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SAW III (Darren Lynn Bousman/USA, CA 2006)
von Funxton ·
03 November 2010
Kategorie:
Horror
Aufrufe: 868
"You're not Jigsaw, bitch!"
Saw III ~ USA/CA 2006
Directed By: Darren Lynn Bousman
John 'Jigsaw' Kramer (Tobin Bell) und seine Helfershelferin Amanda (Shawnee Smith) kidnappen die frustrierte Chirurgin Lynn (Bahar Soomekh). Diese erhält die Weisung, den dem Tode nahen Jigsaw mindestens solange am Leben zu erhalten, bis ein rachsüchtiger Familienvater (Angus Macfadyen), der für den nach seiner Ansicht viel zu nachlässig bestraften Unfalltod seines kleinen Sohnes Vergeltung sucht, sich durch eines der berüchtigten Todeslabyrinthe gearbeitet hat.
Vorab: Wen interessiert, was ich zum just wiederholten zweiten Teil denke, der möge selbiges hier nachlesen.
"Saw III" nun genießt eine recht spezifische Reputation als einer der bislang geschmacklosesten Beiträge der Reihe, deren Klang nunmehr seit längerem in meinen Ohren hallte und die sich jetzt, nach erstmaliger Betrachtung des Films, durchaus bestätigt findet. Das im letzten Jahrzehnt ja florierende und zugleich großflächig attackierte Segment des 'torture porn' erlebte mit - zumindest der unzensierten - Fasung des zweiten Sequels (welches zugleich Bousmans zweite Arbeit innerhalb des Franchise darstellt) allerdings doch bloß einen von vielen visuellen Höhepunkten. Nichtsdestotrotz; was Jigsaw und seine ihn im inhaltlichen Kontext dieses Films an Grausamkeit und Rigorosität durchaus in den Schatten stellende Gespielin Amanda für ihre Opfer an Fallen, Folter und Todesarten ersinnen, ist ein harter Kanten und unschwer vorstellbar als willkommenes Negativbeispiel für eifrige Jugendschützer. Dass sich das transgressive Potenzial des Ganzen trotzdem in überschaubaren Grenzen hält, liegt schlicht daran, dass der Affektradius des blutige Treibens die antizipatorische Haltung des geübten Zuschauers nicht ein-, geschweige denn zu überholen vermag. Es ist eben ein "Saw", den man hier sieht, und den gilt es, schon von Hause aus auch entsprechend aussehen zu lassen. Dass die im Prinzip nicht einmal uninteressanten Beziehungsstrukturen des Figurenpersonals dahinter hoffnungslos zurückfallen, wird da beinahe ebenso zur Nebensache wie die Tatsache, dass spätestens mit dieser Folge selbst für den abgebrühtesten Misanthropen jede moralische Rechtfertigung für Jigsaws Vorgehen zum armseligen Staubhäuflein zerfällt. Dennoch trotz oder auch bei aller Unbequemlichkeit ein grenzüberschreitendes Stück Film, im durchaus positiven Sinne.
7/10
Darren Lynn Bousman Sequel Splatter Serienmord torture porn Slasher
Saw III ~ USA/CA 2006
Directed By: Darren Lynn Bousman
John 'Jigsaw' Kramer (Tobin Bell) und seine Helfershelferin Amanda (Shawnee Smith) kidnappen die frustrierte Chirurgin Lynn (Bahar Soomekh). Diese erhält die Weisung, den dem Tode nahen Jigsaw mindestens solange am Leben zu erhalten, bis ein rachsüchtiger Familienvater (Angus Macfadyen), der für den nach seiner Ansicht viel zu nachlässig bestraften Unfalltod seines kleinen Sohnes Vergeltung sucht, sich durch eines der berüchtigten Todeslabyrinthe gearbeitet hat.
Vorab: Wen interessiert, was ich zum just wiederholten zweiten Teil denke, der möge selbiges hier nachlesen.
"Saw III" nun genießt eine recht spezifische Reputation als einer der bislang geschmacklosesten Beiträge der Reihe, deren Klang nunmehr seit längerem in meinen Ohren hallte und die sich jetzt, nach erstmaliger Betrachtung des Films, durchaus bestätigt findet. Das im letzten Jahrzehnt ja florierende und zugleich großflächig attackierte Segment des 'torture porn' erlebte mit - zumindest der unzensierten - Fasung des zweiten Sequels (welches zugleich Bousmans zweite Arbeit innerhalb des Franchise darstellt) allerdings doch bloß einen von vielen visuellen Höhepunkten. Nichtsdestotrotz; was Jigsaw und seine ihn im inhaltlichen Kontext dieses Films an Grausamkeit und Rigorosität durchaus in den Schatten stellende Gespielin Amanda für ihre Opfer an Fallen, Folter und Todesarten ersinnen, ist ein harter Kanten und unschwer vorstellbar als willkommenes Negativbeispiel für eifrige Jugendschützer. Dass sich das transgressive Potenzial des Ganzen trotzdem in überschaubaren Grenzen hält, liegt schlicht daran, dass der Affektradius des blutige Treibens die antizipatorische Haltung des geübten Zuschauers nicht ein-, geschweige denn zu überholen vermag. Es ist eben ein "Saw", den man hier sieht, und den gilt es, schon von Hause aus auch entsprechend aussehen zu lassen. Dass die im Prinzip nicht einmal uninteressanten Beziehungsstrukturen des Figurenpersonals dahinter hoffnungslos zurückfallen, wird da beinahe ebenso zur Nebensache wie die Tatsache, dass spätestens mit dieser Folge selbst für den abgebrühtesten Misanthropen jede moralische Rechtfertigung für Jigsaws Vorgehen zum armseligen Staubhäuflein zerfällt. Dennoch trotz oder auch bei aller Unbequemlichkeit ein grenzüberschreitendes Stück Film, im durchaus positiven Sinne.
7/10
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