

FRONTIÈRE(S) (Xavier Gens/F, CH 2007)
von Funxton ·
12 August 2010
Kategorie:
Horror
Aufrufe: 1.679
Zitat entfällt.
Frontière(s) ~ F/CH 2007
Directed By: Xavier Gens
Im Zuge der Unruhen in den Pariser Banlieues begehen die fünf teils arabischstämmigen Jugendlichen Yasmine (Karina Testa), Alex (Aurélien Wiik), Tom (David Saracino), Farid (Chems Dahmani) und Sami (Adel Bencherif), Yasmines Bruder, einen Überfall. Sami wird durch einen Bauchschuss schwer verwundet und überlebt die Aktion nicht. Mit der Beute fliehen die übrigen Vier Richtung Grenze. Kurz vor deren Überquerung wollen sie die Nacht in einem kleinen, abgelegenen Hotel verbringen. Dies wird, wie sich herausstellt, betrieben von einer Gruppe geistig und psychisch schwer derangierter Faschisten, die hier, unter Vorsitz des geflohenen Altnazis Von Geisler (Jean-Pierre Jorris), allerlei böses und ekelhaftes Zeug anstellen. Nach kurzer Zeit ist nur noch Yasmine am Leben, die der Sippe "trotz ihrer unreinen Herkunft" als neue Stammesmutter dienen soll.
Einer der für ihre durch die Bank ziemlich radikale Anschaulichkeit berüchtigten Vertreter der neuen französischen Horrorwelle und, wie ich meine, beileibe nicht der Schlechteste. Gut, die mit der hausbackenen Geschichte einhergehenden politischen Aphorismen (die verrückten Menschenfresser stehen für die im Aufschwung begriffene nationale Rechte) ist zwar ziemlich platt und plump, aber, meine Güte, besser so ein immerhin hehres soziales Ansinnen verbreiten als gar nicht, oder? Vielleicht haben zwei, drei der gorehounds, die "Frontière(s)" geschaut haben sogar was gelernt dabei. Wäre doch gar nicht mal verkehrt. Außerdem hält sich diese kryptisch-billige Kiste mit der Politik doch halbwegs in Grenzen; im Prinzip ist Gens Film (und möchte selbiges glaube ich im Herzen auch sein) doch bloß hochglänzende, mit bösem Humor angereicherte Neo-Exploitation, samt dem mit ältesten noch bedienten Feindbild der Kulturgeschichte, und am Ende, als es mit Gens ein wenig durchgeht, sogar inklusive 'chicks with guns'.
Zum Rest: Xavier Gens nennt als Vorbilder Hoopers "TCM" und Pasolinis "Salò", wobei zumindest ersterer (und ansatzweise auch dessen Fortsetzung) sich hier mehr als offensichtlich wiederfindet. Nun ja, immerhin kann der Vatter hier noch stehen, laufen, Reden schwingen und seinen SS-Totenkopf polieren. Ansonsten wird geshuttert was das Zeug hält, aber das gehört jawohl mittlerweile zum guten Ton eines Genrefilms und hat mich nach einer Weile auch nicht weiter gestört. Dafür sind die F/X-Shots von einer seltenen Derbheit und teils doch bös intensiv - die Sache mit den Achillesfersen jedenfalls: ayayay! - und haben mich mitunter ziemlich kalt erwischt, was sich rückblickend ja häufig allzu positivierend, vielleicht gar verfälschend, auf das Gesamtbild eines Werks niederschlagen kann. Ich fand mich jedenfalls wohlgenährt und -gesättigt von diesem gemeinen, kleinen Blutshake.
7/10
torture porn Splatter Parabel Banlieue Backwood Exploitation Xavier Gens
Frontière(s) ~ F/CH 2007
Directed By: Xavier Gens
Im Zuge der Unruhen in den Pariser Banlieues begehen die fünf teils arabischstämmigen Jugendlichen Yasmine (Karina Testa), Alex (Aurélien Wiik), Tom (David Saracino), Farid (Chems Dahmani) und Sami (Adel Bencherif), Yasmines Bruder, einen Überfall. Sami wird durch einen Bauchschuss schwer verwundet und überlebt die Aktion nicht. Mit der Beute fliehen die übrigen Vier Richtung Grenze. Kurz vor deren Überquerung wollen sie die Nacht in einem kleinen, abgelegenen Hotel verbringen. Dies wird, wie sich herausstellt, betrieben von einer Gruppe geistig und psychisch schwer derangierter Faschisten, die hier, unter Vorsitz des geflohenen Altnazis Von Geisler (Jean-Pierre Jorris), allerlei böses und ekelhaftes Zeug anstellen. Nach kurzer Zeit ist nur noch Yasmine am Leben, die der Sippe "trotz ihrer unreinen Herkunft" als neue Stammesmutter dienen soll.
Einer der für ihre durch die Bank ziemlich radikale Anschaulichkeit berüchtigten Vertreter der neuen französischen Horrorwelle und, wie ich meine, beileibe nicht der Schlechteste. Gut, die mit der hausbackenen Geschichte einhergehenden politischen Aphorismen (die verrückten Menschenfresser stehen für die im Aufschwung begriffene nationale Rechte) ist zwar ziemlich platt und plump, aber, meine Güte, besser so ein immerhin hehres soziales Ansinnen verbreiten als gar nicht, oder? Vielleicht haben zwei, drei der gorehounds, die "Frontière(s)" geschaut haben sogar was gelernt dabei. Wäre doch gar nicht mal verkehrt. Außerdem hält sich diese kryptisch-billige Kiste mit der Politik doch halbwegs in Grenzen; im Prinzip ist Gens Film (und möchte selbiges glaube ich im Herzen auch sein) doch bloß hochglänzende, mit bösem Humor angereicherte Neo-Exploitation, samt dem mit ältesten noch bedienten Feindbild der Kulturgeschichte, und am Ende, als es mit Gens ein wenig durchgeht, sogar inklusive 'chicks with guns'.
Zum Rest: Xavier Gens nennt als Vorbilder Hoopers "TCM" und Pasolinis "Salò", wobei zumindest ersterer (und ansatzweise auch dessen Fortsetzung) sich hier mehr als offensichtlich wiederfindet. Nun ja, immerhin kann der Vatter hier noch stehen, laufen, Reden schwingen und seinen SS-Totenkopf polieren. Ansonsten wird geshuttert was das Zeug hält, aber das gehört jawohl mittlerweile zum guten Ton eines Genrefilms und hat mich nach einer Weile auch nicht weiter gestört. Dafür sind die F/X-Shots von einer seltenen Derbheit und teils doch bös intensiv - die Sache mit den Achillesfersen jedenfalls: ayayay! - und haben mich mitunter ziemlich kalt erwischt, was sich rückblickend ja häufig allzu positivierend, vielleicht gar verfälschend, auf das Gesamtbild eines Werks niederschlagen kann. Ich fand mich jedenfalls wohlgenährt und -gesättigt von diesem gemeinen, kleinen Blutshake.
7/10
torture porn Splatter Parabel Banlieue Backwood Exploitation Xavier Gens
Mir gehen diese französische Terrorfilme überhaupt nicht ab, auch gerade diese sozialkritische Note fand ich sowohl bei Frontieres, als auch A l'inérieur, als auch Martyrs ziemlich unnötig. Ein Zusammenhang hat sich mir jedenfalls nicht erschlossen, kam mit mehr gezwungen vor, um nicht als reiner Gore-Film dazustehen. Was man dabei lernen könnte...hm...no clue.