"Die große Liebe meines Lebens - für immer konserviert."
Anatomie ~ D 2000
Directed By: Stefan Ruzowitzky
Die aus einer Medizinerdynastie stammende Paula Henning (Franka Potente) gehört zur deutschen Elite der Nachwuchsärzte und darf deshalb "mit den Besten" in Heidelberg studieren. Dort stößt sie bei ihren anatomischen Studien auf die geheime Loge der Anti-Hippokraten, die ihren einst geleisteten Eid vorsätzlich negieren, um ungestört unethische Forschung betreiben zu können. Der zunächst etwas tumb scheinende, sich dann jedoch als völlig psychotisch herausstellende Hein (Benno Fürmann) wird für die herumschnüffelnde Paula zu einer tödlichen Gefahr.
Einer der an einer Hand abzählbaren Versuchen, den Genrefilm um die Jahrtausendwende herum sowohl in Deutschland als auch international zu etablieren, indem mit Rückenwind durch ein großes internationales Studio (Columbia) ein entsprechend budgetintensives, flott geschnittenes und angemessen unappetitlich ausstaffiertes Werk geschaffen wurde. "Anatomie" besitzt durchaus Stil, gibt sich phasenweise vorsätzlich trashig und hat dabei die unverkennbaren Inszenierungsqualitäten eines fähigen Regisseurs. Sehr nett auch der kesse Brückenschlag zu Tykwers im sselben Jahr produzierten "Der Krieger und die Kaiserin", in dem das heurige Antagonistenduo ja als verhindertes Liebespaar antritt.
Hier und da erweist sich das Script womöglich als ein bisschen allzu fabulierfreudig, etwa, wenn sich herausstellt, dass Paulas im Sterben liegender Opa (Werner Dissel) einst im Dritten Reich ein führender Kopf unter den Nazi-Ärzten gewesen sein soll, oder wenn die Story gegen Ende den einen oder anderen dramaturgischen Haken zuviel schlägt und, ganz der dullen "Scream"-Tradition verpflichtet, immer noch eine weitere Figur als fehleingeschätzt aus dem Hut zaubern muss. Dennoch ist allein das Bemühen, dem Horrorfilm hierzuland eine Plattform zu schaffen, bereits aller Ehren wert und schon grundsätzlich gebührend zu beklatschen, zumal hier deutlich gescheiter, ernsthafter und vor allem gekonnter geschehen als im Falle des ungleich vulgäreren, zeitgleich entstandenen "Flashback".
7/10
Splatter Madness Stefan Ruzowitzky Heidelberg Medizin Mad Scientist Serienmord Slasher
Anatomie ~ D 2000
Directed By: Stefan Ruzowitzky
Die aus einer Medizinerdynastie stammende Paula Henning (Franka Potente) gehört zur deutschen Elite der Nachwuchsärzte und darf deshalb "mit den Besten" in Heidelberg studieren. Dort stößt sie bei ihren anatomischen Studien auf die geheime Loge der Anti-Hippokraten, die ihren einst geleisteten Eid vorsätzlich negieren, um ungestört unethische Forschung betreiben zu können. Der zunächst etwas tumb scheinende, sich dann jedoch als völlig psychotisch herausstellende Hein (Benno Fürmann) wird für die herumschnüffelnde Paula zu einer tödlichen Gefahr.
Einer der an einer Hand abzählbaren Versuchen, den Genrefilm um die Jahrtausendwende herum sowohl in Deutschland als auch international zu etablieren, indem mit Rückenwind durch ein großes internationales Studio (Columbia) ein entsprechend budgetintensives, flott geschnittenes und angemessen unappetitlich ausstaffiertes Werk geschaffen wurde. "Anatomie" besitzt durchaus Stil, gibt sich phasenweise vorsätzlich trashig und hat dabei die unverkennbaren Inszenierungsqualitäten eines fähigen Regisseurs. Sehr nett auch der kesse Brückenschlag zu Tykwers im sselben Jahr produzierten "Der Krieger und die Kaiserin", in dem das heurige Antagonistenduo ja als verhindertes Liebespaar antritt.
Hier und da erweist sich das Script womöglich als ein bisschen allzu fabulierfreudig, etwa, wenn sich herausstellt, dass Paulas im Sterben liegender Opa (Werner Dissel) einst im Dritten Reich ein führender Kopf unter den Nazi-Ärzten gewesen sein soll, oder wenn die Story gegen Ende den einen oder anderen dramaturgischen Haken zuviel schlägt und, ganz der dullen "Scream"-Tradition verpflichtet, immer noch eine weitere Figur als fehleingeschätzt aus dem Hut zaubern muss. Dennoch ist allein das Bemühen, dem Horrorfilm hierzuland eine Plattform zu schaffen, bereits aller Ehren wert und schon grundsätzlich gebührend zu beklatschen, zumal hier deutlich gescheiter, ernsthafter und vor allem gekonnter geschehen als im Falle des ungleich vulgäreren, zeitgleich entstandenen "Flashback".
7/10
Splatter Madness Stefan Ruzowitzky Heidelberg Medizin Mad Scientist Serienmord Slasher