Zum Inhalt wechseln


In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





Foto

DEAD OF NIGHT (Basil Dearden, Alberto Cavalcanti, Robert Hamer, Charles Crichton/UK 1945)



"Just room for one inside, sir."

Dead Of Night (Traum ohne Ende) ~ UK 1945
Directed By: Basil Dearden/Alberto Cavalcanti/Robert Hamer/Charles Crichton


Der Architekt Walter Craig (Mervyn Johns) folgt einer Einladung aufs ländliche Gut der Familie Foley. Bereits als er dort ankommt, beschleicht ihn das unweigerliche Gefühl eines Déjà-vu, das sich kurz darauf zur bedrohlichen Gewissheit manifestiert: Genau dies ist das Szenario, das Craig allnächtlich in einem wiederkehrenden Albtraum verfolgt und von dem Craig nurmehr weiß, das es schrecklich endet. Im Salon der Foleys befinden sich sechs Personen, die angespornt von Walters Traumschilderung, jeweils eine Geschichte um ihnen widerfahrene, übernatürliche Ereignisse berichten: Ein Rennfahrer (Anthony Baird) entrinnt wegen einer Vision knapp dem Tode, ein junges Mädchen (Sally Ann Howes) begegnet dem Geist eines ermordeten Kindes, eine Dame (Googie Withers) schenkt ihrem Verlobten (Ralph Michael) einen von ihm Besitz ergreiffenden, verfluchten Spiegel, zwei Golfspieler (Basil Radford, Naunton Wayne) entscheiden ihre Rivalität um eine weibliches Begierdeobjekt (Peggy Bryan) per Rasenmatch übervorteiltem Rasenmatch, das in Selbstmord und Geisterspuk gipfelt, die Puppe eines Bauchredners (Michael Redgrave) entwickelt ein unheimliches Eigenleben.

"Dead Of Night" wird in den meisten Aufzählungen der großen klassischen Horrorfilme als der chronologisch letzte vor einer langen Pause genannt, die dann erst gegen Mitte der fünfziger Jahre ihr Ende fand. Der Grund dafür dürfte im Zweiten Weltkrieg zu finden sein, der bekanntermaßen auch eine kulturelle Schneise schlug und für das Publikum fordernde oder makabre Werke, darunter freilich das Horrorgenre, aufgrund der in der Realität gemachten Erfahrungen keinen Platz mehr ließ. Dieses Gemeinschaftsprojekt von vier englischen Regisseuren, deren Segmente auf Kurzgeschichten-Vorlagen beruhen, stellt insofern einen echten Genremarkstein dar, der sich aufgrund seiner zahlreichen Qualitäten umso prägnanter gestaltet. Nicht nur, dass "Dead Of Night" den wahrscheinlich den letzten denkwürdigen Episoden-Horrorfilm darstellte bis die Amicus den Faden wiederaufnehmen sollte, sein besonders in der Rahmenhandlung um George Craig illustriertes Spiel mit Realitätsbrüchen hinterlässt eine nach wie vor beunruhigende Wirkung. Hinzu kommen diverse gestalterische Aspekte, die sich wiederum besonders in den surrealen Momenten gegen Ende des Films als vorzüglich arrangiert erweisen.
Stets aufs Neue ein berückend schönes und geschlossenes Erlebnis.

9/10

Episodenfilm England Surrealismus Basil Dearden Alberto Cavalcanti Robert Hamer Charles Crichton Schwarze Komödie



Wahrhaft ein Traum von einem Film, den jeder mal gesehen haben sollte. Gott sei Dank gibt es eine DVD - UNBEDINGT zuschlagen !!!
  • Melden

Filmtagebuch von...

Funxton

    Avanti, Popolo

  • Supermoderator
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 8.268 Beiträge

Neuste Kommentare