"I think we're getting into a weird area here."
Tootsie ~ USA 1982
Directed By: Sydney Pollack
Frustriert von den ewigen Absagen, die ihm jeder einzelne Regisseur der Stadt entgegenzuschmettern scheint, hüpft der New Yorker Schauspieler und Schauspiellehrer Michael Dorsey (Dustin Hoffman) in einen spießigen Fummel und bekommt unerwarteterweise eine Rolle in einer Krankenhaus-Soap. Beim Publikum avanciert 'Dorothy Michaels', wie Michael sich als Frau nennt, zum Renner, Michaels von ihm angeschmachtete Kollegin Julie (Jessica Lange) lässt sich jedoch ebenfalls blenden - ganz zum Leidwesen des Frischverliebten, der Julie doch viel lieber als ganzer Mann zu Leibe rücken würde.
Jetzt bin ich also über meinen Schatten gesprungen und habe mir die erste Travestiekomödie seit Gottliebs "Tanten-Trilogie" mit Rudi Carrell und Ilja Richter gefallen lassen. Die vorherige Aufregung erwies sich, wie meistens in solchen Fällen, zwar vornehmlich als heiße Luft; der Überzeugung, einen Weltklassefilm gesehen zu haben, bin ich aber dennoch kaum. Zum einen war ich nie in der Lage, den ja offenbar akuten Reiz von Kerlen im Fummel zu durchschauen, weder im künstlerischen noch im rein komödiantischen Sinne, zum anderen ist der Film kaum weniger bieder als jedes andere stromlinienförmige Familienprodukt Hollywoods und damit per se fernab von jeder wahren Brillanz.
"Tootsie" beläuft sich im Gros auf eine ganz nette Emanzipationskomödie, die mit dem alten Traumfabrik-Prinzip kokettiert, einen Probanden für einen begrenzten Zeitraum in eine fremde Identität schlüpfen zu lassen, um ihn dann mit den Wehen der neu repräsentierten, in irgendeiner Form zumeist unter- oder minderprivilegierten Kaste zu konfrontieren. Aber eben kaum mehr.
Einige Gags sind wirklich stark, die gehen dann aber weniger auf das Konto des fistelnden Hoffman (obgleich dieser natürlich wie immer toll ist), sondern auf die von Dabney Coleman als schmierigem Produzenten, Bill Murray als Hoffmans WG-Kumpel und ganz besonders das dees göttlichen George Gaynes, ohne dessen leider viel zu sparsame Auftritte der Film vermutlich bloß halb so gut wäre. Pollack macht seinen Job gewohnt professionell, seine Siebziger-Filme mit Redford bleiben aber gefahrlos auf den vorderen Rängen.
6/10
Sydney Pollack New York Travestie Fernsehen
Tootsie ~ USA 1982
Directed By: Sydney Pollack
Frustriert von den ewigen Absagen, die ihm jeder einzelne Regisseur der Stadt entgegenzuschmettern scheint, hüpft der New Yorker Schauspieler und Schauspiellehrer Michael Dorsey (Dustin Hoffman) in einen spießigen Fummel und bekommt unerwarteterweise eine Rolle in einer Krankenhaus-Soap. Beim Publikum avanciert 'Dorothy Michaels', wie Michael sich als Frau nennt, zum Renner, Michaels von ihm angeschmachtete Kollegin Julie (Jessica Lange) lässt sich jedoch ebenfalls blenden - ganz zum Leidwesen des Frischverliebten, der Julie doch viel lieber als ganzer Mann zu Leibe rücken würde.
Jetzt bin ich also über meinen Schatten gesprungen und habe mir die erste Travestiekomödie seit Gottliebs "Tanten-Trilogie" mit Rudi Carrell und Ilja Richter gefallen lassen. Die vorherige Aufregung erwies sich, wie meistens in solchen Fällen, zwar vornehmlich als heiße Luft; der Überzeugung, einen Weltklassefilm gesehen zu haben, bin ich aber dennoch kaum. Zum einen war ich nie in der Lage, den ja offenbar akuten Reiz von Kerlen im Fummel zu durchschauen, weder im künstlerischen noch im rein komödiantischen Sinne, zum anderen ist der Film kaum weniger bieder als jedes andere stromlinienförmige Familienprodukt Hollywoods und damit per se fernab von jeder wahren Brillanz.
"Tootsie" beläuft sich im Gros auf eine ganz nette Emanzipationskomödie, die mit dem alten Traumfabrik-Prinzip kokettiert, einen Probanden für einen begrenzten Zeitraum in eine fremde Identität schlüpfen zu lassen, um ihn dann mit den Wehen der neu repräsentierten, in irgendeiner Form zumeist unter- oder minderprivilegierten Kaste zu konfrontieren. Aber eben kaum mehr.
Einige Gags sind wirklich stark, die gehen dann aber weniger auf das Konto des fistelnden Hoffman (obgleich dieser natürlich wie immer toll ist), sondern auf die von Dabney Coleman als schmierigem Produzenten, Bill Murray als Hoffmans WG-Kumpel und ganz besonders das dees göttlichen George Gaynes, ohne dessen leider viel zu sparsame Auftritte der Film vermutlich bloß halb so gut wäre. Pollack macht seinen Job gewohnt professionell, seine Siebziger-Filme mit Redford bleiben aber gefahrlos auf den vorderen Rängen.
6/10
Sydney Pollack New York Travestie Fernsehen