Zum Inhalt wechseln


In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





Foto

THE WOLF MAN (George Waggner/USA 1941)



"The way you walked was thorny, through no fault of your own, but as the rain enters the soil, the river enters the sea, so tears run to a predestined end."

The Wolf Man (Der Wolfsmensch) ~ USA 1941
Directed By: George Waggner


Nachdem sein älterer Bruder bei einem Unfall gestorben ist, kehrt Larry Talbot (Lon Chaney Jr.) nach langen, absenten Jahren nach Talbot Castle, das Schloss seiner Ahnen, zurück, um sein familiäres Erbe anzutreten. Nur kurz nach seiner Ankunft wird Larry von einem Werwolf (Bela Lugosi) gebissen und trägt fortan selbst den Fluch des Dämonen mit sich herum - doch niemand will ihm glauben, am wenigsten sein zwanghaft rationaler Vater (Claude Rains)...

"The Wolf Man" ist der vorläufig letzte der ikonischen Monsterfilme des Universal-Zyklus und zugleich einer seiner schönsten. Er vereint nochmals all die Qualitäten seiner berühmten Vorläufer in sich: Ein gesundes Maß Ernsthaftigkeit, ein überaus dramatisch angelegtes, zuweilen gar die Sphären der Lyrik tangierendes Script von Curt Siodmak, herrliche Kulissen nebst expressionistischer Kamera und eine Riege hervorragender Darsteller, die ihren Job hinreichend ernstnahmen. Angesiedelt ist die Geschichte zeitlich und lokal entrückt - zwar soll sich die Geschichte in England zutragen, das Dorf um Talbot Castle mit seinen Fachwerkbauten schaut jedoch mehr nach Niederbayern aus; die Talbot scheinen eine Art Feudalherren-Funktion zu repräsentieren; Kleidung und Gebahren der Menschen lassen jedoch auf eine Verankerung in der Gegenwart schließen. Es hat sich also wenig geändert in der übernatürlichen Welt der frühen Filmmonster und das ist gut so. Für Lon Chaney Jr. bedeutete die Rolle des Wolfsmenschen (sein Filmname Larry Talbot war im Prinzip bloße Makulatur, das suggeriert bereits die Titelsequenz unmissverständlich) Segen und Fluch zugleich - ähnlich wie Bela Lugosi auf "Dracula" wurde Chaney Jr. fortan fest und einzig auf den von ihm alles in allem fünfmal gespielten Werwolf festgelegt, obschon er auch fast jedes andere der populären Monster mindestens einmal gab.
Etwaige Kritikpunkte - etwa den, dass Talbot sich, nachdem er sich in den Wolf verwandelt hat, offensichtlich noch einen molligen Pullover überzieht, um nächtens im Moor nicht so zu frieren oder dass sein Haupthaar als Wolf kürzer ist als sein menschliches dürfen gefunden, still bemäkelt und dann für sich behalten werden. "The Wolf Man" markiert nämlich einen Film, auf den man wegen der Gefahr philisterhafter Majestätsbeleidigung besser nichts kommen lässt!

9/10

Monster Werwolf George Waggner Curt Siodmak Universal-Monster



Filmtagebuch von...

Funxton

    Avanti, Popolo

  • Supermoderator
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 8.268 Beiträge

Neuste Kommentare