerreißt "Viral" in der Luft und betont mit schöner Regelmäßigkeit, wie gewaltig er doch im Vergleich zu den ersten beiden Filmen abfiele. Nun, diesen Tiraden möchte ich mich nicht anschließen, wenngleich die offensichtlichen Kritikpunkte, die "Viral" en gros feilbietet, es sicher vereinfachen, dem Projekt ein großflächiges Versagen zu bescheinigen. Jene detailliert aufzuzählen, wäre mir an dieser Stelle zu müßig; nur soviel: Die embedded-Filming-Struktur, die ja bereits grundsätzliche, dramaturgische Probleme in Schnitt und/oder Zeitmanagement beinhaltet, wird hier noch großzügiger ausgelegt als ohnehin schon. Immer wieder kommt es zu wie aus dem Nichts erscheinenden, objektiven Behelfseinstellungen und das zunächst aus dem Film verbannte Finalsegment "Gorgeous Vortex" offenbart sich schließlich als reines "extra", das weder bezüglich seiner exaltiert-avantgardistischen Form noch hinsichtlich seines surrealen Inhalts zum Rest aufschließt und somit gewissermaßen zu Recht herausgeflogen ist.
Die anderen drei Episoden nebst Rahmenhandlung (und zwei kleinen Einschüben) beinhalten indes mehr oder weniger klassischen Genrestoff in leicht aufgefrischten Varianzen, wie sie in ähnlicher Form auch in jeder anderen Genre-Anthologie hätten vorkommen können und die hier und da mit einigen schönen Ideen auftrumpfen. Einen knalligen Rundumhammer wie die Episode "Safe Haven" aus "V/H/S/2" darf man beim Trilogie-Abschluss jedoch ebensowenig erwarten wie anderweitige, etwaige Innovationen. Ja, "V/H/S: Viral" vermag das Niveau der Vorgänger nicht aufrecht zu erhalten, er ist aber ganz gewiss auch nicht die "katastrophale Zeitverschwendung", als die er gern durch den Dreck gezogen wird.

5/10

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Funxton

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