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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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RUSH: BEYOND THE LIGHTED STAGE (Sam Dunn, Scot McFadyen/CA 2010)



"Don't be surprised when you discovered how boring we really are."

Rush: Beyond The Lighted Stage ~ CA 2010
Directed By: Sam Dunn/Scot McFadyen


Ein ungeschriebenes Gesetz der Musikdokumentation ist jenes, dass der Popularitätsgrad des untersuchten Objekts sich nicht zuletzt daran messen lässt, welche Verehrer und Ziehkinder sich innerhalb des Films zu ihren Behelfsgöttern äußern. Zieht man diesen Index heran, liegt Rush, ein seit nunmehr vierzig Jahren operierendes kanadisches ProgRock-Trio, jedenfalls nicht auf den letzten Plätzen. Gene Simmons, Les Claypool, Trent Reznor, Billy Corgan, Jimmy Chamberlin, Vinnie Paul, Zakk Wylde, Sebastian Bach und der mittlerweile in Rock- und Metalfragen ja notorisch bemühte Jack Black liefern Namen, die für sich sprechen. Der Grund dafür, dass Rush, immerhin eine der langlebigsten und erfolgreichsten Bands überhaupt, erst nach so langer Zeit diese Würdigung in Filmform erfahren, liegen im Prinzip auf der Hand: Keine legendären, sprich toten Bandmitglieder, keine Exzesse, ihre kanadische Herkunft, die spießig anmutenden, fast langweilig normalen Physiognomien von Geddy Lee, Alex Lifeson und Neil Peart sowie ihr ruhiges, professionelles Auftreten mögen die Schuld dafür tragen. Dabei waren und sind Rush im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen da draußen einfach nur erwachsen und sich ihrer Jahre bewusst. Die einzige echte Zäsur innerhalb der Bandbio bildete Neil Pearts schwerer familiärer Verlust - seine Frau und Tochter starben innerhalb eines Jahres -, gefolgt von Pearts zeitweiligem Ausstieg aus der Gesellschaft. Der Verlust eines der besten Drummers des gesamten Planeten kann nur mit einem Schlussstrich einhergehen, doch dieser blieb uns glücklicherweise erspart. Dafür, dass die beiden engagierten Rockfilmer Dunn und McFdyen dieses düstere Bandkapitel mit der gebührenden Sensibilität aufarbeiten, gebührt ihnen fürderhin höchstes Lob. Angesichts dessen verzeiht man ihnen sogar bereitwillig den durchweg unkritischen Blick durch die Fanboy-Brille. Andererseits, Jesses, für wen werden solche Filme wohl gemacht?

9/10

Biopic Scott McFadyen Sam Dunn Musik Band



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Funxton

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