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SHINE A LIGHT (Martin Scorsese/USA, UK 2008)
von Funxton ·
09 Mai 2010
Kategorie:
Dokumentation
Aufrufe: 1.515
"It's good to see you all. It's good to see anybody."
Shine A Light ~ USA/UK 2008
Directed By: Martin Scorsese
2006 geben die Rolling Stones an zwei Tagen hintereinander Konzerte im New Yorker Beacon Theatre vor einem für ihre Verhältnisse relativ kleinen Auditorium. Martin Scorsese filmt und lässt es sich nicht nehmen, neben dem mit dokumentarischem Material der Bandgeschichte kompilierten Zusammenschnitt auch ein selbstironisches Porträt seiner persönlichen Arbeitsweise zu liefern.
Vortrefflicher Konzertfilm, von gegenseitiger Liebe und dem Respekt zweier betagter Repräsentanten unterschiedlicher Kunstrichtungen geprägt. Ich nehme "Shine A Light" (ganz traditionell nach einem der großen Bandklassiker benannt) in erster Linie als protestgeschwängerten Aufschrei wahr: "Unterschätzt uns nicht, bloß weil wir über sechzig sind!" Dass die faltigen, alten Herren noch ordentlich Pfeffer in den faltigen, dürren Ärschen haben, ist jedem, der sich etwas mehr als beiläufig mit ihnen beschäftigt, kein Geheimnis. Scorsese nutzt die Gelegenheit, neben einer ungeheuer beeindruckenden Dokumentation dieses Faktums gleich auch noch zu demonstrieren, dass für ihn und sein Fach dasselbe gilt. Generationsverbindend holt sich Mick Jagger Gäste wie Jack White und Christina Aguilera auf die Bühne, die neben seiner Präsenz und seiner ungebrochenen Stimmgewalt rührend grün wirken, verzichtet mit seiner Band auf eine allzu klischierte Setlist und scheut weder "kleinere" Bluesnummern (Muddy Waters' "Champagne And Reefer") noch Soul-Covers ("Just My Imagination Running Away With Me"). Die eingefügten Interview-Schnipsel, die teils vierzig Jahre altes Material enthalten und eine fast schon albern juvenil wirkende, ihre Exzentrik zelebrierende Rockband zeigen, die irgendwas davon faselt, "wohl noch ein Jahr weitermachen zu wollen", geben "Shine A Light" ein besonderes Finish.
Ganz stark.
9/10
New York Martin Scorsese Konzert Rolling Stones Musik
Shine A Light ~ USA/UK 2008
Directed By: Martin Scorsese
2006 geben die Rolling Stones an zwei Tagen hintereinander Konzerte im New Yorker Beacon Theatre vor einem für ihre Verhältnisse relativ kleinen Auditorium. Martin Scorsese filmt und lässt es sich nicht nehmen, neben dem mit dokumentarischem Material der Bandgeschichte kompilierten Zusammenschnitt auch ein selbstironisches Porträt seiner persönlichen Arbeitsweise zu liefern.
Vortrefflicher Konzertfilm, von gegenseitiger Liebe und dem Respekt zweier betagter Repräsentanten unterschiedlicher Kunstrichtungen geprägt. Ich nehme "Shine A Light" (ganz traditionell nach einem der großen Bandklassiker benannt) in erster Linie als protestgeschwängerten Aufschrei wahr: "Unterschätzt uns nicht, bloß weil wir über sechzig sind!" Dass die faltigen, alten Herren noch ordentlich Pfeffer in den faltigen, dürren Ärschen haben, ist jedem, der sich etwas mehr als beiläufig mit ihnen beschäftigt, kein Geheimnis. Scorsese nutzt die Gelegenheit, neben einer ungeheuer beeindruckenden Dokumentation dieses Faktums gleich auch noch zu demonstrieren, dass für ihn und sein Fach dasselbe gilt. Generationsverbindend holt sich Mick Jagger Gäste wie Jack White und Christina Aguilera auf die Bühne, die neben seiner Präsenz und seiner ungebrochenen Stimmgewalt rührend grün wirken, verzichtet mit seiner Band auf eine allzu klischierte Setlist und scheut weder "kleinere" Bluesnummern (Muddy Waters' "Champagne And Reefer") noch Soul-Covers ("Just My Imagination Running Away With Me"). Die eingefügten Interview-Schnipsel, die teils vierzig Jahre altes Material enthalten und eine fast schon albern juvenil wirkende, ihre Exzentrik zelebrierende Rockband zeigen, die irgendwas davon faselt, "wohl noch ein Jahr weitermachen zu wollen", geben "Shine A Light" ein besonderes Finish.
Ganz stark.
9/10
New York Martin Scorsese Konzert Rolling Stones Musik