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THE INSIDER (Michael Mann/USA 1999)
von Funxton ·
06 April 2010
Kategorie:
Kriminalfilm,
Drama
Aufrufe: 781
"Fame has a fifteen minute half-life. Infamy lasts a little longer."
The Insider ~ USA 1999
Directed By: Michael Mann
Kaum dass Dr. Jeffrey Wigand (Russell Crowe) aus seinem Posten als Laborant für den Zigarettenfabrikanten 'Brown & Williamson' herausgekündigt wurde, beginnt die Firmenleitung umgehend, ihn unsanft an seine vertraglich fixierte Verschwiegenheitsklausel zu erinnern. Als Lowell Bergman (Al Pacino), Chefredakteur der renommierten CBS-Polittalkshow "60 Minutes", wegen einer beiläufigen Recherchefrage an Wigand herantritt, ahnt er sofort, dass sein Gesprächspartner das deutliche Bedürfnis hat, noch viel mehr preiszugeben. Tatsächlich hat Wigand den wissenschaftlichen Nachweis dafür erbracht, dass Nikotin süchtig macht - ein Faktum, dass die Tabakindustrie wegen nachhatiger Rufschädigung geheimhalten will. Nachdem Wigand die Verschwiegenheitsklausel durch eine Gerichtsaussage juristisch unbrauchbar gemacht und das prekäre Interview geführt hat, bricht aufgrund des pausenlosen Drucks durch seinen früheren Arbeitgeber seine Familie auseinander und noch schlimmer: Die CBS weigert sich nach Androhung einer kostspieligen Klage durch Brown & Williamson, die Sendung auszustrahlen. Bergman geht in die Offensive.
Nach dem relativ aktionsbetonten "Heat" nahm sich Mann eines eher subtilen, menschlichen, nichtsdestotrotz sehr spannenden Dramas auf den Spuren der großen investigativen Journalismus-Thriller aus den Siebzigern an. Das auf Tatsachen basierende Script präsentiert eine Kette von Ungeheuerlichkeiten, die besonders in Zusamenhang mit einem sich selbst als freiheitlich preisenden Land empfindliche strukturelle Einbußen zeigt. Die Macht der Multis, ganz gleich, um welche es sich handelt, ist die größte im Staate. Unter ihnen beugt sich nicht nur die persönliche, sondern sogar die Pressefreiheit und die der freien Meinungsäußerung, wenn nur der ausgeübte Druck von einer ausreichenden monetären Kraft bestimmt wird. Mann liefert im Zuge einer erneut meisterlichen Inszenierung seine gewohnt präzise und scharfe Bildsprache dazu, macht hier bereits wesentlich häufiger als bislang üblich Gebrauch von der Handicam und stützt somit die allseitige Unruhe, die zunehmend die Handlungen des von Crowe beängstigend real wirkend verkörperten Wigand bestimmt. Pacino nimmt sich nach seiner etwas hyperaktiven Performance in "Heat" angenehm zurück. Außerdem muss diversen Nebendarstellern ein gesondertes Augenmerk zuteil werden: Ganz exzellent etwa Christopher Plummer und Bruce McGill, und für alte 80s-Aficionados gibt es einen aufgedunsenen, mittlerweile offenbar stark unter Hypertonie leidenden Wings Hauser in einem leider zu kurzen Auftritt als Teufelsadvokat.
9/10
Michael Mann Journalismus FBI Zigaretten
The Insider ~ USA 1999
Directed By: Michael Mann
Kaum dass Dr. Jeffrey Wigand (Russell Crowe) aus seinem Posten als Laborant für den Zigarettenfabrikanten 'Brown & Williamson' herausgekündigt wurde, beginnt die Firmenleitung umgehend, ihn unsanft an seine vertraglich fixierte Verschwiegenheitsklausel zu erinnern. Als Lowell Bergman (Al Pacino), Chefredakteur der renommierten CBS-Polittalkshow "60 Minutes", wegen einer beiläufigen Recherchefrage an Wigand herantritt, ahnt er sofort, dass sein Gesprächspartner das deutliche Bedürfnis hat, noch viel mehr preiszugeben. Tatsächlich hat Wigand den wissenschaftlichen Nachweis dafür erbracht, dass Nikotin süchtig macht - ein Faktum, dass die Tabakindustrie wegen nachhatiger Rufschädigung geheimhalten will. Nachdem Wigand die Verschwiegenheitsklausel durch eine Gerichtsaussage juristisch unbrauchbar gemacht und das prekäre Interview geführt hat, bricht aufgrund des pausenlosen Drucks durch seinen früheren Arbeitgeber seine Familie auseinander und noch schlimmer: Die CBS weigert sich nach Androhung einer kostspieligen Klage durch Brown & Williamson, die Sendung auszustrahlen. Bergman geht in die Offensive.
Nach dem relativ aktionsbetonten "Heat" nahm sich Mann eines eher subtilen, menschlichen, nichtsdestotrotz sehr spannenden Dramas auf den Spuren der großen investigativen Journalismus-Thriller aus den Siebzigern an. Das auf Tatsachen basierende Script präsentiert eine Kette von Ungeheuerlichkeiten, die besonders in Zusamenhang mit einem sich selbst als freiheitlich preisenden Land empfindliche strukturelle Einbußen zeigt. Die Macht der Multis, ganz gleich, um welche es sich handelt, ist die größte im Staate. Unter ihnen beugt sich nicht nur die persönliche, sondern sogar die Pressefreiheit und die der freien Meinungsäußerung, wenn nur der ausgeübte Druck von einer ausreichenden monetären Kraft bestimmt wird. Mann liefert im Zuge einer erneut meisterlichen Inszenierung seine gewohnt präzise und scharfe Bildsprache dazu, macht hier bereits wesentlich häufiger als bislang üblich Gebrauch von der Handicam und stützt somit die allseitige Unruhe, die zunehmend die Handlungen des von Crowe beängstigend real wirkend verkörperten Wigand bestimmt. Pacino nimmt sich nach seiner etwas hyperaktiven Performance in "Heat" angenehm zurück. Außerdem muss diversen Nebendarstellern ein gesondertes Augenmerk zuteil werden: Ganz exzellent etwa Christopher Plummer und Bruce McGill, und für alte 80s-Aficionados gibt es einen aufgedunsenen, mittlerweile offenbar stark unter Hypertonie leidenden Wings Hauser in einem leider zu kurzen Auftritt als Teufelsadvokat.
9/10
Michael Mann Journalismus FBI Zigaretten