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HOUSE OF 1000 CORPSES (Rob Zombie/USA 2003)
von Funxton ·
01 November 2010
Kategorie:
Horror
Aufrufe: 831
"It's all true. The bogeyman is real and you found him."
House Of 1000 Corpses (Das Haus der 1000 Leichen) ~ USA 2003
Directed By: Rob Zombie
Texas, 30. Oktober 1977: Vier Jugendliche (Erin Daniels, Joe Dobbs III, Chris Hardwick, Jennifer Jostyn) geraten auf dem Heimweg am Rande des Highway in "Captain Spaulding's Museum Of Monsters And Madmen", eine obskure Mischung aus Tankstelle und Geisterbahn. Beeindruckt von Spauldings (Sid Haig) Vorführung berühmter Killerszenarien, darunter auch eines um den zur lokalen Legende avancierten "Dr. Satan", wollen die Kids dessen frühere Wirkungsstätte besichtigen. Kein rühmliches Vorhaben, denn dort wartet schon die serienmordende Familie Firefly auf sie, die bereits einige Cheerleader als Gäste fürs diesjährige Halloween-Fest "eingeladen" hat...
Zombies Spielfilmdebüt bedient sich stilistisch ausgiebig bei Stones "Natural Born Killers" - ein wildes Sammelsurium aus jump cuts, unterschiedlichen Film- und Videoformaten zur Verunsicherung des Zuschauers, dessen ausgeklügeltes Entsetzen sich durch die formale Oberfläche noch steigern soll. Ganz ehrlich - wer halbwegs bewandert ist im Backwood-Genre, der wird in "House Of 1000 Corpses" eher eine grelle Komödie mit einer schier unübersichtlichen Anzahl an Querverweisen, Fußnoten und Reminiszenzen vorfinden als innovatives Genrekino. Da davon auszugehen ist, dass Zombie aber exakt solches vorzulegen gedachte, geht die Sache in Ordnung.
Interessant an "House" ist die Gewichtung der Sympathien - anders als in früheren Genrebeiträgen wird praktisch keinerlei Empathie für das "Helden"-Quartett geschürt. Von Anfang an lässt Zombie keinerlei Zweifel daran, dass sie als arrogante, besserwisserische Städter ideale Mordopfer für die Fireflys darstellen und so nimmt man ihr blutrünstiges Schicksal dann auch eher ungerührt in Kauf. Stattdessen hat man seinen Spaß mit den Fireflys, dieser abseits jedweder Gesellschaftsnorm lebenden, durchaus funktionalen Familie, ihrem auf bezaubernde Weise abstoßenden Haus und allem was ihm innewohnt, vom lebenden bis zum toten Inventar. Die Katakomben des Dr. Satan, ihres Zeichens "TCM 2"-Hommage, schließlich müssen als faszinierende Menagerie der Abscheulichkeiten jeden Horrorfan aufjuchzen lassen.
Liebevoll gemachter Schund.
Habe mir gleich im Anschluss übrigens nochmal das wahrlich großartige Sequel "The Devil's Rejects" gegeben, das, dabei bleibe ich tapfer, den Vorgänger immer noch mühelos in den Schatten stellt.
7/10
Slasher Splatter Backwood Rob Zombie Texas torture porn Familie
House Of 1000 Corpses (Das Haus der 1000 Leichen) ~ USA 2003
Directed By: Rob Zombie
Texas, 30. Oktober 1977: Vier Jugendliche (Erin Daniels, Joe Dobbs III, Chris Hardwick, Jennifer Jostyn) geraten auf dem Heimweg am Rande des Highway in "Captain Spaulding's Museum Of Monsters And Madmen", eine obskure Mischung aus Tankstelle und Geisterbahn. Beeindruckt von Spauldings (Sid Haig) Vorführung berühmter Killerszenarien, darunter auch eines um den zur lokalen Legende avancierten "Dr. Satan", wollen die Kids dessen frühere Wirkungsstätte besichtigen. Kein rühmliches Vorhaben, denn dort wartet schon die serienmordende Familie Firefly auf sie, die bereits einige Cheerleader als Gäste fürs diesjährige Halloween-Fest "eingeladen" hat...
Zombies Spielfilmdebüt bedient sich stilistisch ausgiebig bei Stones "Natural Born Killers" - ein wildes Sammelsurium aus jump cuts, unterschiedlichen Film- und Videoformaten zur Verunsicherung des Zuschauers, dessen ausgeklügeltes Entsetzen sich durch die formale Oberfläche noch steigern soll. Ganz ehrlich - wer halbwegs bewandert ist im Backwood-Genre, der wird in "House Of 1000 Corpses" eher eine grelle Komödie mit einer schier unübersichtlichen Anzahl an Querverweisen, Fußnoten und Reminiszenzen vorfinden als innovatives Genrekino. Da davon auszugehen ist, dass Zombie aber exakt solches vorzulegen gedachte, geht die Sache in Ordnung.
Interessant an "House" ist die Gewichtung der Sympathien - anders als in früheren Genrebeiträgen wird praktisch keinerlei Empathie für das "Helden"-Quartett geschürt. Von Anfang an lässt Zombie keinerlei Zweifel daran, dass sie als arrogante, besserwisserische Städter ideale Mordopfer für die Fireflys darstellen und so nimmt man ihr blutrünstiges Schicksal dann auch eher ungerührt in Kauf. Stattdessen hat man seinen Spaß mit den Fireflys, dieser abseits jedweder Gesellschaftsnorm lebenden, durchaus funktionalen Familie, ihrem auf bezaubernde Weise abstoßenden Haus und allem was ihm innewohnt, vom lebenden bis zum toten Inventar. Die Katakomben des Dr. Satan, ihres Zeichens "TCM 2"-Hommage, schließlich müssen als faszinierende Menagerie der Abscheulichkeiten jeden Horrorfan aufjuchzen lassen.
Liebevoll gemachter Schund.
Habe mir gleich im Anschluss übrigens nochmal das wahrlich großartige Sequel "The Devil's Rejects" gegeben, das, dabei bleibe ich tapfer, den Vorgänger immer noch mühelos in den Schatten stellt.
7/10
Slasher Splatter Backwood Rob Zombie Texas torture porn Familie