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THE BAD LIEUTENANT: PORT OF CALL - NEW ORLEANS (Werner Herzog/USA 2009)
von Funxton ·
30 August 2010
Aufrufe: 1.392
"What are these fuckin' iguanas doing on my coffee table?"
The Bad Lieutenant: Port Of Call - New Orleans (Bad Lieutenant - Cop ohne Gewissen) ~ USA 2009
Directed By: Werner Herzog
Sechs Monate nachdem Lt. Terence McDonagh (Nicolas Cage) vom New Orleans Police Department die erste Vicodin gegen seine ihn infolge eines übereifrigen Arbeitseinsatzes heimsuchenden Rückenschmerzen eingenommen hat, ist er auf praktisch allem, was unter das Betäubungsmittelgesetz fällt und macht selbst vor Heroin und Crack nicht Halt. Sein aktueller Fall, die Aufklärung eines Mordes an einigen afrikanischen Migranten im Dealermilieu, wird für ihn zu einem wahren Höllentrip, da er mit diversen privaten Problemen McDonaghs zusammenfällt, die in erster Linie mit seinem zunehmenden Realitätsverlust zu tun haben.
Von Schlangen und Fischen, Alligatoren und Leguanen: Die Parallelen zwischen Abel Ferraras Meisterwerk aus den frühen Neunzigern und diesem zunächst als dessen Remake angepriesenen Film bleiben überschaubar. Beide Stücke küren einen Polizisten zur Hauptfigur, der die Bodenhaftung verloren hat und sie, festgeklemmt zwischen überhöhten Wetteinsätzen und der eigenen Drogensucht, nicht mehr wiederzufinden in der Lage ist. Darin erschöpft sich auch bereits die Identität von Ferrara und Herzog; tatsächlich hat die auffällige Titelanalogie eher etwas mit der Rechteinhabe zu tun, die am Produzenten Edward Pressman hängt. Ansonsten ist von Ferraras finsterer Spirale-Abwärts-/-Schuld-und-Sühne-Parabel nicht viel übrig geblieben; "Port Of Call - New Orleans" begnügt sich damit, seinen Fokus auf ein paar biographische Schlaglichter im Leben eines seine Berufsmoral mit Füßen tretenden Bullen-Junkies zu konzentrieren. Das macht Herzogs Film allerdings keinesfalls schlechter, nur eben ganz anders, und bei all seinen kleinen Verrücktheiten wahrscheinlich auch deutlich realitätsverankerter. Dass nämlich jeder Sünder seine Verfehlungen gleich mit dem Tod zu bezahlen hat, ist vielleicht doch ein obsoletes literarisches, um nicht zu sagen: sakrales Gesetz. Für Lt. McDonagh jedenfalls fügt sich am Ende alles gleich einer vorbeiziehenden Gewitterwolke. Natürlich nur bis zum nächsten Sniff, so ehrlich ist man dann doch mit uns. Für Nicolas Cage, der ihn spielt und der Rollen von einem solchen Format trotz Dauerengagements mittlerweile gerade mal alle vier, fünf Jahre spielt, ist das mal wieder ein kleines Stück überfällig scheinender Rehabilitation und der Film, der wohl zu den besten des letzten Jahres gehört, natürlich ganz der seine.
9/10
New Orleans Werner Herzog Drogen neo noir Suedstaaten
The Bad Lieutenant: Port Of Call - New Orleans (Bad Lieutenant - Cop ohne Gewissen) ~ USA 2009
Directed By: Werner Herzog
Sechs Monate nachdem Lt. Terence McDonagh (Nicolas Cage) vom New Orleans Police Department die erste Vicodin gegen seine ihn infolge eines übereifrigen Arbeitseinsatzes heimsuchenden Rückenschmerzen eingenommen hat, ist er auf praktisch allem, was unter das Betäubungsmittelgesetz fällt und macht selbst vor Heroin und Crack nicht Halt. Sein aktueller Fall, die Aufklärung eines Mordes an einigen afrikanischen Migranten im Dealermilieu, wird für ihn zu einem wahren Höllentrip, da er mit diversen privaten Problemen McDonaghs zusammenfällt, die in erster Linie mit seinem zunehmenden Realitätsverlust zu tun haben.
Von Schlangen und Fischen, Alligatoren und Leguanen: Die Parallelen zwischen Abel Ferraras Meisterwerk aus den frühen Neunzigern und diesem zunächst als dessen Remake angepriesenen Film bleiben überschaubar. Beide Stücke küren einen Polizisten zur Hauptfigur, der die Bodenhaftung verloren hat und sie, festgeklemmt zwischen überhöhten Wetteinsätzen und der eigenen Drogensucht, nicht mehr wiederzufinden in der Lage ist. Darin erschöpft sich auch bereits die Identität von Ferrara und Herzog; tatsächlich hat die auffällige Titelanalogie eher etwas mit der Rechteinhabe zu tun, die am Produzenten Edward Pressman hängt. Ansonsten ist von Ferraras finsterer Spirale-Abwärts-/-Schuld-und-Sühne-Parabel nicht viel übrig geblieben; "Port Of Call - New Orleans" begnügt sich damit, seinen Fokus auf ein paar biographische Schlaglichter im Leben eines seine Berufsmoral mit Füßen tretenden Bullen-Junkies zu konzentrieren. Das macht Herzogs Film allerdings keinesfalls schlechter, nur eben ganz anders, und bei all seinen kleinen Verrücktheiten wahrscheinlich auch deutlich realitätsverankerter. Dass nämlich jeder Sünder seine Verfehlungen gleich mit dem Tod zu bezahlen hat, ist vielleicht doch ein obsoletes literarisches, um nicht zu sagen: sakrales Gesetz. Für Lt. McDonagh jedenfalls fügt sich am Ende alles gleich einer vorbeiziehenden Gewitterwolke. Natürlich nur bis zum nächsten Sniff, so ehrlich ist man dann doch mit uns. Für Nicolas Cage, der ihn spielt und der Rollen von einem solchen Format trotz Dauerengagements mittlerweile gerade mal alle vier, fünf Jahre spielt, ist das mal wieder ein kleines Stück überfällig scheinender Rehabilitation und der Film, der wohl zu den besten des letzten Jahres gehört, natürlich ganz der seine.
9/10
New Orleans Werner Herzog Drogen neo noir Suedstaaten
Mir hat der Film nämlich überhaupt nicht gefallen. Nachdem eine Lobeshymne nach der anderen entfacht wurde und ich so gut wie keine schlechte Kritik gelesen habe zweifelte ich schon an mir selbst....
...und jetzt auch noch das : 9/10
Ich will auch gar nicht großartig erläutern warum mir der Film nicht gefallen hat. Vielleicht nur soviel : "Herzog's" Selbstzitate nicht verstanden, Nicolas Cage in seinem Overacting nicht ernst genommen und überhaupt fand ich den Plot eher amüsant als atmosphärisch und spannend.
HILFE !