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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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ILSA: SHE WOLF OF THE SS (Don Edmonds/USA, BRD 1974)



"Highly interesting experiments. The Führer needs innovation like that."

Ilsa: She Wolf Of The SS ~ USA/BRD 1974
Directed By: Don Edmonds


SS-Offizierin Ilsa (Dyanne Thorne) kommandiert während der späten Tage des Zweiten Weltkriegs ein der medizinischen Forschung dienendes Gefangenenlager. Während Ilsa sich allenthalben standfeste Männer aus ihrem Kerker holt, die sie sexuell zu befriedigen haben, führt sie grauenhafte Belastbarkeitsexperimente mit Krankheitskeimen und Schmerztoleranz durch, die beweisen sollen, dass die Leidensfähigkeit von Frauen höher ist als die von Männern. Die in einer wilden Orgie endende Lagerinspizierung eines Generals (Wolfgang Roehm) nimmt ein wackerer amerikanischer Insasse (Gregory Knoph) schließlich zum Anlass für eine Gefangenenrevolte.

Sie kommt viel herum in der Welt, besitzt einen formidablen Busen und keinen Nachnamen: Ilsa, der Inbegriff weiblichen Sadismus' und ungezügelter Abartigkeiten. Obgleich sie sich hüten würde, einmal nicht wie aus dem Ei gepellt anzutreten, ist ihr Inneres geprägt von den denkbar schmutzigsten Phantasien, die sie in drei (wenn man Francos "Wicked Warden" hinzuzählt, sogar vier) Inkarnationen an globalen Schauplätzen, die Menschenteufel wie ihrer bedürfen, antreten ließ.
Einen gewissen Legendenstatus kann man dem Initialschuss "Ilsa: She Wolf Of The SS" wohl nicht absprechen. Ich hörte zum ersten Mal in den frühen Neunzigern mit vierzehn, fünfzehn Jahren davon, als der Nachbar eines Freundes, übrigens ein ansonsten übler Patron, damit prahlte, er besäße diesen Film auf Video und würde ihn nie freiwillig ausleihen, das gute Stück wäre nämlich verboten und er habe nun Angst vor Entdeckung. Als ich dann alt genug war und sich eigene Quellen auftaten, wurde nebst vielem anderen auch eine holländische Cassette des ersten "Ilsa"-Films aufgetan und alle Mythen schienen sich zu bewahrheiten: Das war widerlichster, zudem politisch fragwürdiger Pervesenfang! Im Laufe der Jahre entdeckte ich dann bei den Folgesichtungen das komödiantische Potenzial der Mär und fand den Film zunehmend komisch - erfrischend, wie sture Protesthaltungen sich mit der Zeit relativieren. Das einzig Prekäre an "She Wolf" ist natürlich seine zeitliche und lokale Ansiedlung, ansonsten ist er ein Exploiter, wie er im Buche steht, bemüht um blood'n tits, was er jeweils in Hülle und Fülle einreicht und versehen mit ein paar ziemlich kranken Einfällen, die gemessen an der Realität aber wohl ohnehin verblassen, zumal angesichts ihrer teils putzigen Visualisierung. In seiner Kompromisslosigkeit ist "She Wolf" nach wie vor beeindruckend und ringt seinen Erstbetrachtern immer noch einen unübersehbaren Widerwillen ab (ich beobachte das mit schöner Regelmäßigkeit); doch möchte ich ihm gar nicht absprechen zu sein, was er eben geworden ist: Ein ruchloser Klassiker.

6/10

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Filmtagebuch von...

Funxton

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