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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE GIRL CAN'T HELP IT (Frank Tashlin/USA 1956)



"Ask my agent."

The Girl Can't Help it (Schlagerpiraten) ~ USA 1956
Directed By: Frank Tashlin


In dem abgehalfterten und versoffenen Schlagerstar-Agenten Tom Miller (Tom Ewell) wittert der höchstselbst abgehalfterte Gangsterkönig Fats Murdock (Edmond O'Brien) eine Chance zur Reüssierung: Tom soll die Sexbombe Jerri Jordan (Jayne Mansfield) managen und in der Musikszene ganz groß herausbringen, bevor Fats sie dann zu ehelichen gedenkt. Jerri jedoch interessiert sich mitnichten für eine Karriere als Rock 'n' Roll-Sternchen; sie träumt von einem gesetzten Familienleben als Mutter und Herdheimchen. Tom würde ihr diesen Wunsch mit sich selbst als Zukünftigem nur allzu gern erfüllen, doch Fats hat eine Menge dagegen.

Der große Komödienregisseur und Jerry-Lewis-Mentor Frank Tashlin stellte in den Jahren 56/57 zwei köstliche Mansfield-Vehikel in Scope und DeLuxe für die Fox her, die auf wundersame Weise zugleich Prestigeobjekte fürs Studios und bissige Showbiz-Satiren wurden und beide zu Tashlins schönsten Filmen zählen. Tom Ewell, von Billy Wilder bereits für "The Seven Year Itch" als Inbegriff des kopfschlawinernden, dabei harmlos-ängstlichen all american man entdeckt und entsprechend veredelt, muss sein Spiel aus diesem Klassiker nur in Nuancen variieren. Angesichts seiner ersten Begegnung mit der Mansfield hängt ihm (wie allen anderen Männern im Film auch) die Zunge bis zum Boden und es dauert ziemlich lange, bis der vormalige Verlierer endlich seinen Heldenkern entdeckt und seine innigsten Wünsche durchzusetzen in der Lage ist. In erster Linie bietet "The Girl Can't Help It" jedoch eine Plattform für diverse der damals unter den Jugendlichen angesagten Rock 'n' Roll- und Schlager-Acts, darunter Fats Dominoe, Gene Vincent, Julie London, Eddie Cochran, die Platters und natürlich den Titelsongstifter Little Richard, die allesamt mit Live-Auftritten glänzten und so ihr Öffentlichkeits-Image vertiefen konnten. Dabei springt Tashlin keinesfalls freundlich mit ihnen um; im Gegenteil lässt er ziemlich verächtlich durchblicken, dass er die ganze neue Hit-Baggage für einen ziemlich untalentierten Haufen und dessen picklige Fangemeinde für geistesentrückte teenage zombies hält. Aber weil das Ganze eben von einem Spaßvogel und sehr lustig inszeniert híst, hat's ihm niemand übel genommen. Im Gegenteil amüsieren sich offensichtlich alle Beteiligten und sind sichtlich zufrieden mit dem bunten Happening, an dem sie mitwirken dürfen.

8/10

Rock 'n' Roll New York Musik Frank Tashlin Satire



Filmtagebuch von...

Funxton

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