"It appears, at least for now, that we are on our own."
Surrogates ~ USA 2009
Directed By: Jonathan Mostow
Im Jahre 2056 pflegen fast sämtliche Menschen ihre Wohnungen nicht mehr zu verlassen und ihren Alltag stattdessen mittels ihres jeweiligen "Surrogate" zu bewältigen. Bei diesem handelt es sich um einen geistig und sensitiv komplett von zu Hause aus gelenkten Roboter, der als Avatar fungiert. Für die Menschen selbst besteht somit keinerlei Gefahr mehr durch äußere Einflüsse oder Faktoren und da sie nur noch als ihre künstliche Version auftreten, sehen sie permanent aus wie aus dem Ei gepellt. Auch der seit dem Tode seines kleinen Sohnes depressive Cop Tom Greer (Bruce Willis) hat einen 'Surrey', wie die Stellvertreter-Androiden liebevoll bezeichnet werden. Als er den Mord an Unternehmersohn Canter jr., der via seinen Surrey (James Francis Ginty) getötet wurde, aufklären muss, gerät er an die Anti-Surrogate-Bewegung der "Dreads" und ihren prophetischen Führer (Ving Rhames).
Was inhaltlich zunächst wie eine Story von Dick oder Asimov anmutet, basiert tatsächlich auf einer kleinen, noch jungen Comicserie, die die oberflächlich verlockende Idee, sich nurmehr in Form eines robusten, wunderhübschen Ersatzkörpers durch die Welt bewegen zu können, kultiviert. Die Schattenseiten einer solchen "Realität der versteckten Leiber" werden selbstverständlich ganz schnell offenbar. Die daheim in ihren abgedunkelten Räumen verschanzten, echten Menschen verlieren vollkommen den Bezug zur Außenwelt und werden zu kränklichen Schatten ihrer selbst. Als Tom Greer erstmals nach langer Zeit persönlich ans Tageslicht treten muss, weil sein Surrey zerstört wurde, wird er umgehend das Opfer böser Angstzustände. Dass er sich im Nachhinein zu einem gemäßigteren, unvorhergesehenen Agenten bzw. Handlanger des Oberbösewichts machen lässt und die komplette Menschheit zum cold turkey nötigt, wirkt angesichts seiner vorgelaufenen Charakterzeichnung zwar etwas abenteuerlich, steht dem in eine ähnliche Kerbe wie Proyas' "I Robot" schlagenden "Surrogates" jedoch summa summarum ganz gut zu Gesicht. Das größte Problem von Mostows Film dürfte sein, dass er viel zu kurz geraten ist. Die inhaltliche Prämisse hätte durchaus das Potenzial zu mehr Komplexität gehabt, die mutmaßlich zugunsten von Straffungsgründen fallen gelassen wird. Ansonsten bleibt der Film bis auf die sehr brauchbare Vorstellung Willis' eigenartig aseptisch. Der seltsam dumpfe Farbfilter wirkt leicht befremdlich, möchte aber nicht ausschließen, dass er bei späterer Betrachtung noch seine Geltung entfalten wird.
6/10
Roboter Jonathan Mostow Kunstmensch Zukunft Dystopie Comic Androiden
Surrogates ~ USA 2009
Directed By: Jonathan Mostow
Im Jahre 2056 pflegen fast sämtliche Menschen ihre Wohnungen nicht mehr zu verlassen und ihren Alltag stattdessen mittels ihres jeweiligen "Surrogate" zu bewältigen. Bei diesem handelt es sich um einen geistig und sensitiv komplett von zu Hause aus gelenkten Roboter, der als Avatar fungiert. Für die Menschen selbst besteht somit keinerlei Gefahr mehr durch äußere Einflüsse oder Faktoren und da sie nur noch als ihre künstliche Version auftreten, sehen sie permanent aus wie aus dem Ei gepellt. Auch der seit dem Tode seines kleinen Sohnes depressive Cop Tom Greer (Bruce Willis) hat einen 'Surrey', wie die Stellvertreter-Androiden liebevoll bezeichnet werden. Als er den Mord an Unternehmersohn Canter jr., der via seinen Surrey (James Francis Ginty) getötet wurde, aufklären muss, gerät er an die Anti-Surrogate-Bewegung der "Dreads" und ihren prophetischen Führer (Ving Rhames).
Was inhaltlich zunächst wie eine Story von Dick oder Asimov anmutet, basiert tatsächlich auf einer kleinen, noch jungen Comicserie, die die oberflächlich verlockende Idee, sich nurmehr in Form eines robusten, wunderhübschen Ersatzkörpers durch die Welt bewegen zu können, kultiviert. Die Schattenseiten einer solchen "Realität der versteckten Leiber" werden selbstverständlich ganz schnell offenbar. Die daheim in ihren abgedunkelten Räumen verschanzten, echten Menschen verlieren vollkommen den Bezug zur Außenwelt und werden zu kränklichen Schatten ihrer selbst. Als Tom Greer erstmals nach langer Zeit persönlich ans Tageslicht treten muss, weil sein Surrey zerstört wurde, wird er umgehend das Opfer böser Angstzustände. Dass er sich im Nachhinein zu einem gemäßigteren, unvorhergesehenen Agenten bzw. Handlanger des Oberbösewichts machen lässt und die komplette Menschheit zum cold turkey nötigt, wirkt angesichts seiner vorgelaufenen Charakterzeichnung zwar etwas abenteuerlich, steht dem in eine ähnliche Kerbe wie Proyas' "I Robot" schlagenden "Surrogates" jedoch summa summarum ganz gut zu Gesicht. Das größte Problem von Mostows Film dürfte sein, dass er viel zu kurz geraten ist. Die inhaltliche Prämisse hätte durchaus das Potenzial zu mehr Komplexität gehabt, die mutmaßlich zugunsten von Straffungsgründen fallen gelassen wird. Ansonsten bleibt der Film bis auf die sehr brauchbare Vorstellung Willis' eigenartig aseptisch. Der seltsam dumpfe Farbfilter wirkt leicht befremdlich, möchte aber nicht ausschließen, dass er bei späterer Betrachtung noch seine Geltung entfalten wird.
6/10
Roboter Jonathan Mostow Kunstmensch Zukunft Dystopie Comic Androiden