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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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EQUUS (Sidney Lumet/UK, USA 1977)



"Passion, you see, can be destroyed by a doctor. It cannot be created."

Equus ~ UK/USA 1977
Directed By: Sidney Lumet


Der Kinder- und Jugendpsychiater Dr. Dysart (Richard Burton) bekommt einen neuen Patienten, Alan Strang (Peter Firth). Alan hatte, sämtlicher Kleidung entledigt, nächtens sechs Pferde mit einer Sichel geblendet, bevor er von dem Gestütsleiter Dalton (Harry Andrews) aufgegriffen und der Polizei übergeben werden konnte. Dysart, der über die Therapie Alans selbst in eine tiefe Sinnkrise fällt, entwirrt nach und nach ein Gestrüpp aus Bigotterie, elterlichem Versagen und sexueller Unterdrückung bei dem Jungen.

Basierend auf einem Bühnenstück und Script von Peter Shaffer fertigte Lumet diesen unkomfortablen Film um die Tücken der Psychoanalyse, der trotz formidabler darstellerischer Qualitäten und teils brillanter Dialoge zu keinem Zeitpunkt wirklich zu packen weiß. Die Gründe dafür sind jedoch weniger in äußeren Faktoren zu suchen; die Mittlebenskrise von Dr. Dysart wirkt einfach allzu aufgesetzt und lebensfern - ein Manko, das bereits Shaffers Vorlage innehat. Das Resümee des Stücks ist ein seltsames: Mit der Heilung des sexuell gestörten Alan glaubt Dysart, zugleich das innere Feuer des Jungen ausgelöscht zu haben. Aus dem dionysischen, leidenschaftlichen Wirrkopf wird in Kürze ein typisch-englischer Spießer werden, der einst eine genauso lustentleerte Existenz führen wird wie Dysart selbst all die Jahre.
Ein sehr regressiver und reaktionärer Ansatz zur Begutachtung psychotherapeutischer Methoden, wie ich finde. Es sei denn, man nimmt schwere psychische Defizite als Gottesgeschenk wahr, die es rückhaltlos auszuleben gilt.
An extraordinarily strange approach.

6/10

Sidney Lumet based on play Peter Shaffer England



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Funxton

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