"It really is a shame: When I'm lying, everyone believes me, when I try telling the truth, noone takes it."
The Long Ships (Raubzug der Wikinger) ~ UK/YU 1964
Directed By: Jack Cardiff
Seit der Wikinger Rolf (Richard Widmark) die Mär von der legendären "Mutter der Stimmen", einer gigantischen aus Gold gegossenen Glocke, gehört hat, für die angeblich die Hälfte aller Goldreserven der bekannten Welt verarbeitet wurden, hat ihn die Abenteuerlust gepackt. In Nordafrika wähnt er sich dem Schatz nahe, als sein Schiff kentert. Kurz darauf gerät er sich mit dem Maurenkönig Mansuh (Sidney Poitier) in die Haare, der ebenfalls nach der Glocke sucht. Rolf kann ihm entkommen, zurück in den Norden gelangen und mit neuer Mannschaft zurückkehren. Ein weiterer Konflikt mit Mansuh ist zwar unausweichlich, doch die Glocke wartet noch immer auf ihren Entdecker.
Erfrischend belangloser, lustiger Abenteuerquatsch und zugleich eine der verhältnismäßig wenigen Regiearbeiten des legendären Kameramanns Cardiff. Seinen vornehmlichen Reiz bezieht der Film erwartungsgemäß aus dem eher ungewöhnlichen culture clash der Nordmänner und Morgenlandsleute, die jeweils nicht in der Lage sind, füreinander Verständnis aufzubringen. Dem Film rassistische Implikationen vorzuwerfen, wäre freilich viel zu hoch gegriffen, aber es lässt sich dennoch nicht von der Hand weisen, dass Exotik und Fremdheit hier gleichgesetzt wird mit Fanatismus und Dämonie. Während sich die barbarischen Wikinger erneut als im Grunde herzensgute Raubeine porträtiert sehen, muss Poitier den schurkischen, religiös verblendeten Ali mimen, dem noch eine blonde Frau im Harem fehlt und der im Namen Allahs auch schonmal treue Gefolgsleute über die buchstäbliche Klinge springen lässt. Aber wie erwähnt: Das Ganze ernstzunehmen oder gar politisch zu instrumentalisieren, wäre allzu albern.
Es gilt vielmehr, sich an der frischen Komik und den schönen, aufwändig gestalteten Bildern zu erfreuen. Tröstlich außerdem: Flaches Entertainment gibt es nicht erst seit ein paar Jahren.
6/10
Mauren Mittelalter Jack Cardiff Historie Wikinger
The Long Ships (Raubzug der Wikinger) ~ UK/YU 1964
Directed By: Jack Cardiff
Seit der Wikinger Rolf (Richard Widmark) die Mär von der legendären "Mutter der Stimmen", einer gigantischen aus Gold gegossenen Glocke, gehört hat, für die angeblich die Hälfte aller Goldreserven der bekannten Welt verarbeitet wurden, hat ihn die Abenteuerlust gepackt. In Nordafrika wähnt er sich dem Schatz nahe, als sein Schiff kentert. Kurz darauf gerät er sich mit dem Maurenkönig Mansuh (Sidney Poitier) in die Haare, der ebenfalls nach der Glocke sucht. Rolf kann ihm entkommen, zurück in den Norden gelangen und mit neuer Mannschaft zurückkehren. Ein weiterer Konflikt mit Mansuh ist zwar unausweichlich, doch die Glocke wartet noch immer auf ihren Entdecker.
Erfrischend belangloser, lustiger Abenteuerquatsch und zugleich eine der verhältnismäßig wenigen Regiearbeiten des legendären Kameramanns Cardiff. Seinen vornehmlichen Reiz bezieht der Film erwartungsgemäß aus dem eher ungewöhnlichen culture clash der Nordmänner und Morgenlandsleute, die jeweils nicht in der Lage sind, füreinander Verständnis aufzubringen. Dem Film rassistische Implikationen vorzuwerfen, wäre freilich viel zu hoch gegriffen, aber es lässt sich dennoch nicht von der Hand weisen, dass Exotik und Fremdheit hier gleichgesetzt wird mit Fanatismus und Dämonie. Während sich die barbarischen Wikinger erneut als im Grunde herzensgute Raubeine porträtiert sehen, muss Poitier den schurkischen, religiös verblendeten Ali mimen, dem noch eine blonde Frau im Harem fehlt und der im Namen Allahs auch schonmal treue Gefolgsleute über die buchstäbliche Klinge springen lässt. Aber wie erwähnt: Das Ganze ernstzunehmen oder gar politisch zu instrumentalisieren, wäre allzu albern.
Es gilt vielmehr, sich an der frischen Komik und den schönen, aufwändig gestalteten Bildern zu erfreuen. Tröstlich außerdem: Flaches Entertainment gibt es nicht erst seit ein paar Jahren.
6/10
Mauren Mittelalter Jack Cardiff Historie Wikinger