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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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28 DAYS LATER (Danny Boyle/UK 2002)



"OK, Jim. I've got some bad news..."

28 Days Later ~ UK 2002
Directed By: Danny Boyle


28 Tage nachdem eine Gruppe Ökoterroristen unfreiwillig für die Verbreitung eines von Wissenschaftlern gezüchteten "Wut-Virus" gesorgt hat, erwacht der junge Londoner Jim (Cillian Murphy) aus einem Unfallkoma. Zunächst verwirrt über die scheinbar entvölkerte Großstadt trifft er bald auf die ersten Infizierten, die sich in einem Stadium hirnloser Raserei befinden sowie die beiden Flüchtlinge Selena (Naomie Harris) und Mark (Noah Huntley). Nachdem auch Mark dem Virus zum Opfer gefallen ist, schließen sich Jim und Selena mit dem freundlichen Frank (Brendan Gleeson) und seiner Tochter Hannah (Megan Burns) zusammen, um nach Manchester zu fahren, von wo aus ein Dauersignal per Funk abgestrahlt wird. An dessen Quelle angekommen erwartet sie keinesfalls die versprochene Rettung.

Stark von Romero und dessen "Dead"-Zyklus sowie von seinem "The Crazies" und Gilliams "Twelve Monkeys" inspirierte Überarbeitung des Zombiefilms. Diverse Motive daraus werden, neben dem Überbau der hochansteckenden Seuche und der daraus resultierenden Quarantänemaßnahmen wieder aufgegriffen und/oder offen zitiert: Das Belagerungsthema, die seltsame Mischung aus Freiheit und Isolation der Überlebenden im Angesicht der hinweggerafften Menschheit, ihr situativ rationalisiertes Plünderungsverhalten, Militarismus als Versuch der Zivilisationswahrung. Danny Boyle findet mit der Unterstüzung seines Autors Alex Garland (dessen Roman "The Beach" Boyle zuvor verfilmt hatte) zu seiner alten Form zurück, lässt wieder die Finger vom epischen Scope und arbeitet diesmal ganz reduziert mit DV, was ihm teilweise ausnehmend beeindruckende Bilder ermöglicht und den Film als originäres Genreprodukt durch den seltsam artifiziellen Look sogar für naserümpfende Arthouse-Apologeten goutierbar macht. Tatsächlich handelt es sich wohl um seinen mit Abstand besten Film seit "Trainspotting", da, obgleich Boyle mittlerweile eine klare, spezifische Handschrift als auteur entwickelt hat, es ihm hier zugleich gelingt, sich von sich selbst zu emanzipieren. Ein Genrefilm, dazu einen wie erwähnt relativ gering budgetierten und von einer solch begnadeten visuellen Inspiriertheit zehrenden, hätte anno 02 sicherlich nicht unbedingt jeder von Danny Boyle erwartet.

8/10

Apokalypse England Danny Boyle Splatter Virus London Zombies Alex Garland



Filmtagebuch von...

Funxton

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