"This is a great, big, fourteen-mile tombstone!"
Day Of The Dead (Zombie 2 - Das letzte Kapitel) ~ USA 1985
Directed By: George A. Romero
Während die Untoten weiter die Erde überrennen, hat sich eine gemischte Gruppe aus Wissenschaftlern und Militärs in einen unterirdischen Bunker in den Everglades zurückgezogen. Regelmäßige Erkundungsflüge mit einem Hubschrauber liefern ebensowenig Ergebnisse wie die ständigen Streitereien zwischen den Interessenskonfliktlern. Die gespannte Situation zeigt bald auch psychische Auswirkungen: Depression, Schizophrenie, Nervenzusammenbrüche und Größenwahn ergreifen von den Belagerten Besitz und provozieren bald eine gewaltsame Lösung der Lage.
Ein Zombiefilm als Kammerspiel wird nicht eben das sein, was nach dem revolutionären "Night" und dem aktionslastigen "Dawn" antizipiert wurde; umso ratloser die ersten Reaktionen auf "Day", die sich zumindest in kleinem Umfang im Laufe der Jahre nach und nach jedoch in verdiente Anerkennung wandelten. Über weite Strecken präsentiert Romero mittels reiner Dialogszenen konsequent die klaustrophobische Situation innerhalb des Bunkers, die sich parallel zum rumorenden Innenleben der Beteiligten von Tag zu Tag verschlimmert. Einzig die zwei aus der Schnittmenge von Waffen- und Forschungsbrüdern herausfallenden Lebenskünstler John (Terry Alexander) und McDermott (Jarlath Conroy), die einzig wegen ihrer unerlässlichen Funk- bzw. Flugkünste geduldet werden, sind in der Verfassung, den gebührenden Überblick zu wahren: In einem kleinen, abgetrennten "Zivilisten-Refugium" harren sie bei gutem Whiskey und guter Freundschaft der zwangsläufigen Eskalation der Dinge, die sowohl der sich zum kleinformatigen Putschisten aufspielende Colonel Rhodes (Joe Pilato) als auch der zunehmend verrückte Dr. Logan (Richard Liberty) provozieren. Für Sarah (Lori Cardille), die einzige Frau in dieser Testosteronhölle, deren Kurzzeitliebhaber Miguel (Antonè DiLeo) zudem nicht mehr mit der Situation fertig wird, bleibt da nurmehr eine letzte Allianzoption.
Was Romeros meisterlichem "Day Of The Dead" im Laufe der Jahre an Unbill widerfahren ist, bringt mich, gelinde gesagt, zum Kotzen. Besonders die Art und Weise, in der die sich einmal mehr als peinlich verständnisentledigt präsentierende, bundesdeutsche Zensurliga nunmehr seit Jahrzehnten mit einem der intelligentesten und wichtigsten Horrorfilme der letzten dreißig Jahre umspringt, ist bezeichnend. Trotz bereits unmöglicher Kürzungen steht das Werk noch immer auf der ewigen Beschlagnahmeliste. Dass das nichts weniger ist als ein weiteres Indiz für kulturellen Hinterwald muss nicht noch extra erwähnt werden.
Mit dem konditionierten, domestizierten Zombie Bub (grandios: Howard Sherman) hat Romero eine der - wenn nicht gar die interessanteste(n) und einprägsamste(n) Figur(en) seines gesamten "Dead"-Zyklus geschaffen, sabbernd, stöhnend, salutierend. So ähnlich stelle ich mir gewisse Staatsanwälte vor.
"Day" steht für mich mittlerweile längst auf einer Stufe mit "Dawn", wenn nicht gar darüber.
10/10
George A. Romero Mad Scientist Militaer Apokalypse Dead-Zyklus Zombies Independent
Day Of The Dead (Zombie 2 - Das letzte Kapitel) ~ USA 1985
Directed By: George A. Romero
Während die Untoten weiter die Erde überrennen, hat sich eine gemischte Gruppe aus Wissenschaftlern und Militärs in einen unterirdischen Bunker in den Everglades zurückgezogen. Regelmäßige Erkundungsflüge mit einem Hubschrauber liefern ebensowenig Ergebnisse wie die ständigen Streitereien zwischen den Interessenskonfliktlern. Die gespannte Situation zeigt bald auch psychische Auswirkungen: Depression, Schizophrenie, Nervenzusammenbrüche und Größenwahn ergreifen von den Belagerten Besitz und provozieren bald eine gewaltsame Lösung der Lage.
