"Idioten!"
Anatomie 2 ~ D 2003
Directed By: Stefan Ruzowitzky
Der junge Arzt Jo Hauser (Barnaby Metschurat) geht aus dem rußgeschwärzten Duisburg nach Berlin, um an einem renommierten Klinikum praktizieren zu können. Sein großes persönliches Ziel ist es, dereinst seinem unter einer schweren Muskelkrankheit leidenden kleinen Bruder (Hanno Koffler) helfen zu können. An Jos neuer Wirkungsstätte ist auch der von seinen Jüngern vergötterte Professor Müller-LaRousse (Herbert Knaup) tätig, wie Jo bald herausfindet, mitsamt seinem jungen Forscherstab ein Mitglied der Anti-Hippokraten. Auch Jo zählt bald zur Loge und zur illustren Vasallengarde von Müller-LaRousse, bis ihm schmerzhaft bewusst wirde, dass dessen Experimente mit künstlichen Muskeln und selbstverabreichten Opiaten ins Bodenlose ufern.
Der Größenwahnsinn des von Herbert Knaup mit ansprechender Dämonie verkörperten Charles Müller-LaRousse (welch ein Name, nebenbei) spiegelt sich durchaus probat im ganzen Film wider. Wesentlich greller, hektischer und anarchischer als der Erstling präsentiert Ruzowitzky, der unterdessen scheinbar gesteigerten Gefallen an Stromgitarrenmusik gefunden zu haben scheint, sein Sequel. Dass dabei eine ganze Stange filmimmanenter Plattitüden zum Tragen kommen, schien ihn nicht weiter zu stören. Man mag dem Österreicher Ruzowitzky ferner ja noch nachsehen, dass das Ruhrgebiet im Verhältnis zur hippen Hauptstadt auch im Jahre 03 noch immer als bundesdeutscher Hort des grauen Himmels und der hinterwäldlerischen Kumpel-Kultur gezeichnet wird - was allerdings der ganze Käse mit der philippinischen Krankenschwestern-Garde soll, erscheint mir mindestens ebenso schleierhaft wie die Tatsache, dass ein offensichtlicher Soziopath wie Knaups Professoren-Charakter innerhalb der filmischen Realität eigentlich als Superstar medizinischer Forschung bestehen kann. Franka Potentes nette Figur aus dem Vorgänger darf nochmal auftreten, bleibt aber farblose Makulatur, derweil Wotan Wilke Möhring und die eitle Heike Makatsch mit Sicherheit keine akzeptablen Substitute für Benno Fürmanns wunderbar verrückten Killer aus Teil 1 sind. Kurz gebündelt würde ich sagen: 'Ganz lustig, aber irgendwie auch ganz schön doof'. Dennoch ein wenig schade, dass kein weiterer Teil mehr gekommen ist.
5/10
Medizin Drogen Mad Scientist Duisburg Slasher Stefan Ruzowitzky Madness Berlin
Anatomie 2 ~ D 2003
Directed By: Stefan Ruzowitzky
Der junge Arzt Jo Hauser (Barnaby Metschurat) geht aus dem rußgeschwärzten Duisburg nach Berlin, um an einem renommierten Klinikum praktizieren zu können. Sein großes persönliches Ziel ist es, dereinst seinem unter einer schweren Muskelkrankheit leidenden kleinen Bruder (Hanno Koffler) helfen zu können. An Jos neuer Wirkungsstätte ist auch der von seinen Jüngern vergötterte Professor Müller-LaRousse (Herbert Knaup) tätig, wie Jo bald herausfindet, mitsamt seinem jungen Forscherstab ein Mitglied der Anti-Hippokraten. Auch Jo zählt bald zur Loge und zur illustren Vasallengarde von Müller-LaRousse, bis ihm schmerzhaft bewusst wirde, dass dessen Experimente mit künstlichen Muskeln und selbstverabreichten Opiaten ins Bodenlose ufern.
Der Größenwahnsinn des von Herbert Knaup mit ansprechender Dämonie verkörperten Charles Müller-LaRousse (welch ein Name, nebenbei) spiegelt sich durchaus probat im ganzen Film wider. Wesentlich greller, hektischer und anarchischer als der Erstling präsentiert Ruzowitzky, der unterdessen scheinbar gesteigerten Gefallen an Stromgitarrenmusik gefunden zu haben scheint, sein Sequel. Dass dabei eine ganze Stange filmimmanenter Plattitüden zum Tragen kommen, schien ihn nicht weiter zu stören. Man mag dem Österreicher Ruzowitzky ferner ja noch nachsehen, dass das Ruhrgebiet im Verhältnis zur hippen Hauptstadt auch im Jahre 03 noch immer als bundesdeutscher Hort des grauen Himmels und der hinterwäldlerischen Kumpel-Kultur gezeichnet wird - was allerdings der ganze Käse mit der philippinischen Krankenschwestern-Garde soll, erscheint mir mindestens ebenso schleierhaft wie die Tatsache, dass ein offensichtlicher Soziopath wie Knaups Professoren-Charakter innerhalb der filmischen Realität eigentlich als Superstar medizinischer Forschung bestehen kann. Franka Potentes nette Figur aus dem Vorgänger darf nochmal auftreten, bleibt aber farblose Makulatur, derweil Wotan Wilke Möhring und die eitle Heike Makatsch mit Sicherheit keine akzeptablen Substitute für Benno Fürmanns wunderbar verrückten Killer aus Teil 1 sind. Kurz gebündelt würde ich sagen: 'Ganz lustig, aber irgendwie auch ganz schön doof'. Dennoch ein wenig schade, dass kein weiterer Teil mehr gekommen ist.
5/10
Medizin Drogen Mad Scientist Duisburg Slasher Stefan Ruzowitzky Madness Berlin