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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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SHALLOW GRAVE (Danny Boyle/UK 1994)



"Victory is the same as defeat. It's giving in to destructive competitive urges."

Shallow Grave (Kleine Morde unter Freunden) ~ UK 1994
Directed By: Danny Boyle

Auf der Suche nach einem vierten WG-Mitglied stoßen die Edinburgher Freunde Alex (Ewan McGregor), Juliet (Kerry Miller) und David (Christopher Eccleston) auf den integer scheinenden Hugo (Keith Allen). Dieser jedoch stirbt gleich in der ersten Nacht nach seinem Einzug, anscheinend an einer Überdosis illegaler Betäubungsmittel. Der Koffer voll Banknoten, den er bei sich hat, wollen die drei Untervermieter allerdings nur ungern der Polizei übergeben und entscheiden sich daher, Hugos Leiche unkenntlich zu machen und verschwinden zu lassen. Trotzdem haben sie bald die Polizei und zwei brutale Gauner (Peter Mullan, Leonard O'Malley) auf dem Hals. Zudem fängt David an, durchzudrehen und Juliet hegt geheime Ausstiegspläne. Alles läuft aus dem Ruder.

Danny Boyles erste Kinoregie steht ganz in der Tradition diverser schwarzer Komödien, die um die Mitte der neunziger Jahre entstanden und sich mit der fachgerechten Entsorgung von Unfalleichen sowie den Folgen für deren pietätlose Urheber befassten. Trotz ihrer regelmäßig geschmacksentgleisten Erscheinung erwiesen sich jene Filme nur allzu häufig als in guter alter Noir-Tradition stehende Moralreflexionen, da es den als unbedarft in die Narration eingestiegenen Protagonisten gegen Ende in der Regel schlecht erging - göttliche, psychologisch-ethische oder höchst irdische gesetzliche Instanzen machten ihnen einen Strich durch die Rechnung. Hier hat zumindest ein Teil des Trios gut lachen, selbstverständlich derjenige, der die wenigsten Übervorteilungsgedanken gegen seine Freunde hegt und erst ganz am Ende mit kühler Cleverness auf deren Meutereien reagiert. Boyles unkonventioneller Stil, der im "Shallow Grave" - Nachfolger "Trainspotting" in voller Blüte erstrahlen wird, beginnt sich bereits hier zu entfalten: Eine zu beatlastiger, elektronischer Musik synchrone Montage, Zeitraffer und eine insgesamt rotzfrech wirkende dramaturgische Basis, die sich selbst in der Inszenierung niederschlägt. Nichtsdestotrotz sollen seine nachfolgenden Arbeiten mitunter noch wesentlich besser werden.
All in all reicht "Shallow Grave" immer noch zu einem sehr pflegeleichten Minikrimi, dessen tragende Figuren nach fünfzehnjähriger Pause aber doch stark zeitverwurzelt und im Nachhinein bisweilen unsympathisch auf mich gewirkt haben. Aus deren bornierter Mitbewohner-Selektierungs-Maschinerie würde ich mich glaube ich schon freiwillig extrahieren...

7/10

Schottland Danny Boyle neo noir Schwarze Komödie Madness WG



In der Erinnerung habe ich daraus Shallow graves gemacht. Naja, ist auch schon 16 Jahre her, seit ich den gesehen habe. Weiß dafür noch, wo ich den gesehen habe, wie unangenehm ich die Totenentsorgung empfand (dabei ist die doch ganz ohne direkte Bilder, oder?) und das Gefühl bei der Mitbewohnerauslese. Die wirkt aus der jetzigen Perspektive noch viel besser motiviert als damals.
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The Critic sagte am 26. Februar 2010, 15:56:

(dabei ist die doch ganz ohne direkte Bilder, oder?)
Ja, das ist sie.

The Critic sagte am 26. Februar 2010, 15:56:

[...]und das Gefühl bei der Mitbewohnerauslese. Die wirkt aus der jetzigen Perspektive noch viel besser motiviert als damals.
Wie meinst du das?
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Funxton sagte am 27. Februar 2010, 14:01:

The Critic sagte am 26. Februar 2010, 15:56:

[...]und das Gefühl bei der Mitbewohnerauslese. Die wirkt aus der jetzigen Perspektive noch viel besser motiviert als damals.
Wie meinst du das?

Die Qualen, sich für ein Zimmer in einer WG zum Vollhorst zu machen, sind in London eher verständlich als in Berlin. Wenn mich nicht alles täuscht beginnt der Film doch mit einer langen Sequenz, in der sie die Bewerber der Reihe nach erniedrigen und Spaß dabei haben.
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The Critic sagte am 27. Februar 2010, 16:10:

Funxton sagte am 27. Februar 2010, 14:01:

The Critic sagte am 26. Februar 2010, 15:56:

[...]und das Gefühl bei der Mitbewohnerauslese. Die wirkt aus der jetzigen Perspektive noch viel besser motiviert als damals.
Wie meinst du das?

Die Qualen, sich für ein Zimmer in einer WG zum Vollhorst zu machen, sind in London eher verständlich als in Berlin. Wenn mich nicht alles täuscht beginnt der Film doch mit einer langen Sequenz, in der sie die Bewerber der Reihe nach erniedrigen und Spaß dabei haben.

Jaja, genau. Ich verstand nur das mit der "gegenwärtig (noch viel) besseren Motiviertheit" nicht so richtig.
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Verstehen und Erleben sind zwei unterschiedliche Erkenntnisstufen.
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The Critic sagte am 28. Februar 2010, 14:38:

Verstehen und Erleben sind zwei unterschiedliche Erkenntnisstufen.

Danke für die Aufklärung :))
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Funxton

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