"The bar's closed."
Monster ~ USA 2003
Directed By: Patty Jenkins
Als die langjährige Prostituierte Aileen "Lee" Wuornos (Charlize Theron) fast zum Ofer eines von einem ihrer Freier (Lee Tergesen) verübten Gewaltverbrechen wird, dreht sie den Spieß um und erschießt den Unhold. Der erste von insgesamt sieben Morden, die Wuornos in einer Mischung aus Rachsucht und Geldgier begeht. Dass sie später vor Gericht ausgerechnet von ihrer geliebten Lebensgefährtin Selby (Christina Ricci) belastet wird, nimmt sie im Hinblick auf Selbys eigenen Freispruch in Kauf.
Eine Frau als Serienkiller stellt in den Annalen der mit Serienkillern gesäumten amerikanischen Kriminalgeschichte noch immer eine Rarität dar; vielleicht bedurfte es auch erst einer Regisseurin, um die Geschichte der kurz vor der Entstehung des Films hingerichtete Aileen Wuornos hinreichend sensibel und verständnisvoll für einen Film aufzubereiten. Im Gegensatz zu ihren männlichen Verbrechensgenossen war Aileen Wuornos kaum das Opfer psychischer Störungen oder Paraphilie, zumindest, wenn man ihrer späten, selbst geschilderten Biographie Glauben zu schenken bereit ist. Während der erste Mord strenggenommen gar kein solcher war, sondern aus reiner Notwehr verübt wurde, geschahen die sechs weiteren aus Gründen finanzieller Not und wurden von der Täterin vor sich selbst dadurch gerechtfertigt, dass sie die Opfer als Perverse und Ehebetrüger, die die Dienste einer Prostituierten in Anspruch nehmen wollten, abzustrafen hatte. Ihrer Strafakte zufolge war Aileen Wuornos ein in höchstem Maße aggressiver und asozialer Mensch aus unterstem Sozialmilieu, der früh mit bürgerlicher Moral und Gesetz in Konflikt geriet sich zeitlebens durch körperliche Gewalt Gehör zu verschaffen pflegte.
Patty Jenkins' Inszenierung gibt sich im besten Sinne unspektakulär, still, gediegen, flächig und lässt der unglaublichen Performance von Charlize Theron freie Bahn. Natürlich taten auch die Maskenbildner ein reifes Werk an der Aktrice, wie sie ansonsten jedoch mit ihrer Rolle fusioniert, ist eines der hervorstechendsten in letzter Zeit von mir gesehenen Beispiele für erfolgreiches method acting.
8/10
Biopic Historie Serienmord Homosexualitaet Patty Jenkins
Monster ~ USA 2003
Directed By: Patty Jenkins
Als die langjährige Prostituierte Aileen "Lee" Wuornos (Charlize Theron) fast zum Ofer eines von einem ihrer Freier (Lee Tergesen) verübten Gewaltverbrechen wird, dreht sie den Spieß um und erschießt den Unhold. Der erste von insgesamt sieben Morden, die Wuornos in einer Mischung aus Rachsucht und Geldgier begeht. Dass sie später vor Gericht ausgerechnet von ihrer geliebten Lebensgefährtin Selby (Christina Ricci) belastet wird, nimmt sie im Hinblick auf Selbys eigenen Freispruch in Kauf.
Eine Frau als Serienkiller stellt in den Annalen der mit Serienkillern gesäumten amerikanischen Kriminalgeschichte noch immer eine Rarität dar; vielleicht bedurfte es auch erst einer Regisseurin, um die Geschichte der kurz vor der Entstehung des Films hingerichtete Aileen Wuornos hinreichend sensibel und verständnisvoll für einen Film aufzubereiten. Im Gegensatz zu ihren männlichen Verbrechensgenossen war Aileen Wuornos kaum das Opfer psychischer Störungen oder Paraphilie, zumindest, wenn man ihrer späten, selbst geschilderten Biographie Glauben zu schenken bereit ist. Während der erste Mord strenggenommen gar kein solcher war, sondern aus reiner Notwehr verübt wurde, geschahen die sechs weiteren aus Gründen finanzieller Not und wurden von der Täterin vor sich selbst dadurch gerechtfertigt, dass sie die Opfer als Perverse und Ehebetrüger, die die Dienste einer Prostituierten in Anspruch nehmen wollten, abzustrafen hatte. Ihrer Strafakte zufolge war Aileen Wuornos ein in höchstem Maße aggressiver und asozialer Mensch aus unterstem Sozialmilieu, der früh mit bürgerlicher Moral und Gesetz in Konflikt geriet sich zeitlebens durch körperliche Gewalt Gehör zu verschaffen pflegte.
Patty Jenkins' Inszenierung gibt sich im besten Sinne unspektakulär, still, gediegen, flächig und lässt der unglaublichen Performance von Charlize Theron freie Bahn. Natürlich taten auch die Maskenbildner ein reifes Werk an der Aktrice, wie sie ansonsten jedoch mit ihrer Rolle fusioniert, ist eines der hervorstechendsten in letzter Zeit von mir gesehenen Beispiele für erfolgreiches method acting.
8/10
Biopic Historie Serienmord Homosexualitaet Patty Jenkins