"Darkness comes for you."
The Wolfman ~ USA/UK 2010
Directed By: Joe Johnston
Der gefeierte Bühnenakteur Lawrence Talbot (Benicio Del Toro) wird in den 1890ern während einer Europatournee von Gwen Conliffe (Emily Blunt), der Freundin seines Bruders Ben (Simon Merrells) angehalten, auf das Familienschloss bei Blackmoor zu kommen; Ben sei unter mysteriösen Umständen von einem wilden Tier angefallen und zerfleischt worden. Nach anfänglichem Zögern reist Lawrence zum Hort seiner Väter und sieht sich nicht nur einer Horde abergläubischer Dörfler gegenüber, sondern auch seinem abgeschottet lebenden Vater Sir John (Anthony Hopkins). Als Lawrence des Nachts Zeuge wird, wie eine wilde Bestie über ein angrenzendes Ziegeunerlager herfällt und auch ihn verletzt, ist die Gewissheit unumstürzlich: Ben und nun auch Larry wurden zu Opfern eines Werwolfs. Allerdings hat Larry die Attacke überlebt...
Bin sehr angenehm überrascht von diesem neuerlichen Studioversuch, einen Relaunch der klassischen Universal-Grusler zu wagen. Nachdem Coppola mit "Dracula" und Brannagh mit "Frankenstein" für Columbia bzw. TriStar die Modernisierung des Gotikhorrors erfolgreich bis brauchbar eingeleitet hatten, kam noch Mike Nichols mit "Wolf" um die Ecke, der von Landis und Dante abgesehen ersten ernstzunehmenden Mainstream-Modernisierung des Werwolf-Mythos, die sich allerdings von einer in fast jeder Hinsicht eher verhaltenen Hausfrauen-Seite präsentierte. Zumindest hab ich ihn so in Erinnerung. Sollte vielleicht mal aufgefrischt werden. Die Universal selbst jedenfalls brachte schließlich mit Stephen Sommers als Heerführer "Die Mumie" samt diverser Fortsetzungen und Ableger sowie "Van Helsing", die aus dem nebligen Spukambiente jeweils eine alberne Geisterbahnfahrt machten, auf Kurs.
Dass ausgerechnet der ansonsten für linientreues Familienentertainment stehende Joe Johnston nun ein solch lyrisches und zugleich deftiges "Wolf Man"-Remake herleiten würde, das zudem mit einer ungesunden Vorgeschichte um diverse Verschiebungen und Umschnitte aufwartet, war sicherlich kaum zu erwarten. Umso erfreulicher das fertige Produkt, eine mit finsterem, altgriechischem Pathos aufwartende Vater-Sohn-Fabel samt ödipalen Konflikten, einer monochrom wabernden, aber unaufdringlich generierten CGI-Nebelwelt, in der das ländliche viktorianische England aussieht wie ein knorriger Vorhof zur Hölle, dem trotz "Underworld" ansehnlichsten Filmwerwolf seit "The Howling" und diversen herben Effekten. Außerdem gefällt die ergänzende Bemühung "realer Mythen" wie etwa die der Person des authentischen Yard-Inspetors Abberline, der bekanntermaßen auch die Whitechapel-Morde untersuchte. Am Positivsten zu vermerken an "The Wolfman" jedoch ist, dass der Film sich und seine Geschichte endlich mal wieder gnadenlos ernst nimmt und keinen Raum lässt für dünne Auflockerungsscherze. Zudem gemahnen Rick Bakers Verwandlungskünste (und nicht nur diese!) an seine eigenen, awardgekrönten für "An American Werewolf In London". Schön!
8/10
Monster Joe Johnston period piece Remake Werwolf D.C. Vater & Sohn
The Wolfman ~ USA/UK 2010
Directed By: Joe Johnston
Der gefeierte Bühnenakteur Lawrence Talbot (Benicio Del Toro) wird in den 1890ern während einer Europatournee von Gwen Conliffe (Emily Blunt), der Freundin seines Bruders Ben (Simon Merrells) angehalten, auf das Familienschloss bei Blackmoor zu kommen; Ben sei unter mysteriösen Umständen von einem wilden Tier angefallen und zerfleischt worden. Nach anfänglichem Zögern reist Lawrence zum Hort seiner Väter und sieht sich nicht nur einer Horde abergläubischer Dörfler gegenüber, sondern auch seinem abgeschottet lebenden Vater Sir John (Anthony Hopkins). Als Lawrence des Nachts Zeuge wird, wie eine wilde Bestie über ein angrenzendes Ziegeunerlager herfällt und auch ihn verletzt, ist die Gewissheit unumstürzlich: Ben und nun auch Larry wurden zu Opfern eines Werwolfs. Allerdings hat Larry die Attacke überlebt...
Bin sehr angenehm überrascht von diesem neuerlichen Studioversuch, einen Relaunch der klassischen Universal-Grusler zu wagen. Nachdem Coppola mit "Dracula" und Brannagh mit "Frankenstein" für Columbia bzw. TriStar die Modernisierung des Gotikhorrors erfolgreich bis brauchbar eingeleitet hatten, kam noch Mike Nichols mit "Wolf" um die Ecke, der von Landis und Dante abgesehen ersten ernstzunehmenden Mainstream-Modernisierung des Werwolf-Mythos, die sich allerdings von einer in fast jeder Hinsicht eher verhaltenen Hausfrauen-Seite präsentierte. Zumindest hab ich ihn so in Erinnerung. Sollte vielleicht mal aufgefrischt werden. Die Universal selbst jedenfalls brachte schließlich mit Stephen Sommers als Heerführer "Die Mumie" samt diverser Fortsetzungen und Ableger sowie "Van Helsing", die aus dem nebligen Spukambiente jeweils eine alberne Geisterbahnfahrt machten, auf Kurs.
Dass ausgerechnet der ansonsten für linientreues Familienentertainment stehende Joe Johnston nun ein solch lyrisches und zugleich deftiges "Wolf Man"-Remake herleiten würde, das zudem mit einer ungesunden Vorgeschichte um diverse Verschiebungen und Umschnitte aufwartet, war sicherlich kaum zu erwarten. Umso erfreulicher das fertige Produkt, eine mit finsterem, altgriechischem Pathos aufwartende Vater-Sohn-Fabel samt ödipalen Konflikten, einer monochrom wabernden, aber unaufdringlich generierten CGI-Nebelwelt, in der das ländliche viktorianische England aussieht wie ein knorriger Vorhof zur Hölle, dem trotz "Underworld" ansehnlichsten Filmwerwolf seit "The Howling" und diversen herben Effekten. Außerdem gefällt die ergänzende Bemühung "realer Mythen" wie etwa die der Person des authentischen Yard-Inspetors Abberline, der bekanntermaßen auch die Whitechapel-Morde untersuchte. Am Positivsten zu vermerken an "The Wolfman" jedoch ist, dass der Film sich und seine Geschichte endlich mal wieder gnadenlos ernst nimmt und keinen Raum lässt für dünne Auflockerungsscherze. Zudem gemahnen Rick Bakers Verwandlungskünste (und nicht nur diese!) an seine eigenen, awardgekrönten für "An American Werewolf In London". Schön!
8/10
Monster Joe Johnston period piece Remake Werwolf D.C. Vater & Sohn