"You don't look like a loser to me, Mr. Andrews."
Kill Me Again ~ USA 1989
Directed By: John Dahl
Privatdetektiv Jack Andrews (Val Kilmer) erhält einen seltsamen Auftrag: Er soll die attraktive Fay Forrester (Joanne Whalley) zum Schein umbringen und ihr eine neue Identität verschaffen. Natürlich würde er selbst bei geschickter Inszenierung des "Verbrechens" als "Täter" nicht in Frage kommen. Der Plan scheint anfänglich zu funktionieren, doch die Dame hat sich abgeseilt, ohne Andrews die zweite Hälfte seiner Gage zukommen zu lassen. Außerdem wird die Polizei doch auf ihn aufmerksam. Bald erfährt Andrews auch die Wahrheit über Fay: Diese hatte zuvor mit ihrem Brutalofreund Vince (Michael Madsen) einen Mafiaboss überfallen und um eine riesige Geldsumme erleichtert. Fay hatte es jedoch vorgezogen, das Geld für sich zu behalten und Vince mit Beule am Hinterkopf in der Wüste zurückgelassen. Als Andrew Fay in Vegas wiederfindet, sieht es brenzlig für die beiden aus: Vince, die Polizei und die Mafia sind ihnen auf den Fersen.
Dahls Regieeinstand gibt gleich die typische Richtung des Regisseurs vor: Staubige Neo-Noir-Dramen nebst übervorteilender Dame und der ewigen großen Überschrift 'Crime doesn't pay!' Seine nächsten Arbeiten werden sich ganz ähnlich gestalten und sind insbesondere für Genrefreunde allesamt ganz vergnüglich anzuschauen.
"Kill Me Again" allerdings fehlt es, obschon er sicher ein gelungener Debütfilm ist, noch etwas an der Souveränität eines erfahrenen Regisseurs. Alles wirkt zuweilen etwas zwanghaft und doppelt und dreifach abgesichert, gerade so, als ob Dahl penibel versucht habe, jeden Stolperstein zu vermeiden und gerade deshalb dann doch manches Mal ins Wanken gerät. Einige Fügungen innerhalb der Story können kaum verhehlen, ziemlich unglücklich arrangiert worden zu sein - darunter der dramaturgische Einsatz von Andrews' Kumpel Alan, der von Anfang an als große Schwachstelle des Detektivs installiert wird und diese Position dann auch bis zu seinem eigenen bösen Ende in gut absehbarer Weise bekleidet.
Anno 89, als es noch nicht Usus war, den klassischen film noir wie er sich in den Vierzigern und Fünfzigern gerierte, zu reanimieren, war "Kill Me Again" sicher noch etwas Besonderes; heute, nach über zwei Jahrzehnten angesetzter Patina, geht er als immer noch brauchbarer, aber kaum revolutionärer Film seiner Wege.
6/10
Reno film noir neo noir Las Vegas Amour fou John Dahl femme fatale
Kill Me Again ~ USA 1989
Directed By: John Dahl
Privatdetektiv Jack Andrews (Val Kilmer) erhält einen seltsamen Auftrag: Er soll die attraktive Fay Forrester (Joanne Whalley) zum Schein umbringen und ihr eine neue Identität verschaffen. Natürlich würde er selbst bei geschickter Inszenierung des "Verbrechens" als "Täter" nicht in Frage kommen. Der Plan scheint anfänglich zu funktionieren, doch die Dame hat sich abgeseilt, ohne Andrews die zweite Hälfte seiner Gage zukommen zu lassen. Außerdem wird die Polizei doch auf ihn aufmerksam. Bald erfährt Andrews auch die Wahrheit über Fay: Diese hatte zuvor mit ihrem Brutalofreund Vince (Michael Madsen) einen Mafiaboss überfallen und um eine riesige Geldsumme erleichtert. Fay hatte es jedoch vorgezogen, das Geld für sich zu behalten und Vince mit Beule am Hinterkopf in der Wüste zurückgelassen. Als Andrew Fay in Vegas wiederfindet, sieht es brenzlig für die beiden aus: Vince, die Polizei und die Mafia sind ihnen auf den Fersen.
Dahls Regieeinstand gibt gleich die typische Richtung des Regisseurs vor: Staubige Neo-Noir-Dramen nebst übervorteilender Dame und der ewigen großen Überschrift 'Crime doesn't pay!' Seine nächsten Arbeiten werden sich ganz ähnlich gestalten und sind insbesondere für Genrefreunde allesamt ganz vergnüglich anzuschauen.
"Kill Me Again" allerdings fehlt es, obschon er sicher ein gelungener Debütfilm ist, noch etwas an der Souveränität eines erfahrenen Regisseurs. Alles wirkt zuweilen etwas zwanghaft und doppelt und dreifach abgesichert, gerade so, als ob Dahl penibel versucht habe, jeden Stolperstein zu vermeiden und gerade deshalb dann doch manches Mal ins Wanken gerät. Einige Fügungen innerhalb der Story können kaum verhehlen, ziemlich unglücklich arrangiert worden zu sein - darunter der dramaturgische Einsatz von Andrews' Kumpel Alan, der von Anfang an als große Schwachstelle des Detektivs installiert wird und diese Position dann auch bis zu seinem eigenen bösen Ende in gut absehbarer Weise bekleidet.
Anno 89, als es noch nicht Usus war, den klassischen film noir wie er sich in den Vierzigern und Fünfzigern gerierte, zu reanimieren, war "Kill Me Again" sicher noch etwas Besonderes; heute, nach über zwei Jahrzehnten angesetzter Patina, geht er als immer noch brauchbarer, aber kaum revolutionärer Film seiner Wege.
6/10
Reno film noir neo noir Las Vegas Amour fou John Dahl femme fatale