"Call it what you will. It's all methamphetamine. That's what I'm here for."
Spun ~ USA 2002
Directed By: Jonas Åkerlund
Der süchtige Ross (Jason Schwartzman) verdingt sich als Fahrer auf Abruf für den Amphetaminbrauer Cook (Mickey Rourke) seine alltäglichen Sniffs. Bei Cooks Dealer Spider Mike (John Leguizamo) treffen sich derweil allenthalben die wirrsten Junkies der Gegend. Als der picklige Frisbee (Patrick Fugit) von den Cops hochgenommen und mit einem Abhörgerät ausgestattet wird, ist es aus mit der trippigen Idylle.
"Spun" war der bis heute letzte Film, für den ich mir wirklich den Arsch aufgerissen habe, um ihn im Kino sehen zu können. Wenn ich ihn mir aufs Neuerliche anschaue, weiß ich auch wieder, warum und finde regelmäßige Bestätigung für meinen damals regen Aktionismus: Åkerlunds Shake aus grobkörniger Videoclip-Ästhetik, Drogenmissbrauchsporträt und vorsätzlich dargebotenen Widerwärtigkeiten ist und bleibt einfach nur großartig. Jede Szene, jede Einstellung beinhaltet, abgesehen von der wahnwitzigen Schnittfrequenz, eine kleine Überraschung - sei es in Form irgendeines hübschen Cameos oder mittels eines weiteren, erstklassigen Songeinspielers.
Selbstverständlich gibt es auch, bei einem extrem stilisierten Werk wie diesem kaum weiter verwunderlich, nicht unerhebliche, zwangsläufig in Augenschein zu nehmende Kritikpunkte: Die Coolness von "Spun" kommt nicht aus dem Bauch, sondern aus dem Kopf und ist damit grundsätzlich hinterfragbar; der aus der Clipbranche stammende Åkerlund weiß sehr genau, was er da wie und mit wem kredenzt; die visuelle Darstellung des Wirkungsradius der Drogen ist stark an Aronofskys nur zwei Jahre älteren "Requiem For A Dream" angelehnt. Ich darf und muss freimütig konstatieren, dass mir all das wenig bis gar nichts ausmacht und ich mich mindestens ebenso berauschen wie erfreuen kann an Jason Schwartzmans ungepflegtem, übernächtigten Speed-Gesicht, an den Auftritten von Ikonen wie Debbie Harry, Rob Halford, Larry Drake, Ron Jeremy, Eric Roberts und natürlich dem über allem thronenden Mickey Rourke, für den "Spun" sich nach langer beruflicher Durststrecke wie ein Geschenk ausnehmen musste, sowie an Songs wie Mötley Crües "Dr. Feelgood", Ozzys "Junkie" und natürlich dem abschließenden "Instant Repeater '99" von The Soundtrack Of Our Lives. Gottgegeben, sage ich.
9/10
Insomnie Speed Jonas Åkerlund Drogen Los Angeles
Spun ~ USA 2002
Directed By: Jonas Åkerlund
Der süchtige Ross (Jason Schwartzman) verdingt sich als Fahrer auf Abruf für den Amphetaminbrauer Cook (Mickey Rourke) seine alltäglichen Sniffs. Bei Cooks Dealer Spider Mike (John Leguizamo) treffen sich derweil allenthalben die wirrsten Junkies der Gegend. Als der picklige Frisbee (Patrick Fugit) von den Cops hochgenommen und mit einem Abhörgerät ausgestattet wird, ist es aus mit der trippigen Idylle.
"Spun" war der bis heute letzte Film, für den ich mir wirklich den Arsch aufgerissen habe, um ihn im Kino sehen zu können. Wenn ich ihn mir aufs Neuerliche anschaue, weiß ich auch wieder, warum und finde regelmäßige Bestätigung für meinen damals regen Aktionismus: Åkerlunds Shake aus grobkörniger Videoclip-Ästhetik, Drogenmissbrauchsporträt und vorsätzlich dargebotenen Widerwärtigkeiten ist und bleibt einfach nur großartig. Jede Szene, jede Einstellung beinhaltet, abgesehen von der wahnwitzigen Schnittfrequenz, eine kleine Überraschung - sei es in Form irgendeines hübschen Cameos oder mittels eines weiteren, erstklassigen Songeinspielers.
Selbstverständlich gibt es auch, bei einem extrem stilisierten Werk wie diesem kaum weiter verwunderlich, nicht unerhebliche, zwangsläufig in Augenschein zu nehmende Kritikpunkte: Die Coolness von "Spun" kommt nicht aus dem Bauch, sondern aus dem Kopf und ist damit grundsätzlich hinterfragbar; der aus der Clipbranche stammende Åkerlund weiß sehr genau, was er da wie und mit wem kredenzt; die visuelle Darstellung des Wirkungsradius der Drogen ist stark an Aronofskys nur zwei Jahre älteren "Requiem For A Dream" angelehnt. Ich darf und muss freimütig konstatieren, dass mir all das wenig bis gar nichts ausmacht und ich mich mindestens ebenso berauschen wie erfreuen kann an Jason Schwartzmans ungepflegtem, übernächtigten Speed-Gesicht, an den Auftritten von Ikonen wie Debbie Harry, Rob Halford, Larry Drake, Ron Jeremy, Eric Roberts und natürlich dem über allem thronenden Mickey Rourke, für den "Spun" sich nach langer beruflicher Durststrecke wie ein Geschenk ausnehmen musste, sowie an Songs wie Mötley Crües "Dr. Feelgood", Ozzys "Junkie" und natürlich dem abschließenden "Instant Repeater '99" von The Soundtrack Of Our Lives. Gottgegeben, sage ich.
9/10
Insomnie Speed Jonas Åkerlund Drogen Los Angeles