"Why ain't I satisfied?"
Mean Johnny Barrows (Die Mafia kennt keine Gnade) ~ USA 1976
Directed By: Fred Williamson
Nachdem der hochdekorierte Vietnamkämpfer Johnny Barrows (Fred Williamson) unehrenhaft aus der Armee entlassen wurde, vegetiert er als Penner im Großraum von L.A. und hält sich mit schlecht bezahlten Tagelöhnerjobs über Wasser. Als er eines Tages dem sympathischen Mafioso Mario Racconi (Stuart Whitman) begegnet, versucht dieser ihn, im Wissen um Johnnys "Talente", als Mann fürs Grobe anzuheuern. Doch Johnny lehnt trotz mehrerer großzügiger Offerten ab. Als Mario nebst seinem Vater (Luther Adler) und weiteren Beteiligten von der gegnerischen Da Vince-Familie zusammengeschossen wird - die Racconis weigern sich, in den Drogenhandel einzusteigen - lässt sich Johnny doch noch engagieren. Doch ein Feind sitzt dort, wo Johnny es am wenigsten vermutet.
Schleppend erzählter und langweiliger Blaxploiter, der zweierlei beweist: Zum einen, dass nicht aller Seventies-Exploitation-Glanz zwangsläufig ein goldiges Erlebnis verheißt und zum anderen, dass der "Hammer" Fred Williamson ein lausiger Regisseur ist. Oder zumindest war, seine späteren Arbeiten (immerhin noch 19 weitere, wie ich erstaunt festgestellt habe), sparen vielleicht zumindest den einen oder anderen der hier (noch?) angezeigten Mängel aus, keine Ahnung - "Mean Johnny Barrows" ist bislang der einzige Film von Williamson als Regisseur, den ich mir zu Gemüte geführt habe. Felsenfest steht für mich, dass die überaus selbstverliebte Inszenierung des sich häufig (möglicherweise auch semisatirisch) gern als tollster Hecht im Karpfenteich präsentierenden Ex-Profi-Footballers im Laufe des Films ein wenig zu akut wird und letztlich in keiner Relation steht zu dem Schmalhans-Küchenmeister-Geplänkel, das "Mean Johnny Barrows" ansonsten aufbietet. Es dauert eine gute Stunde, bis mal ein wenig Aktion ins Haus steht, vorher drängt sich uns an vorderster Front der Hammer auf: der Hammer, wie er durch die Straßen streift, der Hammer, wie er mit weißen Cops in Konflikt gerät, der Hammer, wie er im Hauseingang pennt, der Hammer, wie er mit Elliot Gould (in einem schönen Gastauftritt) in der Suppenküche steht, der Hammer, wie er von einem Tankstellenbetreiber (R.G. Armstrong) ausgenutzt wird. Gähn. Nebenbei installiert der Film noch flott den bei "The Godfather" abgeschauten Mafia-Zank. Am Schluss werden dann vier, fünf Pappenheimer abgeschossen und der in einer kläglichen Loserrolle aufspielende Roddy MacDowall buchstäblich versenkt. Ehrlich gesagt empfand ich selbst das forciert auf den Überraschungseffekt angelegte Ende als gegenteilig - nämlich wenig überraschend. Nee, da gibt's durchaus Spannenderes, mit dem man seine Zeit verplempern kann.
4/10
Mafia Vietnamkrieg Fred Williamson Veteran Blaxploitation Independent
Mean Johnny Barrows (Die Mafia kennt keine Gnade) ~ USA 1976
Directed By: Fred Williamson
Nachdem der hochdekorierte Vietnamkämpfer Johnny Barrows (Fred Williamson) unehrenhaft aus der Armee entlassen wurde, vegetiert er als Penner im Großraum von L.A. und hält sich mit schlecht bezahlten Tagelöhnerjobs über Wasser. Als er eines Tages dem sympathischen Mafioso Mario Racconi (Stuart Whitman) begegnet, versucht dieser ihn, im Wissen um Johnnys "Talente", als Mann fürs Grobe anzuheuern. Doch Johnny lehnt trotz mehrerer großzügiger Offerten ab. Als Mario nebst seinem Vater (Luther Adler) und weiteren Beteiligten von der gegnerischen Da Vince-Familie zusammengeschossen wird - die Racconis weigern sich, in den Drogenhandel einzusteigen - lässt sich Johnny doch noch engagieren. Doch ein Feind sitzt dort, wo Johnny es am wenigsten vermutet.
Schleppend erzählter und langweiliger Blaxploiter, der zweierlei beweist: Zum einen, dass nicht aller Seventies-Exploitation-Glanz zwangsläufig ein goldiges Erlebnis verheißt und zum anderen, dass der "Hammer" Fred Williamson ein lausiger Regisseur ist. Oder zumindest war, seine späteren Arbeiten (immerhin noch 19 weitere, wie ich erstaunt festgestellt habe), sparen vielleicht zumindest den einen oder anderen der hier (noch?) angezeigten Mängel aus, keine Ahnung - "Mean Johnny Barrows" ist bislang der einzige Film von Williamson als Regisseur, den ich mir zu Gemüte geführt habe. Felsenfest steht für mich, dass die überaus selbstverliebte Inszenierung des sich häufig (möglicherweise auch semisatirisch) gern als tollster Hecht im Karpfenteich präsentierenden Ex-Profi-Footballers im Laufe des Films ein wenig zu akut wird und letztlich in keiner Relation steht zu dem Schmalhans-Küchenmeister-Geplänkel, das "Mean Johnny Barrows" ansonsten aufbietet. Es dauert eine gute Stunde, bis mal ein wenig Aktion ins Haus steht, vorher drängt sich uns an vorderster Front der Hammer auf: der Hammer, wie er durch die Straßen streift, der Hammer, wie er mit weißen Cops in Konflikt gerät, der Hammer, wie er im Hauseingang pennt, der Hammer, wie er mit Elliot Gould (in einem schönen Gastauftritt) in der Suppenküche steht, der Hammer, wie er von einem Tankstellenbetreiber (R.G. Armstrong) ausgenutzt wird. Gähn. Nebenbei installiert der Film noch flott den bei "The Godfather" abgeschauten Mafia-Zank. Am Schluss werden dann vier, fünf Pappenheimer abgeschossen und der in einer kläglichen Loserrolle aufspielende Roddy MacDowall buchstäblich versenkt. Ehrlich gesagt empfand ich selbst das forciert auf den Überraschungseffekt angelegte Ende als gegenteilig - nämlich wenig überraschend. Nee, da gibt's durchaus Spannenderes, mit dem man seine Zeit verplempern kann.
4/10
Mafia Vietnamkrieg Fred Williamson Veteran Blaxploitation Independent