Ein Zombiefilm als Kammerspiel wird nicht eben das sein, was nach dem revolutionären "Night" und dem aktionslastigen "Dawn" antizipiert wurde; umso ratloser die ersten Reaktionen auf "Day", die sich zumindest in kleinem Umfang im Laufe der Jahre nach und nach jedoch in verdiente Anerkennung wandelten. Über weite Strecken präsentiert Romero mittels reiner Dialogszenen konsequent die klaustrophobische Situation innerhalb des Bunkers, die sich parallel zum rumorenden Innenleben der Beteiligten von Tag zu Tag verschlimmert. Einzig die zwei aus der Schnittmenge von Waffen- und Forschungsbrüdern herausfallenden Lebenskünstler John (Terry Alexander) und McDermott (Jarlath Conroy), die einzig wegen ihrer unerlässlichen Funk- bzw. Flugkünste geduldet werden, sind in der Verfassung, den gebührenden Überblick zu wahren: In einem kleinen, abgetrennten "Zivilisten-Refugium" harren sie bei gutem Whiskey und guter Freundschaft der zwangsläufigen Eskalation der Dinge, die sowohl der sich zum kleinformatigen Putschisten aufspielende Colonel Rhodes (Joe Pilato) als auch der zunehmend verrückte Dr. Logan (Richard Liberty) provozieren. Für Sarah (Lori Cardille), die einzige Frau in dieser Testosteronhölle, deren Kurzzeitliebhaber Miguel (Antonè DiLeo) zudem nicht mehr mit der Situation fertig wird, bleibt da nurmehr eine letzte Allianzoption.
Was Romeros meisterlichem "Day Of The Dead" im Laufe der Jahre an Unbill widerfahren ist, bringt mich, gelinde gesagt, zum Kotzen. Besonders die Art und Weise, in der die sich einmal mehr als peinlich verständnisentledigt präsentierende, bundesdeutsche Zensurliga nunmehr seit Jahrzehnten mit einem der intelligentesten und wichtigsten Horrorfilme der letzten dreißig Jahre umspringt, ist bezeichnend. Trotz bereits unmöglicher Kürzungen steht das Werk noch immer auf der ewigen Beschlagnahmeliste. Dass das nichts weniger ist als ein weiteres Indiz für kulturellen Hinterwald muss nicht noch extra erwähnt werden.
Mit dem konditionierten, domestizierten Zombie Bub (grandios: Howard Sherman) hat Romero eine der - wenn nicht gar die interessanteste(n) und einprägsamste(n) Figur(en) seines gesamten "Dead"-Zyklus geschaffen, sabbernd, stöhnend, salutierend. So ähnlich stelle ich mir gewisse Staatsanwälte vor.
"Day" steht für mich mittlerweile längst auf einer Stufe mit "Dawn", wenn nicht gar darüber.
10/10
George A. Romero Mad Scientist Militaer Apokalypse Dead-Zyklus Zombies Independent
Allerdings über Dawn? Hm, dazu müsste ich mir die Reihe noch mal komplett angucken, meine Tapes haben bösen Staub angesetzt. Fand ihn auch niemals so schwach wie öfter hingestellt, hatte ihn aber klar als schwächsten der Reihe gekennzeichnet. Womöglich habe ich mich da auch in jungen Jahren von der allgemeinen Kritik beeinflussen lassen.
Hast du eigentlich dann auch den 28 Days Later als (zmdst in Teilen) krasses rip-off empfunden? Bin da bei meinem Kinobesuch mit den zahlreichen Anleihen gar nicht klar gekommen, unter Hommage konnte ich das jedenfalls nicht mehr verbuchen. Seither auch nicht mehr gesehen, das hat mich schon öfter beschäftigt, ob ich an dem Tag einfach nur zu verbissen war.