"Ain't no Vietcong ever called me 'nigger'."
Ali ~ USA 2001
Directed By: Michael Mann
Die zehn maßgeblichen Jahre in der Karriere des legendären Schwergewichtsboxers Cassius Clay (Will Smith), der sich infolge seiner Konvertierung zum Islam den Namen Muhammad Ali gibt. Von seinem ersten Titelkampf 1964 gegen Sonny Liston (Michael Bentt) über seine erfolgreiche Kriegsdienstverweigerung, zwei Ehen, seine Freundschaften mit prominenten Zeit- und Gesinnungsgenossen wie Malcolm X (Mario von Peebles) und dem Sportreporter Howard Cosell (Jon Voight) bis hin zu dem legendären, von Don King (Mykelti Williamson) medienwirksam als "Rumble in the Jungle" organisierten Fight gegen George Forman (Charles Shufford) in Kinshasa, bei dem Ali sich nach einer staatlich verordneten Zwangspause den Weltmeistertitel zurückerobert.
Heldenverehrung vermittels allerhöchster filmischer Brillanz. Michael Mann muss Muhammad Ali lieben, mitsamt dessen wesenhaft großer Klappe und seinem ungebrochen großem Selbstbewusstsein - dafür bürgt schon die biographische Periode, in der "Ali" seinen Platz einnimmt. Aus der Phase zwischen 64 und 74 gibt es wohl tatsächlich nur Glorioses von diesem Charakter zu berichten, einem Mann, der den Mythos des amerikanischen Traums mit einem geradezu fanatischen Siegeswillen in seine Realität transferiert, der den Mumm hat, als eine der prominentesten Landespersönlichkeiten dem Vietnamkrieg eine öffentliche Absage zu erteilen, der seine ethnischen Wurzeln wiederentdeckt und sie in sein Kräftekonzept integriert, der sich selbst zum unwiderstehlichen Womanizer und Superhelden stilisiert. Diese extreme Respektshaltung atmet "Ali" aus jeder Pore und schafft damit glücklicherweise einen eigenen Rhythmus, der, und damit komme ich erneut zu einer Einschätzung, die ich bereits einige Filme zuvor mit Mann in Verbindung brachte, den allermeisten anderen Filmemachern entglitten oder gar nicht erst gelungen wäre. Denn so großmäulig die Person Ali sein mag, der Film ist es zu keinem Zeitpunkt.
Ausgehend vom formalen Standpunkt gehört "Ali" zum Höchsten, was Michael Mann bis dato bewerkstelligt hat; dass er dabei eine - augenscheinlich vor allem ihm selbst wichtige - Geschichte erzählt, darf man als akzeptable Begleiterscheinung in Kauf nehmen.
7/10
Boxen Michael Mann period piece Biopic Black Consciousness
Ali ~ USA 2001
Directed By: Michael Mann
Die zehn maßgeblichen Jahre in der Karriere des legendären Schwergewichtsboxers Cassius Clay (Will Smith), der sich infolge seiner Konvertierung zum Islam den Namen Muhammad Ali gibt. Von seinem ersten Titelkampf 1964 gegen Sonny Liston (Michael Bentt) über seine erfolgreiche Kriegsdienstverweigerung, zwei Ehen, seine Freundschaften mit prominenten Zeit- und Gesinnungsgenossen wie Malcolm X (Mario von Peebles) und dem Sportreporter Howard Cosell (Jon Voight) bis hin zu dem legendären, von Don King (Mykelti Williamson) medienwirksam als "Rumble in the Jungle" organisierten Fight gegen George Forman (Charles Shufford) in Kinshasa, bei dem Ali sich nach einer staatlich verordneten Zwangspause den Weltmeistertitel zurückerobert.
Heldenverehrung vermittels allerhöchster filmischer Brillanz. Michael Mann muss Muhammad Ali lieben, mitsamt dessen wesenhaft großer Klappe und seinem ungebrochen großem Selbstbewusstsein - dafür bürgt schon die biographische Periode, in der "Ali" seinen Platz einnimmt. Aus der Phase zwischen 64 und 74 gibt es wohl tatsächlich nur Glorioses von diesem Charakter zu berichten, einem Mann, der den Mythos des amerikanischen Traums mit einem geradezu fanatischen Siegeswillen in seine Realität transferiert, der den Mumm hat, als eine der prominentesten Landespersönlichkeiten dem Vietnamkrieg eine öffentliche Absage zu erteilen, der seine ethnischen Wurzeln wiederentdeckt und sie in sein Kräftekonzept integriert, der sich selbst zum unwiderstehlichen Womanizer und Superhelden stilisiert. Diese extreme Respektshaltung atmet "Ali" aus jeder Pore und schafft damit glücklicherweise einen eigenen Rhythmus, der, und damit komme ich erneut zu einer Einschätzung, die ich bereits einige Filme zuvor mit Mann in Verbindung brachte, den allermeisten anderen Filmemachern entglitten oder gar nicht erst gelungen wäre. Denn so großmäulig die Person Ali sein mag, der Film ist es zu keinem Zeitpunkt.
Ausgehend vom formalen Standpunkt gehört "Ali" zum Höchsten, was Michael Mann bis dato bewerkstelligt hat; dass er dabei eine - augenscheinlich vor allem ihm selbst wichtige - Geschichte erzählt, darf man als akzeptable Begleiterscheinung in Kauf nehmen.
7/10
Boxen Michael Mann period piece Biopic Black Consciousness