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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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MILLIONS (Danny Boyle/UK 2004)



"It's not suspicious, it's unusual."

Millions ~ UK 2004
Directed By: Danny Boyle

Kaum mitsamt seinem verwitwetem Vater Ronnie (James Nesbitt) und dem älterem Bruder Anthony (Lewis McGibbon) in das neue Reihenhäuschen im Grünen eingezogen, fällt dem siebenjährigen Damian (Alex Etel) eine Sporttasche mit über zweihunderttausend Pfund Cash darin in die Hände. Der aufgeweckte und zugleich etwas verschrobene Junge, der das für ein Zeichen Gottes hält, erzählt seinem wesentlich praktikabler veranlagten Bruder davon. Beide zerbrechen sich den Kopf darüber, was man mit einer solch hohen Geldsumme anstellen kann. Während Anthony schon in gewinnträchtigen Dimensionen zu denken beginnt, erscheint Damian der heilige Franziskus (Enzo Cilenti) und rät ihm, das Geld an die Armen zu verteilen, was der Kleine dann zu Anthonys Kopfzerbrechen auch eifrig praktiziert. In jedem Falle gilt es, das Geld rechtzeitig loszuwerden, denn der "E-Day", der Tag der Währungsreform zugunsten des Euro steht vor der Tür. Zudem dauert es nicht lange, da kreuzt der eigentliche "Besitzer" der Moneten, ein finsterer Räuber (Christopher Fulford) auf und auch Ronnie erfährt von dem Geld.

Eine charmante kleine, an Capra angelehnte Moralfabel über den Wert der Menschlichkeit gegenüber dem des blanken Materialismus mit Kindern als Protagonisten inszenierte Danny Boyle nach "28 Days Later" und spendierte dem Publikum damit sozusagen den denkbar diametralstmöglichen Film. "Millions" präsentiert eine Reflexion über die Scheinheiligkeit des Geldes, wie es Menschen korrumpiert und dass es erst der naiven Unschuld eines kleinen Kindes bedarf, um die richtigen Wege zu finden, sich nicht vom Mammon verderben zu lassen. Sein bekanntes Faible für überbordernden, ins Surreale abgleitende Bilder im Verbund mit sphärischer Musik hält Boyle hier weitestgehend im Zaum und konzentriert sich ganz auf das ausgezeichnete Spiel seiner Kinderdarsteller. Ein für seine Verhältnisse ungewöhnlich humanistischer Film ist die Folge, in dem die Emotionalität den zwanghaften Formalismus des Regisseurs erstmals klar in den Schatten stellt. Angesichts des philanthropischen Resultats ein guter Weg, der später mit "Slumdog Millionär" perfektioniert werden wird.

7/10

Kinder Heist Geld Parabel Danny Boyle England



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Funxton

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