"That's my man!"
Street Smart (Glitzerner Asphalt) ~ USA 1987
Directed By: Jerry Schatzberg
Die Karriere des New Yorker Journalisten Jonathan Fischer (Christopher Reeve) stagniert. Unter den Reportage-Ideen, die er seinem Chef Avery (Andre Gregory) regelmäßig vorträgt, ist auch die, einen Bericht über einen der jenseits der 110. Straße tätigen pimps zu schreiben. Diese stößt auf prompte Gegenliebe, allein die Umsetzung erweist sich als prekär. Niemand aus dem Milieu will sich von Jonathan interviewen lassen. Also denkt dieser sich, angesichts seiner knapp angelegten Deadline, kurzerhand selbst eine Geschichte aus, die mit ihrem lockeren Stil prompt zum Renner wird. Diesen Zuhälter Tyrone mit den flotten Sprüchen will jeder der Manhattaner High Snobiety kennenlernen. Tatsächlich hat der fiktive Tyrone ein reales Pendant namens 'Fast Black' (Morgan Freeman) und dieses steht gegenwärtig wegen Mordes vor Gericht. Als Jonathan und Fast Black sich begegnen, ist dies für Jonathan der Anfang einer immer brenzliger werdenden Situation.
Besonders in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre wandte sich die unabhängige Produktions- und Verleihgesellschaft Cannon neben dem Actionfilmgeschäft der Herstellung prestigeträchtiger Autorenprojekte zu. Selbst als Kassengift geltende oder zumindest als diesbezüglich gefährlich erachtete Filmemacher wie John Cassavetes, Lina Wertmüller, Barbet Schroeder, Nicolas Roeg oder Robert Altman erhielten so unerwarteten finanziellen Rückenwind, um das eine oder andere Herzensprojekt auf die Beine stellen zu können. Vermutlich war es gerade dieser Appetit auf Renommee abseits vom B-Film, der den Cannon-Chefs Menahem Golan und Yoram Globus neben einigen unrentablen Wahnsinnsinvestitionen letztlich das Genick brach. Für den aus dem New-Hollywood-Umfeld stammenden Jerry Schatzberg jedenfalls bildete der von der Cannon produzierte "Street Smart" die Chance, nach vierzehn Jahren im Nirvana des Mediokren seinen ersten bedeutsamen Film machen zu können. Die Geschichte wandelt sich von einer bissigen Sozialsatire nach und nach zu einem knackigen Thriller, bis sie schließlich in einen handelsüblichen, nichtsdestotrotz jedoch wirkungsvollen Racheplot mündet. Schatzberg inszeniert das mit großem Können und ebenso großem Elan und lässt seine beiden Antagonisten ein dramaturgisch brillant arrangiertes Duell austragen. Morgan Freeman, seit "The Shawshank Redemption" ja der nette Onkel Tom vom Dienst, ist als psychopathischer Zuhälter Fast Black vermutlich in der diabolischsten Rolle seiner Laufbahn zu sehen. Wie gut war der Mann doch einst als veritabler Bösewicht. Reeve strampelt mithin erfolgreich gegen seinen "Superman"-Strampler an, auch wenn er hier erneut einen Großstadt-Reporter spielen muss.
"Street Smart", soviel ist sicher, lohnt die Wiederentdeckung!
8/10
Satire Jerry Schatzberg Journalismus Fernsehen Prostitution New York
Street Smart (Glitzerner Asphalt) ~ USA 1987
Directed By: Jerry Schatzberg
Die Karriere des New Yorker Journalisten Jonathan Fischer (Christopher Reeve) stagniert. Unter den Reportage-Ideen, die er seinem Chef Avery (Andre Gregory) regelmäßig vorträgt, ist auch die, einen Bericht über einen der jenseits der 110. Straße tätigen pimps zu schreiben. Diese stößt auf prompte Gegenliebe, allein die Umsetzung erweist sich als prekär. Niemand aus dem Milieu will sich von Jonathan interviewen lassen. Also denkt dieser sich, angesichts seiner knapp angelegten Deadline, kurzerhand selbst eine Geschichte aus, die mit ihrem lockeren Stil prompt zum Renner wird. Diesen Zuhälter Tyrone mit den flotten Sprüchen will jeder der Manhattaner High Snobiety kennenlernen. Tatsächlich hat der fiktive Tyrone ein reales Pendant namens 'Fast Black' (Morgan Freeman) und dieses steht gegenwärtig wegen Mordes vor Gericht. Als Jonathan und Fast Black sich begegnen, ist dies für Jonathan der Anfang einer immer brenzliger werdenden Situation.
Besonders in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre wandte sich die unabhängige Produktions- und Verleihgesellschaft Cannon neben dem Actionfilmgeschäft der Herstellung prestigeträchtiger Autorenprojekte zu. Selbst als Kassengift geltende oder zumindest als diesbezüglich gefährlich erachtete Filmemacher wie John Cassavetes, Lina Wertmüller, Barbet Schroeder, Nicolas Roeg oder Robert Altman erhielten so unerwarteten finanziellen Rückenwind, um das eine oder andere Herzensprojekt auf die Beine stellen zu können. Vermutlich war es gerade dieser Appetit auf Renommee abseits vom B-Film, der den Cannon-Chefs Menahem Golan und Yoram Globus neben einigen unrentablen Wahnsinnsinvestitionen letztlich das Genick brach. Für den aus dem New-Hollywood-Umfeld stammenden Jerry Schatzberg jedenfalls bildete der von der Cannon produzierte "Street Smart" die Chance, nach vierzehn Jahren im Nirvana des Mediokren seinen ersten bedeutsamen Film machen zu können. Die Geschichte wandelt sich von einer bissigen Sozialsatire nach und nach zu einem knackigen Thriller, bis sie schließlich in einen handelsüblichen, nichtsdestotrotz jedoch wirkungsvollen Racheplot mündet. Schatzberg inszeniert das mit großem Können und ebenso großem Elan und lässt seine beiden Antagonisten ein dramaturgisch brillant arrangiertes Duell austragen. Morgan Freeman, seit "The Shawshank Redemption" ja der nette Onkel Tom vom Dienst, ist als psychopathischer Zuhälter Fast Black vermutlich in der diabolischsten Rolle seiner Laufbahn zu sehen. Wie gut war der Mann doch einst als veritabler Bösewicht. Reeve strampelt mithin erfolgreich gegen seinen "Superman"-Strampler an, auch wenn er hier erneut einen Großstadt-Reporter spielen muss.
"Street Smart", soviel ist sicher, lohnt die Wiederentdeckung!
8/10
Satire Jerry Schatzberg Journalismus Fernsehen Prostitution New York